Von
Lisa Klein
schließen
Dass es in Deutschland giftige Tiere wie die Kreuzotter gibt, ist kein Geheimnis – doch viel gefährlicher sind ganz andere Tiere, die aufgrund ihres harmlosen Aussehens unterschätzt werden.
In Deutschland gibt es nicht nur jede Menge giftige Tiere, die für den Menschen gefährlich sind, sondern auch andere Lebewesen, die wegen ihrer Größe, Aggressivität, Kraft oder aufgrund von übertragbaren Krankheiten alles andere als harmlos sind. Im schlimmsten Fall sogar Menschen töten können. *echo24.de klärt auf, welche die zwölf gefährlichsten Tiere in Deutschland sind und warum die Lebewesen eine Gefahr für den Menschen darstellen.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Dieses Tier ist am gefährlichsten
Das wohl gefährlichste Tier in Deutschland ist in der gesamten Bundesrepublik verbreitet und wird aufgrund seiner Größe oftmals erst viel zu spät bemerkt: die Zecke. Die Spinnentiere sind zwar nicht giftig, können aber eine Vielzahl an Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen, wie die Borreliose, eine Bakterieninfektion, die in erster Linie durch die Borrelia burgdorferi verursacht wird.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) werden etwa drei Prozent der drei bis sechsjährigen und sieben Prozent der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen. Eine Borreliose kann laut RKI „zahlreiche Erkrankungsformen in verschiedenen Organen hervorrufen“. Im allerschlimmsten Fall kann es zu Lähmungen des Rumpfes sowie von Armen und Beinen oder zu einer Entzündung des Herzens kommen, die sich in Rhythmusstörungen äußern kann. Außerdem können Zecken die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum vorkommt. Experten warnen: 2021 soll ein extremes FSME-Jahr sein*.
Am verbreitetsten in Deutschland ist die Zeckenart „Gemeiner Holzbock“. Für Hunde ist vor allem die Auwaldzecke besonders gefährlich. Sie kann das sogenannte „Hundemalaria“ übertragen, wird die Krankheit nicht schnell behandelt, verläuft sie für die Vierbeiner in der Regel tödlich. Auch FSME kann von der Auwaldzecke übertragen werden. *echo24.de informiert darüber, wie sich vor Zeckenstichen und FSME am besten geschützt werden* kann.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Gefahr aus der Luft
Auf Platz zwei befindet sich ein Tier, das zwar schon von Bill Gates als das „gefährlichste Tier der Welt“ bezeichnet wurde, in Deutschland allerdings noch nicht so verbreitet ist und es deshalb nicht auf Platz eins geschafft hat. Dennoch breitet sich das für den Menschen gefährliche Insekt auch in Deutschland immer weiter aus: die Tigermücke. Das Landesgesundheitsamt (LGA) in Baden-Württemberg warnt vor gefährlichen Infektionskrankheiten, die durch die Tigermücke übertragen werden* können, wie das Denguefieber, das Zikavirus oder das Chikungunya-Virus.
Allgemein sollten Insekten aufgrund ihrer Größe nicht unterschätzt werden. Platz drei und vier der gefährlichsten Tiere in Deutschland belegen Wespen* und Bienen. Sie sind zwar in der Regel harmlos und stechen normalerweise nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen, können aber vor allem für Allergiker ziemlich schnell gefährlich werden. Ein Stich kann im Ernstfall auch tödlich enden. Übrigens sind Hornissen – die Riesen-Wespen – weniger aggressiv als ihre kleinen Verwandten. Sie Flüchten bei Gefahr eher statt anzugreifen, solange sich ihr Nest nicht in unmittelbarer Nähe befindet.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Gefahr lauert in deutschen Wäldern
Platz fünf belegt ein Tier, das kein Insekt ist, nicht beißt oder sticht, aber dennoch für den Menschen ziemlich gefährlich werden kann. Das Tier lebt im Wald, die ausgewachsenen Männchen können laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) bis zu 250 Kilogramm schwer werden und ihre unteren Eckzähne ragen teilweise über zehn Zentimeter aus dem Kiefer heraus – die Rede ist von Wildschweinen.
