22.05 Uhr: Biden fordert 100 US-Dollar Belohnung für neue Corona-Impfungen
Um die Impfquote in den USA anzuheben, fordert Präsident Joe Biden eine Belohnung von 100 US-Dollar (85 Euro) für jede neu geimpfte Person. Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen sollten dafür übrige Mittel aus dem Konjunkturpaket vom März verwenden, erklärte das US-Finanzministerium am Donnerstag. Dies solle "ein extra Anreiz sein, um die Impfquote zu erhöhen, unsere Gemeinschaften zu schützen und Leben zu retten", hieß es.
In den USA sind bislang erst gut 49 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Zuletzt stieg die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante im Schnitt wieder auf rund 60.000 an.
20.12 Uhr: RKI: Zunehmend Corona-Fälle nach Reisen gemeldet
Corona-Ansteckungen, die wahrscheinlich auf Reisen passiert sind, spielen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland. Das schreibt das RKI in seinem wöchentlichen Lagebericht. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli sind demnach 3662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren.
Als wahrscheinliche Infektionsländer in den vier betrachteten Wochen wurden Spanien, die Türkei und die Niederlande am häufigsten genannt, vor Kroatien und Griechenland. Der überwiegende Anteil der Corona-Übertragungen - mindestens 81 Prozent - finde allerdings weiterhin innerhalb Deutschlands statt, betont das RKI.
Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsland liegen bei weitem nicht bei jedem Fall vor. In Deutschland und dem europäischen Ausland sind dem Bericht zufolge als besorgniserregend eingestufte Virusvarianten vorherrschend. Hierzulande wird die deutlich ansteckendere Delta-Variante in einer Stichprobe mittlerweile in rund neun von zehn Fällen gefunden (91 Prozent).
19.52 Uhr: Israel will über 60-Jährigen dritte Corona-Impfung geben
Angesichts steigender Infektionszahlen will Israel als erstes Land über 60-Jährigen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus geben. Regierungschef Naftali Bennett teilte am Donnerstagabend mit, dies gelte für Patienten, die vor mindestens fünf Monaten ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Ein Expertenteam in Israel hatte zuvor eine solche Auffrischungsimpfung mit dem Biontech-Pfizer-Präparat empfohlen, obwohl es noch keine entsprechende FDA-Vorgabe gibt.
Bennett sagte, die Impfkampagne in den Krankenkassen solle binnen weniger Tage beginnen. "Ich rufe ältere Menschen, die schon die zweite Dosis erhalten haben, sich auch zum dritten Mal impfen zu lassen", sagte er. "Dies schützt vor schwerer Erkrankung und Tod." Bisher hatten in Israel bereits mehrere Hundert Menschen mit Immunschwäche eine solche dritte Dosis erhalten.
Der Hintergrund dafür sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen habe. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hieß es. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.
19.42 Uhr: Portugal will Beschränkungen schrittweise aufheben
Portugal will angesichts sinkender Corona-Zahlen seine Beschränkungen in drei Schritten lockern. Ab Sonntag werde die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, sagte Ministerpräsident Antonio Costa. Auch Einschränkungen bei den Öffnungszeiten für Restaurants und Geschäfte würden fallen. Ab September werde die Verpflichtung zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit aufgehoben, ab Oktober dürften Bars und Nachtclubs für Besucher mit Negativtest wieder öffnen. Die Zahl der Corona-Toten und Klinik-Einweisungen war in Portugal zuletzt so langsam gestiegen wie seit Februar nicht mehr.
18.05 Uhr: Apotheken: Impfzertifikate schrittweise wieder erhältlich
Erste Apotheken in Deutschland stellen nach einer Unterbrechung wieder digitale Corona-Impfzertifikate aus. Schrittweise werde begonnen, den Service für Geimpfte wieder anzubieten, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) in Berlin mitteilte. Wer das Zertifikat haben möchte, solle sich jedoch vorab auf der Internetseite mein-apothekenmanager.de informieren, welche Apotheke man zu dem Zweck aufsuchen kann. Wie viele Apotheken bereits wieder Zertifikate ausstellen, war zunächst nicht bekannt. Man rechne damit, dass in den nächsten Tagen die Allermeisten wieder an das notwendige System angeschlossen seien, sagte ein Abda-Sprecher. Dies hänge von den jeweiligen IT-Dienstleistern ab.
18.00 Uhr: Krankenhausbetten in Bangkok werden knapp
Wegen drastisch steigender Corona-Fallzahlen werden in der thailändischen Hauptstadt Bangkok die Krankenhausbetten und die Quarantäne-Einrichtungen knapp. "Ich bin ganz offen, wir haben nicht genug Betten in den Krankenhäusern", sagte Somsak Akkasilp, Generaldirektor der staatlichen Gesundheitsdienste. In den großen Krankenhäusern seien die Intensivstationen überbelegt. Die Krankenhäuser in Bangkok hätten Kapazitäten für 1.000 neue Patienten pro Tag, sagte Somsak. Derzeit seien die Zahlen aber deutlich höher. Allein am Donnerstag wurden 4.000 Neuaufnahmen von Corona-Patienten in Bangkoks Krankenhäusern gezählt.
