Knapp 50.000 Welpen werden laut einer EU-Studie jeden Monat innerhalb der europäischen Länder illegal gehandelt. Ein riesiges Problem, dass sich aufgrund der hohen Nachfrage nach Haustieren in der Corona-Pandemie noch einmal verschärft hat.
Dabei nutzen illegale Welpenhändler, die die Tiere unter grausamen Bedinungen meist in Osteuropa vermehren und häufig krank, schwach und zu jung nach Europa bringen, die Anonymität des Internets, um ihre Tiere zu verkaufen. Ein profitables Geschäft, bei dem die Händler kaum Angst vor Strafverfolgung haben müssen.
Auch die Politik hat das Problem erkannt – bislang aber nur wenig getan. Und das, obwohl die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels im Koalitionsvertrag verankert ist. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner verspricht nun Unterstützung im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel. „Mit einer Informationsoffensive wollen wir kriminellen Machenschaften besser das Handwerk legen“, sagte Klöckner dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
Um unseriöse Anbieter besser zu erkennen, sei außerdem eine Branchenvereinbarung der Online-Verkaufsportale mit klareren Regeln für den Verkauf von Tieren im Internet in Arbeit.
Darüber hinaus appellierte Julia Klöckner aber auch an das Verantwortungsbewusstsein von Hundehaltern. „Auch dafür, woher das Tier stammt und wie es aufgezogen wurde.“
Tierschützer kritisieren Klöckners Maßnahmen gegen illegalen Welpenhandel
Tierschützern, etwa bei der Organisation „Vier Pfoten“, ist das jedoch nicht genug. „Die Informationsoffensive des Bundesministeriums für Bürgerinnen und Bürger ist zwar wichtig, angesichts der aktuellen, alarmierenden Zahlen kann sie aber nur ein erster Schritt von vielen sein“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei „Vier Pfoten“.
„Und auch die angestoßene Branchenvereinbarung für Online-Plattformen ist nicht ausreichend: Solange die Kriterien nicht hoch angesetzt sind und die Vereinbarung auf Freiwilligkeit beruht, wird es weiterhin unsichere Plattformen geben, auf denen Kriminelle ihr skrupelloses Geschäft mit Hundewelpen betreiben. Die bisherigen Bemühungen des Ministeriums können den illegalen Handel nicht stoppen!“
„Vier Pfoten“ fordert Gesetze gegen den illegalen Welpenhandel, die die Online-Plattformen dazu verpflichten, die Identitäten der Verkäufer zu prüfen und die Herkunft der Tiere mithilfe eines Mikrochips sicherzustellen. Um ihre Forderungen zu bekräftigen, hat „Vier Pfoten“ am Mittwoch 114.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär Uwe Feiler übergeben.
Die Hoffnungen der Tierschutz-Stiftung ruhen nun auf der im Herbst neu gewählten Regierung. „Wir brauchen eine gesetzliche Verifizierungspflicht aller Händlerinnen und Händler sowie eine Registrierung aller inserierten Tiere für alle Online-Plattformen“, betont Daniela Schneider. „Nur so kann das Leid von Millionen Opfern gestoppt werden!“
DeineTierwelt unterstützt die Maßnahmen der Ministerin – und geht einen Schritt weiter
Als Marktführer in der seriösen Tiervermittlung ist DeineTierwelt ein maßgeblicher Teil dieses Bündnisses und unterstützt die Initiative von Bundesministerin Klöckner. „Wir können aber natürlich die Bedenken von Tierschutzorganisationen verstehen. Unser Anspruch im Sinne der Tiere ist es, dass sich das Gesamtniveau – auch bei anderen Marktteilnehmern – deutlich verbessert“, erklärt DeineTierwelt-Geschäftsführer Daniel D’Amico. „Dass unser eigener Anspruch diese Mindest-Standards natürlich übertrifft, versteht sich von selbst.“
Während anderorts noch heftig diskutiert wird, handelt DeineTierwelt – und deshalb geht Deutschlands Nr. 1, unabhängig der guten Absichtserklärungen der Branche, den nächsten entscheidenden Schritt: Als erster Online-Tiermarkt in Deutschland hat DeineTierwelt ein fälschungssicheres Online-Ident-Verfahren zur Verifizierung von Anbietern eingeführt.
Ab sofort können sich alle Anbieter im Hunde- und Katzenbereich optional verifizieren lassen und damit aktiv Transparenz und Vertrauen im Tiermarkt stärken. Ab September ist anschließend eine Verifizierungspflicht im Hundebereich geplant. Perspektivisch sollen plattformweit in allen Kategorien alle Inserenten verifiziert werden.
„Wir sind damit noch lange nicht am Ende unserer Tierschutzmaßnahmen angekommen, sicher aber auf dem richtigen Weg“, so Daniel D’Amico. Zu den weiteren Schritten gehört beispielsweise die Umsetzung der „Vier Pfoten“-Modelllösung zur vollständigen Rückverfolgbarkeit von Hundewelpen beim EU-weiten Online-Handel. Dadurch soll dem illegalen Welpenhandel endgültig ein Ende gesetzt werden.