Plettenberg: Spenden für Hochwasser-Betroffene: Wie es läuft und was noch benötigt wird

+Plettenberg: Spenden für Hochwasser-Betroffene: Wie es läuft und was noch benötigt wird

© Saladdino

Helfer kamen von überall her – so wie diese beiden Männer aus Wattenscheid – zusammen, um in der Oesterhalle zu helfen und Transporter zu packen, die sich in den letzten Tagen unter anderem auf den Weg nach Altena oder Eschweiler machten.

© Saladdino

Die Bilder aus der letzten Woche zeigen eine prall gefüllte Oesterhalle: überall lagen Säcke voller Kleidung, Tüten mit Lebensmitteln oder Berge von gut erhaltenem Spielzeug. Nun, wenige Tage später, wirkt die Halle wie leergefegt. Dem Einsatz zahlreicher Helfer ist es zu verdanken, dass ein Großteil der Spenden am Wochenende an die Hochwasser-Betroffenen in den Krisengebieten geliefert werden konnte.

Plettenberg – Noch am Freitag erreichte die Verantwortlichen für die größte Spendensammlung in Plettenberg, Jenni Dorr und Andrea Saladdino, ein Hilferuf aus Altena. Von dort aus fragte das Deutsche Rote Kreuz an, ob aus Plettenberg Hygieneartikel und Lebensmittel geliefert werden könnten. Schleunigst organisierten die Verantwortlichen zwei Transporter, sodass Helfer die Lieferung nach Altena bringen konnten.

Am Sonntag waren dann Spenden in Eschweiler gefragt. Auch hier war die Nachfrage nach Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Werkzeug und Decken so groß, dass die Plettenberger umgehend reagierten und zwei Transporter voll beluden, die sich dann auf den Weg in die Stadt in der Nähe von Aachen machten. Darüber hinaus brachten die Plettenberger in den letzten Tagen vier Transporter-Ladungen nach Unna, von wo aus die Spenden danach nach Ahrweiler geliefert und dort verteilt worden sind.

Flohmärkte Donnerstag und am Wochenende

Was jetzt noch in der Oesterhalle verblieben ist, sind vor allem Spenden wie Geschirr, Spielzeug, Kleinelektrogeräte oder Kleidung. Der Großteil davon wird laut Andrea Saladdino in den Krisengebieten noch nicht benötigt, weil dort noch immer die Aufräumarbeiten laufen und vor allem das Nötigste gebraucht wird.

Um weiter Platz zu schaffen, haben sich die Verantwortlichen deshalb eine weitere Aktion überlegt: Sie organisieren einen Flohmarkt, zu dem alle Interessierten herzlich willkommen sind und bei denen Geschirr, Kleidung und Kinderspielzeug für eine Geldspende verkauft werden. „Jeder gibt so viel Geld, wie er möchte“, beschreibt Andrea Saladdino, der ankündigt, dass es keine Kontrollen geben wird, wer sich da mit wie vielen Dingen für wie viel Geld eindeckt. „Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand“, hofft das Team, dass sich niemand an dieser Aktion im großen Stil selbst bereichert, der es nicht nötig hätte.

Die Flohmärkte sollen am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr, am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 14 Uhr in der Oesterhalle stattfinden. „Von den Erlösen wird zu 100 Prozent das angeschafft, was in den Flutgebieten benötigt wird“, erklärt Saladdino. Das seien weiterhin Lebensmittel wie Brot, Aufstriche, Suppen, Salz, Zucker oder Margarine, Hygieneartikel für Klein und Groß, Putzmittel, Waschmittel oder Tierfutter.

Auch Werkzeug und Arbeitsmaterial wie Handschuhe oder Eimer seien weiterhin stark nachgefragt und können auch weiterhin gespendet werden. Die nächsten Annahmezeiten dafür in der Oesterhalle sind an diesem Dienstag von 14 bis 16 Uhr sowie am Donnerstag vor dem ersten Flohmarkt von 16 bis 18 Uhr.

Von Möbelspenden bitten die Verantwortlichen zurzeit abzusehen. Gleichwohl bereiten sie sich schon jetzt darauf vor, dass hier die Nachfrage in den betroffenen Gebieten steigen dürfte, sobald die Aufräumarbeiten weiter fortgeschritten sind. Im Gespräch sind gerade zwei weitere Hallen als Lagerorte. Anfragen für Möbelspenden werden derzeit aufgenommen, ebenso haben die Organisatoren schon Nachrichten erreicht, dass sie sich bei Haushaltsauflösungen bedienen können.

Unterstützung

Die Unterstützung in der Oesterhalle ist groß, sowohl bei den Spenden als auch bei den helfenden Händen. Darunter beteiligen sich auch viele Firmen und Gruppen, die uns nachfolgend von den Verantwortlichen genannt worden sind: die Firmen Jansen, Prinz, Gebr. Denker, Heimtierbedarf Großmann, Tischlerei König, Kühntec, Junior, Fischer, Volmerent, Menshen und die Gruppen Hardcore Help Foundation und Choppers N Partys.