Die Behörden gehen angesichts der Entwicklung dazu über, leichter Erkrankten eine Isolation zu Hause zu empfehlen. Allerdings gebe es dabei Probleme mit der medizinischen Versorgung, räumte Somsak ein. Auch die Quarantäne- und Isolations-Einrichtungen der Stadt füllen sich. Die Behörden arbeiten mit Privatkrankenhäusern zusammen, um mehr Betten zu beschaffen. "Wir wissen noch nicht, ob die Pandemie schon ihren Höhepunkt erreicht hat. Wir müssen die Kurve abflachen", sagte er.
Das südostasiatische Land kämpft derzeit mit einer dritten schweren Corona-Welle, die durch die hochansteckende Delta-Variante befeuert wird. Trotz scharfer Maßnahmen und einer nächtlichen Ausgangssperre in den am stärksten betroffenen Provinzen wurden am Donnerstag landesweit rund 17.660 Neuinfektionen und 165 Todesfälle registriert.
17.49 Uhr: Berliner Polizei verbietet mehrere Demonstrationen
Die Berliner Polizei hat zwölf für Samstag und Sonntag geplante Kundgebungen und Demonstrationen verboten. Laut einer Mitteilung der Polizei zählt dazu eine "Querdenken"-Kundgebung auf der Straße des 17. Juni, für die die Organisatoren von der Initiative "Querdenken 711" für Sonntagnachmittag 22.500 Teilnehmer angemeldet hatten. Eine weitere "Querdenken"-Veranstaltung unter dem Motto "Die Wiedererlangung unserer Grundrechte", für die bereits für Samstagnachmittag 10.000 Teilnehmer angemeldet waren, hat die Versammlungsbehörde der Polizei ebenfalls verboten.
Die Verbotsbescheide seien in den beiden Fällen bereits am Mittwochnachmittag zugestellt worden, so die Polizei. Unter anderem wurden außerdem weitere Kundgebungen von Gegnern der aktuellen Corona-Politik wie "Deutschland hat die Wahl" und der "Demonstrations-Umzug für die vollständige Öffnung von Kultur, Clubs und Veranstaltungen aller Art" untersagt.
Die Verbote betreffen der Polizei zufolge Versammlungen, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßig gesetzliche Regelungen, etwa zum Infektionsschutz nicht akzeptierten und in einer Vielzahl von Versammlungen wiederholt unter Beweis gestellt hätten, dass Infektionsschutzregeln nahezu ausnahmslos nicht eingehalten würden.
17.40 Uhr: Proteste gegen Impf-Gesetz in der Slowakei
In der slowakischen Hauptstadt Bratislava führen Proteste gegen eine gesetzlich festgeschriebene Testpflicht für Ungeimpfte Medienberichten zufolge zu Verkehrsbehinderungen. Die Menschenmenge vor dem Amtssitz von Präsidentin Zuzana Caputova sei den ganzen Tag über angewachsen, berichtet die Zeitung "Dennik N". Bislang seien die Proteste friedlich. Bei einer Blockade des slowakischen Parlaments am vergangenen Freitag setzte die Polizei Tränengas ein. Caputova unterzeichnete am Montag ein tags zuvor verabschiedetes Gesetz, das von Nicht-Geimpften einen negativen Test bei zahlreichen Gelegenheiten vorschreibt.
17.15 Uhr: Ethiker Lob-Hüdepohl - Impfung spaltet Gesellschaft nicht
Andreas Lob-Hüdepohl, Mitglied des Deutschen Ethikrats, sieht in der Diskussion um Vorteile für Geimpfte und Nachteile für Ungeimpfte keine Spaltung der Gesellschaft. Lob-Hüdepohl erklärte im Interview mit "Possoch klärt" auf dem BR24 YouTube-Kanal, dass jeder, der wolle, impfen lassen könne. Wer sich freiwillig gegen die Corona-Impfung entscheide, müsse auch die Folgen seiner Entscheidung akzeptieren, so der Professor für theologische Ethik weiter.
Eine Spaltung wäre es, wenn jemand die Menschen in zwei Lager einteile, dies sei aber nicht der Fall. Die Menschen fügten sich selbst einem Lager hinzu, indem sie sich nicht impfen lassen. Dies könnten sie durch Impfung jederzeit ändern.
Dass bei einer etwaigen vierten Corona-Welle im Herbst bestimmte Aktivitäten, wie Restaurantbesuch, nur noch Geimpften vorbehalten sein könnten, findet der Ethiker nicht verwerflich: "Ich bin auch vom Automobil-Kraftverkehr ausgeschlossen, wenn ich keinen Führerschein mache. (...) Es werden keine Grundrechte berührt. Es gibt nicht das Menschenrecht auf unbedingten Restaurantbesuch in jedem Restaurant."
17.04 Uhr: Hohe Produktionsausfälle in britischer Autoindustrie wegen Selbstisolation
Personalausfälle in der britischen Automobilindustrie haben zu sinkenden Produktionszahlen geführt. Zahlreiche Arbeiter müssten sich aufgrund der staatlichen Corona-Regelungen zur Kontaktrückverfolgung zuhause isolieren, wie der Herstellerverband Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) mitteilte. In einigen Firmen seien bis zu 30 Prozent der Arbeiter zuhause, da sie eine Benachrichtigung ihrer Corona-App erhielten.
