Visayas/Philippinen: Fotoworkshop für Makromaten

Baby Boomer in Negros

Im Süden Negros, der größten Insel des Visayas Archipels, liegt eines der zauberhaftesten Taucherparadiese. Besonders Makrofotografen kommen hier auf ihre Kosten, denn die Artenvielfalt an bizarren Critters ist kaum irgendwo so hoch. Aber auch wunderschöne Korallenriffe und unzählige Schildkröten gibt es vor der nahegelegenen Insel Apo. Selbst nichttauchende Partner, finden hier ein Paradies, für das sich die lange Anreise lohnt.

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Wir planen einen Workshop speziell für Makrofotografen, denn gerade in den Monaten April / Mai, gibt es hier Babys ohne Ende. Es scheint, als wenn die komplette Unterwasserwelt sich verabredet hat, gerade jetzt ihre Spezies zu reproduzieren. Gemeinsam mit ein paar Teilnehmern habe ich mich via Manila auf den Weg nach Dumaguete gemacht, um hier im Atmosphere Resort südlich von Dauin zwei intensive Wochen des Fototrainings zu verbringen. Dabei sollen Urlaub und Spaß an der Sache im Vordergrund stehen. Geplant sind drei Tauchgänge pro Tag. Um zu besseren Ergebnissen am Ende zu kommen, ist persönliches Coaching und kleine Theorieeinheiten mit eingeplant. Dabei soll es kein klassischer Kurs mit unzähligen Stunden im Klassenzimmer sein, aber dennoch genug Wissen vermittelt werden, dass die Bilder nach jedem Tauchgang besser werden. Ob mit kleiner oder großer Ausrüstung ist dabei sekundär. Jeder Teilnehmer hat sein eigenes Ziel auf das er sich fokussieren kann. Egal ob Kompaktkamera, Spiegellose Systemkamera oder die klassische SLR-Kamera. Jeder Teilnehmer bekommt persönliche Tipps und Verbesserungsvorschläge, wie er mit seinem System arbeiten soll um das Maximum an Ergebnissen zu erzielen. Der Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt, weshalb wir nicht nur planen Lichttechniken umzusetzen, sondern auch über kreative Bildgestaltung und die jeweilige Umsetzung sprechen.

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Nach ein paar Tagen sind bereits viele Bilder geschossen und so manch beachtliches Ergebnis erzielt. Das Ziel ist stetig an den Ergebnissen zu feilen, um von Tag zu Tag besser zu werden, ohne dabei allzu viel Stress aufkommen zu lassen. Manchmal hakt es eigentlich nur an der Lichtführung und ein etwas anderer Winkel würde das Ergebnis noch besser machen. Das ist unser Ziel, die sagenhafte Unterwasserwelt vor der Küste so einzufangen, dass die späteren Betrachter der Bilder fasziniert sind. Ein wichtiger Teil des Kurses ist dabei, lieber auf ein Bild zu verzichten, als den Tieren oder der Unterwasserwelt Schaden zuzufügen.

Baby Boom an der Küste Negros

Der schwarze Sand entlang der Küste von Negros ist perfekt, um auch die kleinsten Critters abzulichten. Hier gibt es relativ wenige Korallen, die man schädigen könnte, wenn man diese super kleinen Unterwasserlebewesen abzulichten versucht. Aber auch im Sand leben unzählige Tiere, die man schädigen könnte, wenn man sich ohne Rücksicht verhalten würde. Deshalb lernen die Teilnehmer auch, wie man sich positioniert, ohne den feinen Sand umzugraben oder Tiere darin zu schädigen. Jetzt im April gibt es unzählige Anglerfische in jeder nur erdenklichen Größe und Erscheinungsform. Es herrscht Babyboom und die Sandflächen sind voll mit „Froggies“ im Miniformat. Erst die die heranwachsenden Anglerfische findet man in den Korallen oder versunkenen Baumstämmen an, die Babys viel häufiger im Sand. Aber nicht nur Anglerfische finden sich wo immer man hinsieht, auch seltene Krebstierchen, wie Tiger-, Harlekin oder gestreifte Hummel Garnelen sind entlang der Küste nicht gerade selten. Natürlich auch eine unendliche Vielfalt an Nacktschnecken in allen Farben und Formen.

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Mangels großer Riffformationen wurden vor den Resorts auch einige künstlich angelegte Riffe angelegt und kleine Wracks versenkt. Ideal für all die kleinen Riffbewohner, die diesen zusätzlichen Unterschlupf sofort angenommen haben. Die „Artifical Reefs“ sind quasi der soziale Wohnungsbau der hiesigen Küste. Vielleicht im Anfangsstadium nicht so hübsch wie eine echte Korallenlandschaft, dafür aber dicht besiedelt. Für Makrofotografen ist das schlichtweg paradiesisch. Anders als in anderen Ländern verstehen sich die Guides auf den Philippinen nicht als Aufpasser, deren Anweisungen man Folge zu leisten hat. Eher sehen sie sich als Dienstleister auf Augenhöhe, die den Tauchgast bei der Suche nach den marinen Minischönheiten unterstützen und bezeichnen sich daher als „Spotter“. Für jeden halbwegs selbständigen Taucher oder Fotografen, der die Autorität einiger Diveguides schon erleben musste, ist das ein ganz anderes und wunderbares Miteinander, das man nicht mehr missen möchte.

