Aus Furcht vor der schnellen Ausbreitung gefährlicher Corona-Varianten wollen der Premier und seine Minister daher auf schrittweise Lockerungen in größeren Abständen setzen. Johnson macht allerdings nur für England die Regeln – in Schottland, Wales und Nordirland sind die Regionalregierungen verantwortlich.
Medienberichten zufolge sollen am 8. März die ersten Schülerinnen und Schüler in England wieder vor Ort unterrichtet werden. Die folgenden Schritte könnten etwa erlaubte Outdooraktivitäten sein, bevor danach der Einzelhandel und noch später die Gastronomie geöffnet werden könnten. Abhängig ist dies jedoch auch von wissenschaftlichen Auswertungen dazu, inwieweit sich der Impffortschritt bereits auf die Infektionslage auswirkt. In Großbritannien haben bereits mehr als 15 Millionen Menschen eine erste Corona-Impfung erhalten.
Saarländische Gesundheitsministerin beklagt niedrige AstraZeneca-Impfbereitschaft
13.32 Uhr: Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann hat eine mangelnde Impfbereitschaft mit der Vakzine des Herstellers AstraZeneca kritisiert. Am Wochenende seien bei einer »Sonderimpfung im medizinischen« Bereich 54 Prozent von 200 zur Impfung angemeldeten Personen nicht erschienen, ohne den Termin abzusagen. Dies habe offenbar damit zu tun, dass dieser Impfstoff nur einen Wirkungsgrad von 70 Prozent habe, sagte die CDU-Politikerin.
»Ich will sagen, dass das kein Wunschkonzert ist. Dass alle Impfstoffe zugelassen und gut sind«, sagte die Ministerin. Es sei »nicht solidarisch«, wenn die Hälfte der zur Impfung Angemeldeten nicht erscheine. Der Linken-Fraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine hingegen sagte, er könne »zumindest nachvollziehen, dass einige Menschen Bedenken haben«. Bachmann hatte betont, die Empfehlung, Patienten über 65 Jahre nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca zu impfen, habe ausschließlich mit einer nicht ausreichend großen Datengrundlage zu tun.
Laut der Ministerin gibt es entsprechende Berichte aus allen Bundesländern. Deswegen habe sie das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gesundheitsministerkonferenz setzen lassen.
Dänemark führt strengere Einreisebeschränkungen für Grenzgebiete ein
13.06 Uhr: Aus Sorge vor mutierten Varianten des Coronavirus verschärft Dänemark seine Einreisevorschriften für Menschen aus den Grenzgebieten. Wer aus Schleswig-Holstein oder den südschwedischen Grenzregionen nach Dänemark einreisen möchte, muss ab Mittwoch neben einem triftigen Einreisegrund auch einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt unter anderem auch für Grenzgänger, die ihren Arbeitsplatz oder Wohnsitz in den Gebieten haben, teilte die dänische Regierung am Montag mit. Bislang hatte für die Einwohner der Grenzgebiete ein maximal sieben Tage alter negativer Corona-Test gereicht.
Die dänischen Ministerien für Justiz und Gesundheit begründeten den Schritt mit einem in den Grenzgebieten erhöhten Risiko der Ausbreitung der zunächst in Südafrika aufgetauchten Variante. »Es ist wichtig, dass Leute, die im Grenzland wohnen und arbeiten, die Grenze überqueren können«, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. »Es ist aber auch wichtig, Dänemark gegen Virusvarianten zu beschützen, die eine größere Unsicherheit in der Epidemie schaffen können.«
In Dänemark sind die Corona-Zahlen nach den Höchstwerten des Dezembers mittlerweile wieder deutlich zurückgegangen. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen im Land zählt derzeit zu den niedrigsten in ganz Europa. Dennoch befinden sich die Däninnen und Dänen weiter weitgehend im Lockdown. Grund dafür ist die Sorge vor besagten Virusvarianten. Besonders die zuerst in England aufgetauchte Variante ist mittlerweile stark im Umlauf.
Die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer seit Längerem weitgehend dicht. Für Menschen außerhalb der Grenzgebiete gilt, dass sie nur ins Land kommen, wenn sie einen triftigen Einreisegrund und einen höchstens 24 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Weil die deutsch-dänischen und dänisch-schwedischen Gebiete eng miteinander verwurzelt sind und viele Pendler auf der jeweils anderen Grenzseite arbeiten, sind die Auflagen für diese Regionen nicht ganz so streng wie für andere.
Bundesregierung erwartet Zulassung von Schnelltests ab März
12.45 Uhr: Das Bundesgesundheitsministerium erwartet nach Angaben eines Sprechers eine Zulassung von Schnelltests für Privatpersonen ab März. Die Bundesregierung wolle sichergehen, dass die Tests die entsprechende Qualität hätten, sagte der Sprecher in Berlin.
Die Tests kommen punktuell bereits zum Einsatz und sollen unter anderem zur sicheren Öffnung von Kitas und Schulen beitragen. »Hier wird etwas versucht, (...), das eine Lösung sein kann, um die Zeit bis zum Impfen zu überbrücken«, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Montag nach einem Besuch in der Potsdamer Kita »Abenteuerland«. In der brandenburgischen Landhauptstadt sind die Kitas seit Anfang Februar geöffnet. Die Beschäftigten nutzen zwei Mal die Woche einen Corona-Spucktest.