Der SMMT erklärte, im vergangenen Monat seien nur 69.079 Autos produziert wurden, so wenig wie zuletzt 1953. Die Autoproduktion habe zudem bereits unter der Pandemie, der weltweiten Knappheit an Computerchips und den neuen Handelsbestimmungen nach dem Brexit gelitten. SMMT-Geschäftsführer Mike Hawes forderte die Regierung dazu auf, ab dem 16. August vollständig geimpfte Mitarbeiter auf Basis von Tests von den Isolationsbestimmungen zu befreien.
Der britische National Health Service (NHS) erklärte, die App habe in der Woche vom 21. Juli einen Rekord an nachverfolgten Kontakten ermittelt. Im ganzen Land klagen Unternehmen über Personalengpässe und Geschäftsbeeinträchtigungen, obwohl die meisten rechtlichen Beschränkungen am 19. Juli aufgehoben wurden.
16.39 Uhr: Katalonien verlängert nächtliche Ausgangssperre
Die Ausgangssperre in Barcelona und weiten Teilen der Urlaubsregion Katalonien ist bis 6. August verlängert worden. Ein Gericht habe grünes Licht für die zweite Verlängerung der Mitte Juli beschlossenen Corona-Maßnahme gegeben, erklärte eine Sprecherin der Regionalregierung. Die nächtliche Ausgangssperre von 1.00 Uhr nachts bis 6.00 Uhr morgens gilt für alle Ortschaften mit mehr als 5.000 Einwohnern.
Katalonien ist die am stärksten von der neuen Corona-Welle betroffene Region Spaniens. Der seit einigen Wochen andauernde Anstieg der Infektionszahlen hat die Krankenhäuser in der nordöstlichen Region unter Druck gesetzt. 45 Prozent der Intensivbetten sind dort mit Corona-Patienten belegt, während es landesweit nur 17 Prozent sind.
Auf Landesebene hatten sich die Fallzahlen am Mittwoch erstmals seit Wochen wieder stabilisiert. In den vergangenen zwei Wochen wurden knapp 700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gemeldet - das sind immer noch fünf Mal mehr als vor einem Monat. In Katalonien liegt die Inzidenz noch immer bei über 1.000.
16.27 Uhr: Mehr als 200 Corona-Fälle in Österreich nach Festival in Kroatien
In Österreich sind 215 Corona-Infektionen unter Reiserückkehrern nach einem Festival in Kroatien registriert worden. Die Veranstaltung "Austria goes Zrce" fand vorige Woche auf der Insel Pag statt. Knapp 8.000 Menschen im Alter zwischen 19 und 27 Jahren waren zu der mehrtägigen Strandparty gereist, wie der Veranstalter Martin Reitstätter sagte. Österreichische Gesundheitsbehörden haben Besucher nun aufgefordert, sich testen zu lassen, um weitere mögliche Infektionen aufzuspüren.
Laut Reitstätter wurden alle Partygäste vor dem Betreten des Geländes zwei Mal überprüft, ob sie geimpft, getestet oder von Corona-19 genesen waren. Er wies Vorwürfe einer Besucherin zurück, die in der Presse über teils laxe Kontrollen berichtete. Rund 60 Prozent der Gäste waren laut einer von den Veranstaltern durchgeführten Umfrage zumindest teilgeimpft. "Was uns am allermeisten schreckt: Dass es so viele Geimpfte unter den positiv Getesteten gibt", sagte Reitstätter.
Rund ein Drittel der Neuinfektionen in Österreich sind laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) derzeit auf Auslandsreisen zurückzuführen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf 32.
16.19 Uhr: SPD-Fraktion fordert Kostenübernahme für PCR-Tests von Reiserückkehrern
Der Staat muss nach Ansicht der SPD-Fraktion die Kosten für geplante PCR-Tests für Rückkehrer aus Corona-Hochrisikogebieten übernehmen. Nach den Plänen des Gesundheitsministeriums sollten bei Einreise aus einem solchen Land Schnelltests zur Abkürzung der Quarantäne bald nicht mehr ausreichen, sagte der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider der Deutschen Presse-Agentur. Die dann geforderten PCR-Tests seien aber erheblich teurer. "Für eine Familie kann das schnell mehrere hundert Euro betragen", sagte Schneider: "Deshalb fordere ich, dass in diesen Fällen die Kosten für die PCR-Tests vom Staat übernommen werden."
Die Pläne des Gesundheitsministeriums sehen eine generelle Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland vor, um die Corona-Ausbreitung zu bremsen. Ein mit anderen Ressorts abgestimmter Entwurf sieht ein Inkrafttreten an diesem Sonntag (1.8.) vor. Er soll aber noch weiter beraten werden.
16.07 Uhr: Deutscher Lehrerverband lehnt Impfpflicht ab
Der Deutsche Lehrerverband lehnt eine Impfpflicht ab. Die Impfquote bei Lehrkräften sei mit knapp 90 Prozent bereits eine der höchsten aller Berufsgruppen in Deutschland, sagt Verbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger dem "Handelsblatt". Eine Impfpflicht bei einem Impfstoff, über den - anders als beim Masernimpfstoff - keine jahrzehntelangen Erfahrungen vorlägen, werde für falsch gehalten.
