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In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was Sie gegen Grasmilben und das lästige Jucken durch die Bisse tun können.
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Mit dem Sommer kommen auch die Grasmilben. Was Sie gegen die Spinnentiere und das lästige Jucken durch ihre Bisse tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Inhalt:
Was sind Grasmilben?
Was tun gegen Grasmilben?
Was tun gegen Grasmilbenbisse?
Was tun gegen Grasmilben im Bett?
Was tun gegen Grasmilben beim Hund?
Was sind Grasmilben?
Herbstmilben, besser bekannt unter dem Namen Grasmilben (Neotrombicula autumnalis), sind kleine Spinnentiere (Unterklasse Laufmilben), die als Larven (nicht als ausgewachsenes Tier) parasitisch leben und Tiere (meist Mäuse, Hunde, Hauskatzen etc.) befallen, welche Wiesen durchqueren. Die Larven schlüpfen aus den im Boden abgelegten Eiern und klettern auf Moose und Grashalme, wo sie auf einen Wirt warten und sich dabei gelegentlich auch vom Menschen abstreifen lassen.
Nachdem die Larven der Grasmilben, die mit einer Größe von etwa 0,3 mm fast nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen sind, auf den Menschen bzw. einen Wirt gewechselt haben, beißen sich diese in der Haut fest und ernähren sich von Zellsaft bzw. Lymphe. Das Wichtigste über Grasmilben im Überblick:
Schlüpfen im Juni oder Juli und sind nur als Larven einmalig parasitär.
Die Larven sind rötlich und haben eine Größe von etwa 0,2 bis 0,5 mm, weshalb sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind.
Grasmilben sondern beim Biss ein Sekret ab, dass erst nach etwa 24 Stunden einen starken Juckreiz auslöst.
Grasmilben ernähren sich von Zellsaft und Lymphflüssigkeit (nicht von Blut).
Sie nisten sich für 3 bis 5 Tage beim Tierwirt ein.
Der Mensch ist für die Grasmilbe ein s.g. Fehlwirt(1,2), weshalb sich die Larve meist schon nach wenigen Stunden abfallen lässt.
Grasmilbenlarven benötigen nur einmalig einen Wirt.
Grasmilben können in Wohnungen nur sehr schwer überleben.
Was tun gegen Grasmilben?
Grasmilben sind zwar nicht gefährlich und übertragen auch keine Krankheiten, sind aber dennoch lästig. Da es sich nicht um Schädlinge handelt, gibt es auch keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel für Grasmilben im Garten. Dennoch können Sie ein paar Dinge gegen Grasmilben tun:
#01 Gras kurz halten
Grasmilben halten sich am Boden auf. Im eigenen Garten hilft es daher, den Rasen regelmäßig zu mähen. Der Rasenschnitt sollte dabei zeitnah entsorgt werden. Da die Eier der Grasmilben im Boden liegen und sich ein Großteil der geschlüpften Larven direkt am Boden und auf Moos befindet, kann es helfen, den Rasen im Frühjahr bzw. einmal jährlich zu vertikutieren.
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#02 - Geschlossene Schuhe bzw. lange Kleidung tragen
Hilfreich gegen Grasmilben ist es, wenn Sie Wiesen nicht barfuß und am besten mit geschlossenen Schuhen betreten. Lange Kleidung ist ebenfalls hilfreich, aber bei besonders warmen Temperaturen sicherlich schwer erträglich.
#03 - Nach der Gartenarbeit duschen
Wenn Sie sich zum Beispiel bei der Gartenarbeit viel auf Wiesen aufgehalten haben, ist es hilfreich, im Anschluss zu duschen und die getragene Kleidung direkt in die Wäsche zu geben. Grasmilben lassen sich bei einer Dusche in der Regel sehr leicht vom Körper entfernen.
#04 Repellents
Repellents bzw. Anti-Insekten-Sprays wirken zwar nicht bei jedem gleich gut und haben somit eine eher mäßige Wirkung, sind aber vor allem bei kleinen Kindern, die ein Kratzen bei Juckreiz nur schwer unterdrücken können, einen Versuch wert. Es reicht aus, Füße und Arme zu besprühen und einzureiben.
Was tun gegen Grasmilbenbisse?
