Mysteriöse neue Krankheit in Indien ausgebrochen - über 300 Menschen erkrankt

Von

Juliane Gutmann

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In Indien kam es zu einem Krankheitsausbruch, der die Behörden vor Rätsel stellt. Eine Virusinfektion steckt nicht dahinter. Folgende Vermutung wird jetzt laut.

Das Corona-gebeutelte Indien hat jetzt mit einer neuen Hiobsbotschaft zu kämpfen: Im Südosten des Landes kam es zu einem mysteriösen Krankheitsausbruch.

Mehr als 300 Patienten mit Krampfanfällen, Bewusstseinsverlust und Übelkeit wurden in einer Klinik behandelt. Die Menschen stammen aus der Stadt Eluru im Bundesstaat Andhra Pradesh.

Tests auf Covid-19* fielen negativ aus und Bluttests ergaben, dass auch kein anderer Virus die Krankheit verursacht hat. Die zuständigen Behörden hegen jetzt eine Vermutung, wie es zu der Klinik-Masseneinweisung kommen konnte.

Mysteriöse neue Krankheit in Indien ausgebrochen - über 300 Menschen erkrankt

Im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh leiden aktuell mehr als 800.000 Menschen an Covid-19, wie unter anderem der US-amerikanische Fernsehsender CNN informiert. Die Kliniken sind vielerorts überlastet. Ein regional begrenzter Krankheitsausbruch am Wochenende verschlimmerte die ohnehin angespannte Situation in den Kliniken: Mehr als 300 Menschen mussten stationär wegen einer Krankheit mit bisher unbekanntem Auslöser behandelt werden.

Corona-Tests fielen negativ aus und auch Virusinfektionen wie Dengue oder Chikungunya konnten durch Bluttests ausgeschlossen werden, wie CNN die Gesundheitsbehörde von Andhra Pradesh zitiert. Die Patienten berichteten über Symptome wie Übelkeit, Krampfanfälle, Angst und Bewusstlosigkeit. Ein 45-jähriger Mann sei am Sonntagabend nach der Krankheit gestorben, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) die Nachrichtenagentur Press Trust of India zitiert. Ursache wäre allerdings CNN zufolge ein Herzstillstand gewesen, der nicht mit der Krankheit in Verbindung gebracht wurde. Dolla Joshi Roy als zuständigem Bezirksüberwachungsbeamten des Distrikts West Godavari in Eluru zufolge, seien etwa 180 Patienten inzwischen entlassen worden, während der Rest „stabil“ sei.

Mysteriöse Krankheit in Indien ausgebrochen: Behörden vermuten Naheliegendes

Die Behörden untersuchen CNN zufolge jetzt Wasserproben in Eluru auf Verunreinigungen, nachdem festgestellt wurde, dass alle Patienten ihr Wasser aus einer gemeinsamen Quelle beziehen. Proben aus 57.863 Haushalten werden aktuell in einem forensischen Labor geprüft. "Die Ursache ist noch unbekannt, aber wir führen nach wie vor alle Arten von Tests durch, einschließlich der Untersuchung von Lebensmitteln und Milch", so Roy zum aktuellen Ermittlungsstand.

Wasserverschmutzung ist immer wieder ein Grund dafür, dass Menschen schwer erkranken – vor allem in Ländern wie Indien, in welchen Naturschutz keine Priorität hat. Ein großes Problem sind vor allem alte Industrie-Anlagen, die ihr Abwasser nicht wie in Industrienationen üblich in speziellen Abwasserreinigungsanlagen filtern, sondern vielerorts einfach in den nächstgelegenen Fluss leiten. Und auch der Ganges hat es in sich: Der „Heilige Fluss“ ist für Milliarden Menschen wichtigste Trinkwasser-Quelle, obwohl er als Massengrab dient. Zehntausende Hindus lassen sich jährlich im Ganges bestatten. Durch derartige Wasser-Bestattungen gelangen auch Bakterien ins Wasser, die während des Verwesungsprozesses entstehen. Dazu zählt dem TV-Format „Welt der Wunder“ zufolge auch das Bakterium Clostridium botulinum – welches ein Gift produziert, das vom Militär als biologische Waffe eingesetzt wird, weil es tödlich wirkt. (jg) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Mehr Quellen: www.rnd.de

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