15.58 Uhr: Forscher - Impfgegner sind "Trittbrettfahrer der übelsten Sorte"
In die Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus hat sich mit drastischen Worten ein Wissenschaftler der Leopoldina eingeschaltet. "Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz", sagte der Bonner Verhaltensökonom Armin Falk der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Und: "Die Allgemeinheit muss hier zahlen für die Trägheit und die Dummheit der Impfgegner." Er regte an, dass der Impfstatus künftig in Abwägungen bei möglichen Triage-Entscheidungen auf Intensivstationen einfließen könne. Weiter erklärte Falk, es handle sich bei denen, die nicht aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgenommen seien, um ein "Trittbrettfahrertum der übelsten Sorte". Weil die Nebenwirkungen des Impfens überschaubar und der Nutzen für die Gesellschaft riesig seien, fordert Falk eine "Impfverpflichtung". Das Mindeste aber müsse es sein, den Zugang zu Restaurants, Reisen und Veranstaltungen für Nicht-Geimpfte zu erschweren, "weil im Moment die Kooperativen die Dummen sind". An die Adresse des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der sich bislang nicht hat impfen lassen, sagte Falk: "Klappe halten, impfen lassen." Auch der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) rief zu einer Impfung auf. Für Christen sei das eine Pflicht, da eine Impfung "nicht nur uns, sondern auch unsere Mitmenschen" schütze, erklärte der Vorsitzende des KKV-Bundesverbandes, Josef Ridders. Deshalb gebe es eine "moralische und ethische Impfpflicht".
15.39 Uhr: Licht am Ende des Corona-Tunnels? Bahn trotz Verlusten zuversichtlich
Die Deutsche Bahn sieht sich auf einem guten Weg aus der Corona-Krise. "Die Auslastung in den Zügen liegt derzeit bei etwa 40 Prozent", sagte Bahnchef Richard Lutz bei der Präsentation der Halbjahreszahlen: "Tendenz steigend." Die Bahn nähere sich damit allmählich wieder dem Vorkrisen-Niveau an. Damals habe die Auslastung bei mehr als 50 Prozent gelegen.
Beim Güterverkehr hat die Konzern-Tochter DB Cargo dieses Niveau schon erreicht. Die Verkehrsleistung betrug im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 43 Milliarden Tonnen-Kilometer. Das waren 12,6 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres und nur 1,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.
Doch ausgestanden ist die Krise noch nicht. 1,4 Milliarden Euro Verlust fuhr der Gesamtkonzern in den ersten sechs Monaten 2021 ein. Vor allem die fehlenden Einnahmen im Fernverkehr belasten die Bilanz. Hier gingen nicht nur die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um fast 30 Prozent auf eine Milliarde Euro zurück. Auch die operativen Verluste (Ebit) erhöhten sich um fast 59 Prozent auf Minus 1,14 Milliarden Euro. Dennoch gibt sich die Bahn zuversichtlich und hält an ihren Prognosen fest: 2022 will der Konzern zurück in die schwarzen Zahlen, auch wenn er für 2021 noch von einem Ebit-Verlust von rund zwei Milliarden Euro ausgeht.
15.14 Uhr: Israel bietet ab Sonntag dritte Impfung für über 60-Jährige an
Israel bietet über 60-Jährigen ab Sonntag eine dritte Impfung mit dem Mittel von Biontech/Pfizer an, berichten der Radio-Sender Kan und Channel 13 TV. Das Gesundheitsministerium habe die Impfzentren informiert, dass sie die Auffrischung ab Sonntag anbieten können. Damit solle gegen die weitere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus vorgegangen werden.
15.05 Uhr: Habeck - Impfkommission soll "in die Gänge kommen"
Grünen-Parteichef Robert Habeck wirft der Ständigen Impfkommission (Stiko) vor, eine Empfehlung zur Impfung von Jugendlichen zu verschleppen. "Die sollen mal ein bisschen in die Gänge kommen", sagte Habeck. Nur zu erklären, die Kommission habe nicht genug Daten und könne sich daher nicht äußern, sei angesichts der Dringlichkeit nicht genug: "Das Liegenlassen der Überprüfung, ob der Impfstoff für Jugendliche empfohlen werden kann, ist nicht angemessen für die Zeit."
14.58 Uhr: Indischer Bundesstaat verkündet wegen vieler Corona-Fälle Lockdown
Der indische Bundesstaat Kerala mit mehr als 30 Millionen Einwohnern hat angesichts steigender Corona-Zahlen einen Lockdown fürs Wochenende verhängt. Derzeit meldet Kerala nach Behördenangaben 37 Prozent der aktiven Corona-Fälle in dem 1,3 Milliarden-Einwohner-Land. Am Wochenende dürfen nur unverzichtbare Dienstleistungen angeboten werden, so können etwa Lebensmittelläden öffnen und Essenslieferdienste arbeiten.