Normalerweise sind Wildschweine nicht kampfeslustig, doch gefährlich können vor allem die Weibchen – die „Bache“ – werden. Wenn Menschen einem Muttertier inklusive ihren Jungtieren – den Frischlingen – begegnet, sollte vor allem Ruhe bewahrt werden. Wildscheine greifen nur an, wenn sie sich überfallen, bedroht oder in die Enge getrieben fühlen, wie natur-begegnung.de berichtet. Am besten ist es, den Spaziergang fortzusetzen und das Wildschwein weitestgehend zu ignorieren. Frischlingen sollte unbedingt aus dem Weg gegangen werden, da das Muttertier sonst angreift.
+
Wildschweine können gefährlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen. (Symbolbild)
© Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild
Kommt es zum Äußersten und das Wildschwein steht mit gesenktem Haupt schnaubend da und signalisiert Angriffsbereitschaft, sollten hektische Bewegungen vermieden werden. Wegrennen lohnt sich nicht, Wildschweine sind schnellere Läufer als Menschen und außerdem hervorragende Schwimmer. natur-begegnung.de rät: „Gehe langsam rückwärts und rede dabei ruhig auf das Tier ein. Wichtig ist, dass du genug Abstand zum Wildschwein aufbaust – so fühlt es sich sicher“.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Gefahren unter Wasser
Auch im Wasser lauern tierische Gefahren: Quallen. Die Gelbe Haarqualle hat es auf Platz sechs der gefährlichsten Tiere in Deutschland geschafft. Das Nesseltier wird von Künstenbewohnern auch als „Feuerqualle“ bezeichnet und kommt vor allem in der Nordsee und der westlichen Ostsee vor. Der Kontakt mit den feinen Tentakel der Gelben Haarqualle löst die Nesselzellen aus, die die Haut mit dem Nesselschlauch durchdringen und ein Gift in das Opfer injizieren. Bei Menschen kommt es zu allergischen Reaktionen der Haut, sie ist gerötet, angeschwollen und brennt. Die Verletzungen bei Menschen werden wie Verbrennungen behandelt und sind sehr schmerzhaft.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Giftige Tiere in Deutschland
Zu den gefährlichsten Tieren in Deutschland gehören natürlich auch die Gifttiere im Land. Das gefährlichste unter den giftigen Tieren ist der Ammen-Dornfinger, eine Spinnenart, die bis zu 1,5 Zentimeter groß wird. Ihr Biss ist für den Menschen besonders gefährlich, weil er die menschliche Haut vollständig durchdringen kann – bei fast allen anderen einheimischen Spinnenarten sind die Giftklauen dafür zu kurz. Wurde man erst mal vom Ammen-Dornfinger gebissen*, führt sein Gift zu Schwellungen und Schmerzen, die zu Kreislaufversagen und Schüttelfrost führen können.
+
Die Kreuzotter ist eine von zwei Giftschlangen in Baden-Württemberg.
© Günter Hansbauer/dpa
Platz neun und zehn belegen die beiden einzigen Giftschlangen in Deutschland: die Kreuzotter und die Aspisviper. Wie gefährlich die Kreuzotter ist, zeigt ein aktueller Fall: Ein zwölfjähriges deutsches Mädchen wurde im Österreich-Urlaub von einer Kreuzotter gebissen* und musste mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden. *echo24.de erklärt, was bei einem Schlangenbiss getan werden muss*.
Die 12 gefährlichsten Tiere in Deutschland: Unscheinbar aber dennoch nicht harmlos
Die Eichenprozessionsspinner sind in Deutschland weit verbreitet – immer wieder sind ganze Areale aufgrund der Tierchen abgesperrt, so auch letztens in Heilbronn*. Eine Berührung der Brennhärchen der Zahnspinner können heftigen Juckreiz, Hautrötungen, Quaddeln und Eiterbläschen auslösen. Gefährlich wird es, wenn die Härchen in die Schleimhäute geraten. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Begleitend treten möglicherweise Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auf. Im seltenen Extremfall sind auch allergische Schockreaktionen möglich.
Last but not least gibt es noch ein weiteres Tier in Deutschland, welches nicht nur für Autos gefährlich ist: Der Marder an sich ist per se kein gefährliches Tier, allerdings geht dennoch eine Gefahr für den Menschen von den hundeartigen Raubtieren aus. Über den Kot der Tiere können Krankheiten wie zum Beispiel die Tollwut übertragen werden, weshalb der Mader den Platz zwölf der gefährlichsten Tiere in Deutschland belegt. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.