Prinzipiell sind Grasmilbenbisse harmlos. Allerdings ist der Juckreiz nach den Bissen von Grasmilbenlarven meist unangenehmer als bei Mückenstichen, da die vom Biss verursachten Pusteln etwa eine Woche lang jucken und Grasmilben in der Regel auch mehrmals beißen. Die folgenden Dinge helfen bei der Heilung und reduzieren den Juckreiz:
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#01 - Nicht kratzen
Auch wenn es schwerfällt und die Pusteln jucken, sollte nicht gekratzt werden. Durch das Kratzen verschlimmert sich die Entzündung, was die Heilung hinauszögert und unter Umständen auch zu Sekundärinfektionen(3) durch weitere Bakterien oder Viren führen kann.
#02 - Bisse desinfizieren
Bisse sollten Sie zeitnah desinfizieren, das fördert die Heilung und beugt Infektionen vor. Das können Sie mit einem Desinfektionsmittel oder auch mit einem hochprozentigen Alkohol machen. Juckreizstillende Salben helfen anschließend bei der Heilung und gegen das Jucken.
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#03 - Kühlen
Kühlen hilft ebenfalls gegen den Juckreiz. Nehmen Sie am besten eine kalte Dusche, um verbleibende Grasmilben vom Körper zu entfernen und noch nicht sichtbare Bisse vorab zu säubern und zu kühlen. Das hemmt die entstehende Entzündung in der Hautschicht.
Tipp: Duschen Sie sich am besten vor dem Schlafen kühl ab, da sich die Pusteln der Grasmilbenbisse vor allem in der Bettwärme verschlimmern.
#04 - Antihistamin- oder Cortison-Creme
Genau wie bei Mückenstichen reagieren Menschen auch bei Grasmilbenbissen unterschiedlich. In der Regel gilt, wer bei Mückenstichen stark reagiert, bei dem wird auch der Juckreiz von Grasmilben stärker sein. Bei stärkeren Reaktionen helfen Antihistamin- und Cortison-Cremes.
Wichtig: Starke allergische Reaktionen auf Grasmilbenbisse, wie zum Beispiel leichtes Fieber sind zwar äußerst selten, sollten aber von einem Arzt abgeklärt werden.
#05 - Hitzestifte
Ebenfalls hilfreich bei vielen Insektenstichen und Bissen sind Hitzestifte. Die punktuelle Hitze soll die wärmeempfindlichen Proteine der Speichelsekrete deaktivieren. Wenn Sie keinen Hitzestift haben, können Sie auch einen heißen Löffel verwenden und diesen für ein paar Sekunden einzeln auf die Pusteln legen. Achten Sie allerdings darauf, dass der Löffel nicht zu heiß ist, da sonst natürlich Verbrennungsgefahr besteht.
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Was tun gegen Grasmilben im Bett?
Dauerhaft können Grasmilben nicht im Bett überleben. Es hilft allerdings, das Bett neu zu beziehen, keine Haustiere auf das Bett zu lassen, die sich auch draußen aufhalten und vor dem Schlafengehen kalt zu duschen. Durch eine kühle Dusche werden keinen weiteren Grasmilben ins Bett gebracht und bereits vorhandene Quaddeln können besser heilen.
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Was tun gegen Grasmilben beim Hund?
Während Menschen für die Larven der Grasmilben ein Fehlwirt sind und sich diese meist nach wenigen Stunden und Bissen wieder abfallen lassen, nisten sich die Tiere bei Hunden und Katzen meist mehrere Tage ein. So lange dauert es etwa, bis sich die Larven sattgegessen haben und sie von alleine wieder verschwinden. Da Grasmilben und die Bisse selbst auch bei Hunden nicht gefährlich sind und keine Krankheiten übertragen, kann auf eine Behandlung meist verzichtet werden.
Jedoch sollte das Tier in dieser Zeit genauer beobachtet werden, da ein übermäßiges Lecken und Kratzen durch den Juckreiz zu Entzündungen der Haut führen kann.
Hilfreich ist es dann das Tier oder die betroffenen Stellen (meist die Pfoten und Ohren) lauwarm abzuduschen.
Auch Repellents für Hunde (Nicht für Katzen geeignet) helfen Grasmilben zu beseitigen und auch eine Zeit vorzubeugen.
Hundebett und Decken sollten gereinigt werden.
Salben für Hunde helfen ebenfalls bei entzündeten Pusteln.
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