Kerala wurde in Indien lange dafür gelobt, die Pandemie relativ gut im Griff zu haben. Nun sehen Experten mehrere Gründe für den Anstieg - etwa eine Lockerung von Corona-Maßnahmen während des muslimischen Opferfestes Eid-al-Adha. Auch berichten indische Medien, dass in dem Bundesstaat noch deutlich mehr Menschen empfänglich für das Virus seien als im Rest des Landes. Denn Antikörper-Untersuchungen zeigten, dass in Kerala nur 44 Prozent der Menschen, die älter als sechs Jahre sind, nach einer Corona-Infektion oder durch den Impfstoff Antikörper gebildet hatten. Im landesweiten Durchschnitt seien es 67 Prozent.
Insgesamt hat sich die Corona-Lage in Indien nach einer heftigen Welle im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der Delta-Variante wieder deutlich beruhigt. Damals gab es an einigen Tagen mehr als 400.000 bekannte Fälle am Tag, Krankenhäusern ging der medizinische Sauerstoff aus und Angehörige mussten selbst vor Krematorien warten. Inzwischen werden täglich rund 40.000 Fälle erfasst.
14.45 Uhr: Corona-Krise setzt Löhne unter Druck
Millionen Arbeitnehmer mussten in Kurzarbeit, Hunderttausende verloren ihren Job: Die Corona-Krise hat die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Deutschland hart getroffen. Das spiegelt sich auch immer stärker in der Lohnentwicklung wider. Erstmals seit einem Jahrzehnt wird aus Sicht von Wissenschaftlern der Anstieg der Tariflöhne 2021 voraussichtlich nicht ausreichen, um die allgemeine Preissteigerung auszugleichen. Und bei der Entwicklung der Reallöhne sah es für die Beschäftigen zuletzt auch nicht gut aus.
In den Jahren 2018 und 2019 waren die Tariflöhne mit Zuwächsen von 3,0 und 2,9 Prozent noch relativ kräftig gestiegen. Schon im Jahr 2020 stiegen die Tariflöhne aber nur um 2,0 Prozent. Und der Abwärtstrend hat sich 2021 fortgesetzt. Nach den im ersten Halbjahr und in den Vorjahren für 2021 abgeschlossenen Tarifverträgen werden die Tariflöhne in diesem Jahr nur um 1,6 Prozent steigen, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung errechnete.
Angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Inflationsrate werde die reale Tariflohnentwicklung mit einem Minus von 0,2 Prozent damit leicht negativ ausfallen. Die Folge: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten sich mit ihrem Verdienst am Ende - etwas - weniger kaufen als noch im Vorjahr. In den vergangenen 20 Jahren habe es das nur drei Mal gegeben: 2006, 2007 und 2011.
14.27 Uhr: Spekulationen im Inkrafttreten zur Testpflicht für Einreisende zum 1. August
Die Testpflicht für alle ungeimpften Einreisenden soll nach Informationen aus Regierungskreisen, über die die Agentur Reuters berichtet, ab dem 1. August kommen. Bedenken gegen den Weg über eine Verordnung seien aus dem Weg geräumt, auch wenn die formelle Abstimmung in der Regierung noch ausstehe. Künftig sollen demnach nicht nur Flugreisende, sondern auch Personen, die mit Auto, Bahn oder Schiff nach Deutschland kommen, bei der Einreise einen Test vorlegen.
Möglicherweise könnte aber auch das Infektionsschutzgesetz rasch geändert werden. Ein Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen von Union und SPD sieht offenbar vor, den Paragrafen 36 der Regelung so zu ändern, dass künftig von den Einreisenden ein Test verlangt werden kann - egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Dies könnte ebenfalls bereits ab Anfang August gelten.
Der Paragraf erlaubt eine Testpflicht bislang nur bei Einreisen auf dem Luftweg. Die Gesetzesänderung müsste zwar von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden, das Bundeskabinett könnte aber im Umlaufverfahren den Gesetzentwurf parallel zur Verordnung beschließen. Bundestag und Bundesrat könnten es dann später rückwirkend billigen.
Auf eine gesetzliche Regelung zusätzlich zur Verordnung hatte vor allem der SPD-Rechtsexperte Johannes Fechner gedrungen. Er hatte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt, die Änderung könnte vom Bundestag noch im August in einer Sondersitzung beschlossen werden.
14.05 Uhr: WHO sieht trotz wenig Impfungen für Afrika "Licht am Ende des Tunnels"
Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich erfreut über zuletzt stark gestiegene Impfstofflieferungen nach Afrika. Nachdem die Lieferungen in den vergangenen Monaten fast komplett zum Erliegen gekommen seien, gebe es nun eine Trendumkehr, hieß es aus der Afrika-Zentrale der WHO in Brazzaville. Durch die Impfinitiative Covax hätten allein vorige Woche vier Millionen Impfdosen den Kontinent erreicht. Im gesamten Monat Juni seien es nur knapp 250.000 gewesen.
"Es gibt Licht am Ende des Tunnels", so WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti. Zugleich warnte sie davor, diesen Trend wieder abreißen zu lassen. "Ich rufe alle Länder mit überschüssigen Dosen auf, mehr davon im Geist lebensrettender Solidarität und Eigeninteresse zu teilen, kein Land ist ohne das andere sicher", so die UN-Diplomatin.
