Sie möchten eine Französische Bulldogge kaufen? Dann sollten Sie vorher über diese Hunderasse und ihre gesundheitlichen Probleme Bescheid wissen. Denn egal, woher die Welpen kommen, alle haben ein Leben voller Qualen vor sich. Sie kriegen schlecht Luft, erkranken an Ohren- und Augenentzündungen und leiden meist ihr Leben lang unter Schmerzen. [1] Hier erfahren Sie, was Sie über Französische Bulldoggen wissen müssen und warum Sie niemals einen Hund kaufen sollten.
Warum ist die Französische Bulldogge so beliebt?
Wo kann man eine Französische Bulldogge kaufen?
Warum findet man bei eBay Kleinanzeigen keine Französische Bulldogge?
Was kostet eine Französische Bulldogge?
Ist die Französische Bulldogge eine Qualzucht?
Blaue Französische Bulldogge – was bedeutet Blue Line?
Wie werden Französische Bulldoggen gezüchtet?
Was muss man über Französische Bulldoggen wissen?
Warum ist die Französische Bulldogge so beliebt?
Französische Bulldoggen werden ebenso wie Möpse oder Boston Terrier absichtlich nach dem sogenannten Kindchen-Schema gezüchtet. Zuchtstandards sind unter anderem runde Köpfe mit vorgewölbter Stirn, kurze Nasen, große Ohren und große, runde, weit auseinanderstehende Augen. Diese Optik ist nur durch einen krankhaft verformten Schädel möglich. Viele Menschen finden Französische Bulldoggen jedoch genau deswegen besonders niedlich.
Viele Halter von kurzköpfigen Hunderassen wie der Französischen Bulldogge reden sich ein, ihr Hund hätte keine gesundheitlichen Probleme. Sie finden ihr Schnarchen sogar niedlich oder deuten das Röcheln der Tiere beim Laufen als normal. So kommt es, dass immer noch Menschen diese Hunderasse kaufen und das Leid der Tiere damit weiter fördern.
Die Optik ist nur durch einen krankhaft verformten Schädel möglich
Wo kann man eine Französische Bulldogge kaufen?
Französische Bulldoggen werden zu hohen Preisen bei Züchtern und im Internet verkauft. Besonders in Internetportalen bieten dubiose Verkäufer Welpen für mehrere tausend Euro an. Da hier jedoch jeder Händler anonym agieren kann, verbirgt sich dahinter oft illegaler Welpenhandel, bei dem viel zu junge und oft kranke Welpen häufig aus Osteuropa verkauft werden. Nicht selten sterben die Welpen bereits kurz nach der Ankunft in ihrem neuen Zuhause oder leiden ihr Leben lang an Verhaltensstörungen. Die kriminellen Händler tauchen ab, nachdem sie das Geld kassiert haben.
Viele Züchter und Verkäufer werben damit, ihre Welpen wären „kerngesund“ und „freiatmend“. Dies ist bei einer reinrassigen Französischen Bulldogge jedoch niemals der Fall, denn jedes Tier leidet durch die Überzüchtung an gesundheitlichen Problemen.
Oftmals werden erwachsene Französische Bulldoggen oder solche, die als Züchtungsmaschinen benutzt wurden, im Tierheim abgegeben. Auch Menschen, die die hohen Kosten für den Tierarzt, Medikamente und Operationen nicht aufbringen können oder wollen, bringen häufig Französische Bulldoggen ins Tierheim. Dies ist der einzige Ort, von dem man eine Französische Bulldogge aufnehmen kann, ohne das Leid der Hunde zu fördern. Zahllose Hunde warten dort auf eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause.
Warum findet man bei eBay Kleinanzeigen keine Französische Bulldogge?
Seit Oktober 2020 verbietet eBay Kleinanzeigen ebenso wie das Portal deine-tierwelt.de den Verkauf von Qualzuchtrassen und damit auch von Französischen Bulldoggen. Tiere, die aufgrund ihrer Zucht Schmerzen und weitere gesundheitliche Einschränkungen ertragen müssen, dürfen seither nicht mehr auf dem Kleinanzeigenportal angeboten und verkauft werden.
Aufgrund ihrer Zucht müssen Französische Bulldoggen qualvolle Schmerzen erleiden
Was kostet eine Französische Bulldogge?
Die Preise für Französische Bulldoggen-Welpen fangen bei etwa 700 Euro an und erstrecken sich je nach Züchter und Händler auf mehrere Tausend Euro. Im Internet werden Welpen für bis zu 8.000 Euro angeboten. Auch Deckrüden für die Züchtung werden für mehrere hundert Euro verliehen.
Da Französische Bulldoggen rassebedingt krank sind, fallen neben den Anschaffungs- und Haltungskosten oft später noch hohe Tierarztkosten an. So werden die Hunde häufig kostenintensiv operiert oder therapiert, damit sie besser Luft bekommen oder schmerzfrei laufen können. Zudem erkranken Französische Bulldoggen zuchtbedingt sehr häufig an Ohrenentzündungen, Bindehautentzündungen, Durchfall und Hautfalten-Dermatitis, was zusätzliche Behandlungskosten verursacht. [1]
Ist die Französische Bulldogge eine Qualzucht?
