Ernährungsformen: Welche Ernährung passt zu Ihnen?

Die meisten Vegetarier zählen sich zur Gruppe der Ovo-Lacto-Vegetarier, sie essen also kein Fleisch, keinen Fisch, keine Meeresfrüchte, aber Eier, Milch, Milchprodukte und Honig.

Veganer

Veganer verzichten bewusst auf alle Lebensmittel, die in irgendeiner Form tierische Inhaltsstoffe enthalten oder die mit deren Hilfe hergestellt wurden (z.B. Gummibärchen mit Gelatine, Wein oder Saft, die mit tierischen Eiweißen geklärt wurden). Meist achten sie auch bei Kleidung darauf, keine tierischen Produkte zu verwenden, also z.B. Schuhe aus Leder, Pullover aus Wolle. Neben den ethischen Gründen argumentieren sie auch mit den Umwelt- und gesundheitlichen Schäden, die mit dem Fleischkonsum einhergehen. (Auch spannend: In 4 Wochen zum Sommer-Body mit veganer Ernährung? Ein Selbstversuch)

Frutarier

Frutarier folgen der Philosophie, weder Tiere noch Pflanzen schädigen zu wollen. Daher essen sie nur pflanzliche Lebensmittel, die die Pflanze selbst nicht verletzen sollen. Erlaubt ist in der Regel, was geerntet werden kann, ohne die Mutterpflanze zu töten, also Obst, Nüsse und Gemüsefrüchte wie Tomaten, Zucchini, Hülsenfrüchte und Getreide. Frutarier essen aber meist keine Pflanzenknollen wie Kartoffeln, Rüben oder Zwiebeln.

Viele Studien sind sich einig, dass vor allem der Verzicht oder zumindest die deutliche Reduktion des Fleischkonsums gesundheitliche Vorteile hat. Auch die Umwelt und natürlich die Tiere selbst profitieren, wenn deutlich weniger Fleisch gegessen wird. Daher empfiehlt etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Menge von 300 bis maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche. Die Deutschen essen allerdings im Schnitt mit etwa 70 Kilogramm pro Jahr, also gut 1,3 Kilogramm pro Woche, mehr als dreimal so viel. (Lesen Sie hier: Wie gesund sind Avocados wirklich?)

Religiöse Ernährungsformen

Alle Religionen beschäftigen sich in irgendeiner Form mit Ernährung, mit Zubereitungsregeln, Ge- und Verboten, manche davon grundsätzlich, manche zeitlich begrenzt (z.B. Fastenzeit). Beispielhaft erklären wir, worum es grundsätzlich in der koscheren und der Halal-Ernährung geht.

Koscher

Die koschere Ernährung folgt der Kaschrut, einem Abschnitt der Tora, der die Speisegesetze festlegt. Das hebräische Wort “koscher” bedeutet “geeignet” oder “zugelassen”. Eine der wichtigsten Regeln ist die strikte Trennung von Fleisch- und Milchprodukten. Beide Lebensmittelgruppen müssen auf jeweils eigenem Geschirr mit eigenem Arbeitsgerät zubereitet werden. Zudem muss zwischen dem Verzehr von fleischhaltigen Produkten und dem von milchhaltigen Produkten ein zeitlicher Abstand von mindestens 30 Minuten bis hin zu sechs Stunden liegen.

Nur Paarhufer und Wiederkäuer gelten als koscher, also z.B. Rind, Schaf und Ziege. Schwein, Hase oder Pferd hingegen gelten als “treife” und sind nicht erlaubt. Beim Geflügel dürfen Hühner, Enten, Truthahn, Gänse und Tauben verzehrt werden. Bei Meerestieren nur solche, die Flossen oder Schuppen haben – Fische wie Aale oder auch Krustentiere sind nicht koscher. Alle erlaubten Tiere außer Fische müssen zudem geschächtet werden um blutfrei zu sein und somit koscher zu bleiben. In Deutschland ist betäubungsloses Schächten allerdings verboten, um den Tieren dieses Leid zu ersparen.

Auch weitere Lebensmittel wie etwa Honig, Wein oder Backwaren müssen nach bestimmten Regeln gewonnen oder hergestellt werden, um koscher zu sein. (Auch spannend: Arzt erklärt: Das ist die ideale Ernährung für Fettverbrennung und gleichzeitigen Muskelaufbau)

Halal

Viele Muslime folgen religiösen Speisevorschriften. Hier wird in “halal” was sich ebenfalls mit “erlaubt” oder “rein” übersetzen lässt und “haram”, was “verboten” oder “unzulässig” bedeutet, unterschieden.

Als “halal” gilt zum Beispiel das Fleisch von Pflanzenfressern, also z.B. Huhn, Rind oder Schaf, Frischmilch, Obst, Gemüse und pflanzliche Öle.

Als “haram” wird hingegen Schweinefleisch angesehen, auch Lebensmittel, die dessen Bestandteile enthalten, z.B. Gelatine in Gummibärchen oder mit tierischem Eiweiß geklärter Saft.

Auch für die Schlachtung gibt es Regeln, ebenso wie im Judentum soll das Fleisch geschächtet werden und somit blutfrei sein. Das betäubungslose Schächten ist in Deutschland wie oben erwähnt aber bis auf wenige Ausnahmefälle verboten. Der Import von geschächtetem Fleisch ist allerdings uneingeschränkt erlaubt.