Afrika erlebt derzeit seine dritte Corona-Welle. In 26 afrikanischen Ländern konnte laut Moeti bislang die sogenannte Delta-Variante nachgewiesen werden. Zeitgleich impft Afrika seine Bevölkerung von allen Kontinenten am langsamsten. Derzeit seien lediglich 1,6 Prozent der Afrikaner voll gegen Covid-19 immunisiert.
13.44 Uhr: Rekordzahl von Briten soll nach "Pings" in Quarantäne gehen
In England und Wales sind so viele Menschen von der Corona-App als enge Kontakte von Infizierten benachrichtigt worden wie nie zuvor. In der Woche bis zum 21. Juli wurde laut Zahlen des Gesundheitsdienstes eine Rekordzahl von 689.313 Kontakten "gepingt", die sich daraufhin in Quarantäne begeben mussten. In der Woche zuvor waren es 618.903 Kontakte. Die App schlägt an, wenn sich Nutzer eine gewisse Zeit in direkter Nähe eines positiv Getesteten aufgehalten haben.
Die "Pingdemic", wie das Phänomen von britischen Medien genannt wird, hat in Großbritannien in den vergangenen Tagen und Wochen für erhebliche Störungen gesorgt. Weil so viele Arbeitskräfte ausfielen, blieben Supermarktregale leer, Mülltonnen voll, und Züge fielen aus. Mittlerweile sind für eine Reihe von Berufsgruppen Ausnahmeregelungen beschlossen worden. Von Mitte August an sollen für alle Geimpften gelockerte Quarantäne-Regeln eingeführt werden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Land derzeit bei 377 (Stand: 23. Juli) mit fallender Tendenz. Gespannt wird darauf gewartet, ob sich dieser Trend trotz der weitreichenden Lockerungen in der vergangenen Woche fortsetzen wird.
13.17 Uhr: Militärregime in Myanmar bittet Ausland um Corona-Hilfen
Angesichts einer massiven dritten Corona-Welle im Land bittet die Junta in Myanmar um internationale Hilfe. Die Hilfeaufruf richte sich aber ausschließlich an Myanmar "freundlich gesonnene" Länder, berichten myanmarische Medien. Als solche gelten nach Ansicht von Experten vor allem China, das das Militärregime politisch stützt, Russland als wichtiger Waffenlieferant sowie die Mitglieder des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN.
12.56 Uhr: Verdi lehnt Impfpflicht am Arbeitsplatz ab
Die Gewerkschaft Verdi ist gegen eine Impfpflicht am Arbeitsplatz und setzt stattdessen auf eine verbesserte Impfkampagne. "Wir lehnen eine Impfpflicht ab, auch für bestimmte Berufsgruppen", sagte Grit Genster, Leiterin des Bereichs Gesundheitspolitik bei Verdi, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. "Stattdessen setzen wir sehr darauf, dass gut informiert wird und niederschwellige Angebote gemacht werden."
In den USA verhängten zuletzt die US-Internetkonzerne Google und Facebook für Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice arbeiten wollen, eine Impfpflicht. Die Regelung soll in den kommenden Wochen in den USA eingeführt und später auch auf andere Regionen ausgeweitet werden. Hierzulande forderte etwa der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, eine Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheits- und Bildungswesen.
12.44 Uhr: Seehofer - Corona-Tests sollten kostenfrei bleiben
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist dagegen, Corona-Tests für Nicht-Geimpfte bald kostenpflichtig zu machen. "Solange die Pandemie anhält, würde ich nichts an der Kostenfreiheit ändern. Ich möchte, dass denen, die weder geimpft noch genesen sind, die Chance des Tests bleibt", sagte Seehofer der "Mittelbayerischen Zeitung". Er stellte sich damit gegen jüngste Überlegungen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und auch von CSU-Chef und Bayerns Regierungschef Markus Söder.
11.49 Uhr: Fußball-Bosse fordern: Zuschauer-Restriktionen sollen fallen
Wenige Tage vor dem Saisonstart der Fußball-Bundesliga nimmt die Diskussion über die Zuschauer in den Stadien Fahrt auf. Zwei Wochen vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison drängen die von der Pleite-Angst getriebenen Klubs auf ein Ende der Zuschauer-Restriktionen. Vor allem die erst vor drei Wochen von der Politik beschlossene Kopplung an die Fallzahlen ist den Chefetagen ein Dorn im Auge. "Noch immer gilt die Inzidenz als Richtwert für die Zulassung von Zuschauern. Und damit fühlt es sich so an, als würden wir auf der Stelle treten", schrieb Sportvorstand Markus Krösche am Donnerstag in einem Gastbeitrag im Kicker.
11.45 Uhr: RKI registriert 3.142 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3.142 Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in gut drei Wochen auf mehr als das Dreifache gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie am Donnerstag bei 16,0 – am Vortag betrug der Wert 15,0 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9.
