Auch dieses Jahr wollen viele Haustierbesitzer verreisen. Wegen der Corona-Pandemie geht es meist an ein Urlaubsziel innerhalb Deutschlands oder ins benachbarte europäische Ausland. Auf Flugreisen, die für Tiere und besonders für größere Hunde, die im Frachtraum transportiert werden müssen, großen Stress bedeuten, verzichten die meisten Urlauber. Sie verreisen mit dem Auto oder der Bahn und möchten ihr Haustier mitnehmen.
Katzen bleiben besser in gewohnter Umgebung
Während Hunde meist recht flexibel sind, mögen Katzen einen Ortswechsel nicht besonders. Sie bleiben besser in der gewohnten Umgebung zu Hause und werden dort von Nachbarn oder Freunden versorgt. Das gilt auch für Tiere wie Fische und Vögel.
Hunde sind für Auto- und Bahnreisen gut geeignet
Wer mit Hund im Auto verreist, sollte regelmäßige Pausen für Mensch und Tier einplanen.
Hunde vertragen eine mehrstündige Autofahrt meist gut, sofern Pausen eingeplant sind. In der Bahn ist zu beachten, dass die Tiere, sofern sie größer sind als eine Hauskatze, ein eigenes
Ticket benötigen. Außerdem müssen sie direkt neben oder unter dem eigenen Sitzplatz liegen und entweder in einer Transportbox reisen oder angeleint sein und einen Maulkorb tragen.
Haustierfreundliche Ferien-Unterkünfte suchen
Nicht in allen Ferien-Unterkünften sind Haustiere erlaubt. Wer mit Tier verreist und im Hotel wohnt oder ein Appartement mietet, sollte sich daher vorher informieren, ob Tiere dort willkommen sind. Manche Unterkünfte bieten ausdrücklich Zimmer für Gäste mit Hunden an. Auch viele Ferienhaus-Vermieter und Campingplätze zeigen sich haustierfreundlich.
Impfschutz, Heimtierausweis und Einreisebestimmungen
Liegt das Reiseziel im EU-Ausland, muss der Hund gegen Tollwut geimpft und mit einem Chip gekennzeichnet sein. Die Daten müssen im EU-Heimtierausweis stehen, den Tierärzte ausstellen und der ins Reisegepäck gehört. Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Regelungen, die Tierbesitzer bei der Einreise beachten müssen. So dürfen beispielsweise innerhalb der EU nicht mehr als fünf Tiere in den Urlaub mitgenommen werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert auf seiner Website über die
Regelungen.
Wer in Staaten außerhalb der EU reist, sollte sich bei der
Botschaft des Ziellandes über die aktuellen Einreisebestimmungen für Haustiere informieren. Wegen der Corona-Pandemie kann es zudem auch kurzfristig zu Einschränkungen im Urlaubsland kommen - auch im EU-Raum. Außerdem empfiehlt es sich, eine Reiseapotheke für das Tier mitzunehmen.
Freunde oder professionelle Tiersitter zur Betreuung
Katzen hängen an der gewohnten Umgebung. Sie sollten zu Hause betreut werden.
Kann das Tier nicht mit, ist es am besten und kostengünstigsten, wenn Freunde oder Verwandte die Betreuung in der gewohnten Umgebung übernehmen. Professionelle Tiersitter bieten diese Arbeit gegen Bezahlung an. Im Internet finden sich mehrere Seiten, die Tiersitter vermitteln, auch in vielen Tierarztpraxen hängen entsprechende Angebote aus. Die Kosten variieren stark und richten sich unter anderem nach dem Anfahrtsweg, der Dauer und dem Umfang der Betreuung vor Ort sowie eventueller Zusatzarbeiten wie Blumengießen.
Unterkunft in einer Tierpension mit Sachkundenachweis
Alternativ kann man Haustiere in einer Tierpension unterbringen. Die Auswahl reicht von einfachen Quartieren bis zu luxuriösen Unterkünften. Gute Adressen sind in der Urlaubszeit schnell ausgebucht, Tierhalter sollen deshalb rechtzeitig einen Platz buchen. Tipp: Am besten die Unterkunft vorher besichtigen und entscheidende Fragen klären. Wie viel Auslauf haben die Tiere? Wie viele Mitarbeiter kümmern sich um sie? Wird das Tier individuell gefüttert? Der Betreiber der Pension sollte einen Sachkundenachweis nach Tierschutzgesetz vorlegen können und nur geimpfte Tiere aufnehmen.
Eine gute Unterbringung hat ihren Preis. Für eine Katze kostet sie etwa 10 bis 20 Euro pro Tag, für einen Hund je nach Größe ab 25 Euro. Kleintiere sind wesentlich günstiger. Als Ansprechpartner auf der Suche nach einer Pension empfiehlt sich der örtliche Tierschutzverein. Manche Vereine und Tierheime bieten auch selbst Unterkünfte auf Zeit an.
Krankheiten: Keine Tiere aus dem Urlaub mitbringen
So mancher Urlauber verliert im Reiseland sein Herz an einen streunenden Hund oder eine Katze und nimmt das Tier aus Mitleid mit nach Hause. Das kann eine Menge Probleme mit sich bringen: "Besonders Tiere aus Südeuropa haben oft schwere Krankheiten wie etwa Leishmaniose oder Ehrlichiose, die man nicht sofort erkennt", warnt Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel. Die Behandlung dieser Krankheiten, die durch Parasiten verursacht werden, kann sehr teuer werden. Wer dennoch einem Tier helfen will, muss sich dieser Gefahren bewusst sein.
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Dieses Thema im Programm:
Die Nordreportage |28.04.2019 | 18:15 Uhr
Haustiere
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