Ja. Französische Bulldoggen leiden unter Brachyzephalie (Kurzköpfigkeit) und kriegen in der Regel nur schlecht Luft. Die meisten Hunde machen Geräusche beim Atmen, einige schnarchen nur beim Schlafen, während andere permanent röcheln. Dies liegt an der extrem verkürzten Nase, den viel zu engen Nasenlöchern, einem zu langen Gaumensegel und einem verknorpelten Kehlkopf. Auch können die Hunde ihre Temperatur nicht gut regulieren und sind daher im Sommer besonders anfällig für einen Hitzeschlag. Auch bei niedrigeren Temperaturen können sie durch Sauerstoffmangel einen Kollaps erleiden.
Zusätzlich leiden Französische Bulldoggen häufig unter dem schmerzhaften Hervorquellen ihrer Augen, was bis zur Blindheit oder dem Herausfallen der Augen führen kann – etwa bei einem Sprung von der Couch. [2] Auch das typische Schielen der Hunde ist nicht niedlich, sondern sorgt dafür, dass die Tiere niemals richtig sehen können. Durch die angezüchteten Veränderungen ihrer Wirbelsäule leiden Französische Bulldoggen häufig unter Schmerzen, und im höheren Alter kommt es oft zu Harn- und Kotabsatzstörungen. Der krankhaft deformierte Kopf der Hunde führt zu chronischen Mittelohrentzündungen und einer Fehlstellung von Kiefer und Zähnen. [1]
Französische Bulldoggen kriegen nur schlecht Luft
Blaue Französische Bulldogge – was bedeutet Blue Line?
Blue Line ist eine Fellfarbe, die besonders häufig bei Französische Bulldoggen angezüchtet wird. Doch das blaue oder graue Fell der Hunde ist mit zusätzlichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Das für die Farbe verantwortliche Dilute-Gen führt bei den Bulldoggen häufig zu starkem Juckreiz, Fellverlust, Hautekzemen und einer schlechten Wundheilung. Auch Folgeerkrankungen wie Schäden am Herz und Immunsystem treten häufig bei Blue-Line-Hunden auf. Betroffene Hunde können meist kein normales Leben mehr führen, denn die Krankheiten sind unheilbar und verursachen oft große Qualen.
Auch das Verhalten der blauen Französischen Bulldoggen verändert sich durch das Dilute-Gen, und sie sind oft unkonzentriert, hyperaktiv und nervös. [3]
Wie werden Französische Bulldoggen gezüchtet?
Um die rassetypischen Merkmale der Französischen Bulldogge zu erreichen, wird mit miteinander verwandten Hunden gezüchtet. Diese Inzucht verursacht schwere gesundheitliche Probleme bei den Tieren.
Da die Hüften der Hunde häufig zu schmal sind, um sich paaren zu können, werden die weiblichen Tiere oft gewaltsam künstlich besamt. Welpen werden in den meisten Fällen per Kaiserschnitt entbunden, da ihre Köpfe zu groß und die Hüfte der Mutter zu klein sind, um die Welpen auf natürliche Weise zu gebären.
Französische Bulldoggen sind das Ergebnis einer Inzucht, die zu schweren gesundheitlichen Problemen führt
Was muss man über Französische Bulldoggen wissen?
Französischen Bulldoggen sind eine Qualzucht.
Die meisten Französischen Bulldoggen leiden unter Atemnot, Bindehautentzündungen, Mittelohrentzündungen, einer verkrüppelten Wirbelsäule und Darmerkrankungen.
Auf Halter kommen hohe Tierarztkosten zu.
Im Internet werden Französische Bulldoggen oft von illegalen Welpenhändlern angeboten.
Mit dem Kauf beim Züchter fördert man das Leid der Tiere.
Besuchen Sie lieber ein Tierheim. Dort warten zahllose Hunde auf ein neues Zuhause.
7 Tipps für die Adoption
Quellen
[1] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (11.2017): Merkblatt Nr. 141, Qualzucht und Erbkrankheiten beim Hund, https://www.tieraerztekammer-berlin.de/images/qualzucht/2018-06_TVT-MB_141_Qualzucht_beim_Hund_Nov._2017.pdf, (eingesehen am 17.05.2021)
[2] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (2005): Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes, https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Tiere/Tierschutz/Gutachten-Leitlinien/Qualzucht.pdf;jsessionid=144D7652FD440E5E57CE10AF249611F3.live842?__blob=publicationFile&v=2, (eingesehen am 17.05.2021)
[3] Martin Rütter, Richarda Theobald-Hoffmann (07.02.2017): Silberne oder blaue Hunde – und die Folgen, https://www.martinruetter.com/schwerin/news/details/artikel/silberne-oder-blaue-hunde-und-die-folgen/, (eingesehen am 17.05.2021)