11.38 Uhr: Militär zur Kontrolle von Corona-Lockdown in Sydney angefordert
Die Polizei in Sydney hat angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen die Unterstützung des Militärs angefordert. 300 Soldaten sollen bei der Überwachung des Lockdowns in der australischen Millionenmetropole helfen, wie der Polizeichef des Bundesstaats New South Wales, Mick Fuller, am Donnerstag mitteilte. Der Lockdown gilt seit fünf Wochen. Die Restriktionen haben die Ausbreitung des Coronavirus bislang nicht bremsen können. Mit 239 Ansteckungsfällen wurde in Sydney zuletzt ein neuer Tageshöchstwert verzeichnet, wie die örtlichen Behörden mitteilten.
11.17 Uhr: Corona-Arzt Wendtner kritisiert Stiko-Haltung zu Kindern
Der Corona-Experte Clemens Wendtner hat die Zurückhaltung der Ständigen Impfkommission (Stiko) im Fall der Impfung von Jugendlichen kritisiert. Kinder seien bislang nicht ausreichend geschützt, sagte der Münchner Mediziner der "Augsburger Allgemeinen". "Daher ist es aus meiner Sicht so wichtig, zumindest die Jugendlichen ab zwölf Jahren zu impfen - ich persönlich kann es schwer nachvollziehen, dass sich die Stiko in dieser Pandemie in dieser Fragestellung so abwartend verhält." Eine Corona-Schutzimpfung für unter Zwölfjährige ist derzeit noch nicht möglich. Für ältere Kinder empfiehlt die Stiko die Impfung nur in bestimmten Fällen.
11.07 Uhr: In Deutschland 50,9 Prozent vollständig geimpft
Die Corona-Impfquote steigt in Deutschland weiter leicht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind inzwischen 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Stand 9.45 Uhr). Das entspricht 42,36 Millionen Menschen. Am Vortag war ein wichtiger Meilenstein erreicht worden: Erstmals war mehr als die Hälfte der Bevölkerung zwei Mal gegen die Viruskrankheit immunisiert. Mindestens eine Impfdosis haben dem RKI zufolge inzwischen 61,3 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 51,01 Millionen Menschen verabreicht bekommen. Im Schnitt werden fünf Menschen pro Sekunde geimpft.
10.54 Uhr: Olympia-Organisatoren verteidigen Schutzkonzep
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Umfeld der Olympischen Spiele und in Japan insgesamt haben die Olympia-Organisatoren ihre Schutzmaßnahmen verteidigt. Nichts deute darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen den Olympischen Spielen und der Zunahme der Neuinfektionen in der Bevölkerung gebe, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Donnerstag.
Nach Angaben des Organisationskomitees wurden bislang 193 Sportler, Medienvertreter und Helfer der Olympischen Sommerspiele positiv auf das Coronavirus getestet, mehrere positive Tests am Flughafen oder in Trainingslagern nicht mit eingerechnet. Mit 24 positiven Tests wurde am Mittwoch die bisher höchste Zahl im Umfeld der Spiele gemeldet.
10.30 Uhr: Berlin verbietet "Querdenken"-Demonstrationen am Wochenende
Die Berliner Polizei hat zwei für das Wochenende geplante Demonstrationen gegen die Corona-Politik verboten. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, wurden "nach Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen und unter Bewertung der objektiven Sachlage" zwei Versammlungen untersagt. Um welche Demonstrationen es sich genau handelt, teilte die Polizei nicht mit. Wie der RBB berichtete, soll es sich bei einer davon um die geplante Großdemo der "Querdenken"-Bewegung am 1. August handeln, zu der 22.500 Teilnehmer angemeldet waren. Kritik zum Verbot kam von der AfD.
09.27 Uhr: Japans Regierungsberater warnt vor Überlastung des Gesundheitssystems
Der wichtigste Coronavirus-Berater der japanischen Regierung hat angesichts der rasant gestiegenen Infektionszahlen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt. "Wenn das Krisenbewusstsein nicht geteilt wird, wird der Druck auf das Gesundheitssystem früher oder später noch gravierender", warnte der Mediziner Shigeru Omi bei einer Ausschusssitzung im Parlament. Am Vortag waren die Neuinfektionen in der Olympia-Stadt auf den Höchststand von 3177 Fällen gestiegen. Landesweit wuchs die Zahl der Neuinfektionen in Folge der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante erstmals binnen eines Tages über die Marke von 9000 Fällen auf insgesamt 9576.
09.25 Uhr: Mehr Polizisten auf griechischen Corona-Inseln
Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen auf mehreren griechischen Inseln will die Regierung die Zahl der Polizisten vor Ort erhöhen. Die Beamten sollen dafür sorgen, dass im Nachtleben die vorgegebenen Corona-Maßnahmen eingehalten werden, wie die griechische Zeitung "Kathimerini" unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Betroffen sind vor allem die Kykladen-Inseln Paros und Ios. Auch auf Kreta stiegen die Coronafälle in den vergangenen Wochen an. Es gelte dringend, auf den bei Touristen beliebten Inseln einen Lockdown zu vermeiden, hieß es.
09.05 Uhr: Israel - Grüner Pass soll steigende Corona-Zahlen bremsen
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.
Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.