Erholung gehört zum Programm

Trotz allen Fotowahns, darf natürlich die Erholung nicht zu kurz kommen. Deshalb bleibt es an den meisten Tagen bei den drei anvisierten Tauchgängen und nur ab und an planen wir noch einen vierten, einen Nachttauchgang ein. Es wäre zu schade, dieses schöne Resort und all die vielen Annehmlichkeiten einfach außen vor zu lassen. Die traumhafte Anlage hat mehrere Pools, Restaurants und Bars. Ein Spa Center bietet Entspannung und ein Beautyprogramm vom Feinsten. Wer gerne Ausflüge in den nahen Ort machen möchte, kann den hoteleigenen Shuttleservice nutzen. Wer unabhängig sein möchte, geht einfach hoch an die Straße und wartet auf eines der Jeepneys, die regelmäßig vorbeikommen. Aber auch kleine Tricycle Taxis kann man sich von der Rezeption aus rufen lassen. Den Besuch des Wochenmarktes planen wir fest ein und lassen an diesem Tag einfach den Nachmittagstauchgang aus.

Visayas/Philippinen: Fotoworkshop für Makromaten

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Nach der allabendlichen Sichtung der fotografischen Ergebnisse des Tages, eines kleinen Vortrags und des Foto-Briefings für den nächsten Tag, geht es zum Sundowner an die Poolbar, bevor das Abendessen in gemeinsamer Runde eingenommen wird. Wer noch ein wenig Lust auf einen Plausch hat, bleibt etwas länger. Häufig sind es Fotothemen, aber nicht nur diese. Ausklingen lassen wir den Abend mit einem „Don Papa“, jenem legendären philippinischen Rum, der gerade von Bartendern weltweit gehypt wird. Seinen Geschmack verdankt dieser jenem hochwertigen Zuckerrohr, das auf dem Lavaboden rund um dem Vulkan Kanlaon im Zentrum von Negros bestens gedeiht. Seinen Namen hingegen verdankt er Papa Iso. Papa Iso wurde 1846 als Dinisio Magbuelas auf Negros geboren, ein einfacher Arbeiter auf den Zuckerrohrfeldern, der sich die Fremdbestimmung und Ausnutzung durch die Kolonialmacht Amerika nicht länger gefallen lassen wollte und zum geistig-politischen Anführer des Befreiungskrieges aufstieg. Bis heute hat Papa Iso als Revolutionär Heldenstatus auf den Philippinen. 2012 wurde ein neuer Rum nach ihm benannt, der seinen Eroberungszug um die Welt bisher erfolgreich bestreitet. „Don Papa“ zeigt, dass asiatische Sorten jenen aus der Neuen Welt in Nichts nachstehen müssen. Papa Iso wäre es vermutlich egal gewesen, dass etwas Hochprozentiges seinen Namen trägt. Aber es hätte ihm bestimmt gefallen, dass etwa ein Euro jeder verkauften Flasche gespendet wird, um die Opfer des Taifuns von 2013 beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu unterstützen. Und so sorgt Papa Iso auf Umwegen also bis heute für ein wenig Gerechtigkeit.

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Besuch auf Apo Island

Jede Woche fahren wir zwei Mal hinüber nach Apo Island. In diesem Marineschutzgebiet zeigt sich die Visayas See von einer ganz anderen Seite. Einst war das Gebiet überfischt, die Korallenlandschaft durch Dynamit zerstört. Ein philippinischer Marinebiologe entwickelte in Zusammenarbeit mit den einheimischen Fischern ein Konzept, dort eine Schutzzone einzurichten. Seit 1985 steht ein 450 Meter langer Abschnitt vor der Insel unter Schutz, der seitdem nur noch von den Fischern der Insel nachhaltig befischt werden darf. Das Riff hat sich erstaunlich erholt und zeigt sich in seiner ganzen Artenvielfalt mit großem Fischreichtum. Auf der West- und Südseite stehen große Hartkorallenfelder im Flachwasser und an den teils steil terrassierten Riffkanten wachsen riesige Schwämme. Sie sind Heimat und Futterplatz einer großen Anzahl ortstreuer Schildkröten, Seeschlangen und Fischschwärme. Durch die stete Strömung ist das Wasser zumeist sehr klar und die Unterwasserlandschaft fast ein wenig wie im Roten Meer. Nach anfänglicher Skepsis der einheimischen Fischer hat sich das Erfolgsmodell herumgesprochen und landesweit mehrere Nachahmer gefunden, so dass weitere Meeresschutzzonen initiiert worden sind bzw. weitere bereits auf den Weg gebracht wurden. Auch darauf stoßen wir gerne wieder an, mit einem bernsteinfarbenen Don Papa natürlich!

Resorts der Region Dauin / Dumaguete im Überblick

Das Tauchen spielt sich grundsätzlich an den küstennahen (Muck)Tauchplätzen sowie an der vorgelagerten Insel Apo (Steilwände, Korallen, Schildkröten) ab. Die Tauchbasen entlang der Küste haben im Prinzip dieselben Tauchplätze im Portfolio, jedes hat ein artenreiches Hausriff vor dem Strand. Wir haben eines herausgegriffen, das perfekt für den Baby-Boomer-Workshop geeignet ist:

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Atmosphere Resorts

Das Resort liegt auf den Philippinen auch preislich im höchsten Segment. Die Bungalows sind ebenso wie die weiten Rasenflächen dazwischen besonders großzügig und minimalistisch gestaltet. Das Atmosphere versteht sich eher als exklusiver Rückzugsort für Menschen, die auch tauchen wollen, ist also kein klassisches Tauchresort. Besonders stolz ist man auf den Küchenchef und auf zusätzliche Angebote wie Wellness und Yoga.

Fazit:

Exklusives Hideaway, eher für Paare, aber auch Familien Web: atmosphereresorts.com Alle Resorts z.B. via: www.waterworld.at Atmosphere Resort

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Apo Island

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