07.58 Uhr: Homeoffice geht nach Pflicht-Abschaffung weiter zurück
Mit der Abschaffung der Homeoffice-Pflicht wird diese Möglichkeit des Arbeitens weniger genutzt. Der Anteil sank im Juli von 28,4 auf 25,5 Prozent der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten, wie das Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Umfrage unter Unternehmen mitteilte. "Die Menschen suchen wieder häufiger den persönlichen Kontakt im Büro", sagte Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. Die Quote sei bereits vor der Abschaffung der Homeoffice-Pflicht Ende Juni gefallen, die durch den starken Rückgang der Corona-Infektionen möglich wurde. "Wir erwarten, dass sich in Zukunft vor allem hybride Arbeitsmodelle durchsetzen werden", sagte Alipour.
07.14 Uhr: Biden fordert zivile Bundesangestellte zum Impfen auf
US-Präsident Joe Biden wird einem Insider zufolge am Nachmittag (Ortszeit) ankündigen, dass sich alle zivilen Bundesangestellten gegen das Coronavirus impfen lassen sollen. Anderenfalls müssten sie sich regelmäßig auf eine Infektion testen lassen, Masken tragen, Abstand halten und sich Reisebeschränkungen unterwerfen. Wer sich gegen eine Impfung entscheide, werde nicht entlassen, sagt der Insider. Auch werde kein Impfstoff vorgeschrieben. In den USA gibt es rund 2,18 Millionen Zivilbeschäftigte, weitere 570.000 arbeiten für den US Postal Service.
05.14 Uhr: Schäuble will Einschränkungen nur für Nichtgeimpfte
Im Zuge der Diskussion um eine Impfpflicht in Deutschland fordert Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) Corona-Einschränkungen bald nur noch für Nichtgeimpfte. Die Impfpflicht-Debatte gehe "in die falsche Richtung", sagte Schäuble im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er sprach sich für eine Aufhebung von Corona-Auflagen nur für Geimpfte aus, um Impf-Unwillige zur Immunisierung zu bewegen.
Da die Gefahr der Ansteckung durch Geimpfte oder Genesene geringer ist, könnten diese Gruppen nicht dauerhaft allen Beschränkungen unterwerfen werden, die für Nichtgeimpfte gelten müssen, um die Pandemie zu bekämpfen, sagte der CDU-Politiker.
05.01 Uhr: Linksfraktion fordert mehr Geld für mobile Luftfilter in Schulen
Die Linksfraktion fordert von der Bundesregierung mindestens 400 Millionen Euro an Zuschüssen an Länder und Kommunen für mobile Luftfilter in Schulen. "Das Ziel muss garantierter und sicherer Präsenzunterricht sein", sagte die wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Gohlke, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Noch eine Schließungsrunde wäre für Kinder, Eltern und Lehrkräfte nicht verkraftbar."
04.31Uhr: IW-Chef Hüther für Impfpflicht im Gesundheits- und Bildungsbereich
Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, fordert eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheits- und Bildungssektor und die Wiedereinführung kostenpflichtiger Corona-Tests ab Anfang September. Zudem brachte er eine Kostenbeteiligung von Impfunwilligen an den Behandlungskosten einer Covid-19-Erkrankung ins Gespräch. "In kritischen Berufen, insbesondere im Gesundheits- und Bildungssektor, sollte der Gesetzgeber eine Impfpflicht einführen, weil wir es hier mit schutzbedürftigen Personen zu tun haben", sagt Hüther der Zeitung "Rheinische Post". Auch eine generelle Impfpflicht solle man nicht ausschließen, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt -abgesehen von den genannten Berufsgruppen - kluge Anreize der bessere Weg seien.
02.34 Uhr: Inzidenz als Pandemie-Richtwert - Spahn widerspricht Wiehler
In der Debatte um die Inzidenz als Hauptrichtwert in der Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, widersprochen. "Mit steigender Impfrate verliert die Inzidenz an Aussagekraft", sagte Spahn der "Bild". Daher brauche es "zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten", etwa die Zahl der neu aufgenommenen Covid-Patienten im Krankenhaus.
Ganz auf die Inzidenz verzichten will Spahn jedoch nicht: Bei weitem seien nicht ausreichend Menschen in Deutschland geimpft, "um ganz auf den Blick auf die Inzidenz verzichten zu können". RKI-Chef Wieler hatte am Montag in einer Bund-Länder-Schalte eine Niedrig-Inzidenz-Strategie gefordert und vor einer vierten Welle gewarnt.
01.02 Uhr: Länder unterstützen Regierungspläne für allgemeine Testpflicht bei Reiserückkehrern
In der Debatte um die Testpflicht bei Reiserückkehrern unterstützen viele Bundesländer die Pläne der Bundesregierung ausdrücklich. "Die Tests sind der zentrale Baustein, um das Infektionsgeschehen in der ungeimpften Bevölkerung einzudämmen", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) forderte angesichts des baldigen Endes der Sommerferien eine schnelle Entscheidung.
Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält die angekündigte Änderung der Einreiseverordnung für richtig. "Aus dem vergangenen Jahr wissen wir, dass Reiserückkehrer viel zum Anstieg des Infektionsgeschehens beigetragen haben", sagte er dem RND. Es sei ein kleiner Mehraufwand für Jeden von uns, schaffe aber viel Sicherheit.