Tierfutter oder Müllkippe? Das passiert mit alten Weihnachtsbäumen

Sind die Feiertage vorbei, landen die meisten Weihnachtsbäume auf der Straße. In vielen Kommunen und Städten werden sie dort von der Müllabfuhr abgeholt. Was geschieht danach mit ihnen? Und gibt es alternative Entsorgungsmethoden?

In diesem Jahr wurden knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Doch nach dem Jahreswechsel – oder spätestens nach dem Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) – werden die einst prachtvoll geschmückten Gewächse im Müll entsorgt. Was passiert mit den weggeworfenen Christbäumen?

Was geschieht mit entsorgten Weihnachtsbäumen?

In einigen Städten und Kommunen, wie beispielsweise in Berlin und Hamburg, werden die Bäume von der zuständigen Müllabfuhr kostenfrei an bestimmten Tagen abgeholt. Die Termine sind in den Abfallkalendern vermerkt oder können bei den Unternehmen angefragt werden. Die Bäume müssen dafür rechtzeitig – am besten am Abend vor dem Abholtermin – an den Straßenrand gelegt werden. Dort sollten sie dann nicht zerkleinert, sondern unverpackt und gut sichtbar liegen.

Achtung

Entfernen Sie die Deko an dem ausgedienten Weihnachtsbaum vollständig, damit die Müllabfuhr oder die Entsorgungsbetriebe ihn mitnehmen.

Die eingesammelten Weihnachtsbäume werden von vielen Entsorgungsbetrieben zu Biomassekraftwerken beziehungsweise Müllverbrennungsanlagen gebracht. Dort werden sie dann verbrannt und erzeugen Strom und Wärme.

Kommunale Sammelstellen für Weihnachtsbäume

In einigen Städten, beispielsweise in München, Stuttgart oder Leipzig, gibt es den Abholservice nicht. Hier müssen die Nadelbäume zu speziellen Sammelstellen oder dem Recyclinghof gebracht werden. Auf den Internetseiten der städtischen Entsorgungsbetriebe können Sie erfahren, wo sich die nächstgelegene Sammelstelle für Sie befindet. Achten Sie auch hierbei darauf, dass der Baum nicht in einen Plastiksack verpackt und vollständig abgeschmückt ist.

Tannenbaum in Müllpresse: Vielerorts bringen Entsorgungsunternehmen Weihnachtsbäume in Müllverbrennungsanlagen. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago images)

Bußgeld bei illegaler Entsorgung

Entsorgen Sie Ihren Weihnachtsbaum illegal, so kann dies mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro bestraft werden. Besonders kritisch ist es, wenn der Baum noch dekoriert ist und einfach in den Wald geworfen wird.

In der freien Natur verdorren die Nadelbäume zwar, allerdings nur sehr langsam. Zudem sind die chemischen Mittel, mit denen viele Bäume behandelt wurden, schlecht für die Umwelt.

Haben Sie den Abholtermin verpasst oder sind die Sammelstellen bereits geschlossen, können Sie Ihren ausgedienten Christbaum zum Recyclinghof bringen oder ihn zum Sperrmüll anmelden.

Weihnachtsbaum an den Zoo spenden?

Auch einige Zoos und Tierparks nehmen alte Christbäume gerne an. Die Nadeln und Rinden dienen einigen Tieren wie beispielsweise Elefanten und Kamelen als Nahrungsmittel – die Stämme können zur Beschäftigung einiger Zoobewohner genutzt werden.

Damit Ihre Baumspende auch angenommen werden kann, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

Der Baum muss komplett abgeschmückt sein.

Er muss bio-zertifiziert sein. Das bedeutet, dass er unbehandelt ist und keine Pestizide oder andere chemischen Schadstoffe enthält. Andernfalls könnten sich die Tiere vergiften. Wichtig ist ein Nachweis hierfür, damit der Zoo oder der Tierpark Ihre Spende annehmen kann.

Besonders gerne genommen werden Tannen und Fichten.

Weihnachtsbaumfütterung im Zoo Berlin: Elefanten freuen sich auf Leckerbissen. (Quelle: Olaf Wagner/imago images)

Info

Damit Ihr Weihnachtsbaum als Spende infrage kommt, sollte dieser aus offiziell anerkannt ökologischer Waldwirtschaft oder von ökologischen Weihnachtsbaumkulturen stammen. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood bietet eine Übersicht zu FSC-zertifizierten Gärtnereien, Forstbetrieben und Baumschulen. Hier enthalten Sie beim Kauf Ihrer Tanne auch den entsprechenden schriftlichen Nachweis.

Alten Tannenbaum weiter verwerten

Der ausgediente Weihnachtsbaum muss allerdings nicht zwingend entsorgt werden. Auch in Ihrem Garten und Haus kann er sich noch als nützlich erweisen. Wichtig ist hierbei, dass er frei von Schadstoffen wie beispielsweise Pestiziden ist und Sie diesen nicht in Ihrem Garten oder Ihren Kompost verbreiten.

Garten

Die Äste bieten einen guten Schutz vor Frost für Ihre Beete und Pflanzen. Schneiden Sie die Tannenzweige dicht am Stamm ab und legen Sie sie vorsichtig auf die Beete. Bei Bäumen mit noch sehr dünnen Stämmen können Sie die Äste senkrecht um diese herum positionieren.

So ist der Baum auch ohne Vlies und Kokosmatten besser vor Frost geschützt

. Darüber hinaus sind Tannen und Fichten ein guter Schutz vor Schnecken. Die Nadeln mögen die Weichtiere nämlich gar nicht.

Alternativ können Sie den Baum auch in einem Häcksler zerkleinern und mit dem geschredderten Holz Ihre Beete mulchen.

Grab

Auch die Pflanzen auf dem Grab benötigen Schutz vor den eisigen Temperaturen im Winter. Eine gute Möglichkeit für Sie, die Zweige Ihres Tannenbaums weiterzuverwenden.

Ein mit Tanne abgedecktes Grab: Die Zweige schützen die Grabpflanzen vor Frost. (Quelle: Karina Hessland/imago images)

Kompost

Sie können Ihren Weihnachtsbaum beispielsweise auf Ihrem Kompost entsorgen. Hier sorgen die alten Zweige für eine gute Durchlüftung der oft sehr feuchten Schichten aus Essensresten. Achten Sie allerdings darauf, dass das Verhältnis zwischen bestehendem Kompostinhalt und Tanne nicht zu groß ist. Die Nadelhölzer verwesen nur sehr langsam. Essensreste jedoch relativ schnell. Es könnte ein Ungleichgewicht entstehen.

Kamin

Ihren ausgedienten Christbaum können Sie ebenfalls als Brennholz für Ihren Kamin oder Ofen verwenden. Hierfür muss das Holz allerdings entsprechend gut durchgetrocknet sein. Ein zu hoher Feuchtegehalt kann zu starker Rauchbildung führen. Das wiederum ist schädlich für Ihre Gesundheit und die Umwelt.

Tipp

Nadelholz enthält viel Harz, das beim Verbrennen spritzt. Zudem brennt es sehr schnell herunter. Am besten verwenden Sie Tanne, Fichte und Co. daher als Anzünder für Ihren Kamin oder Ihren Ofen. So haben schnell eine gute Glut und den angenehmen Duft durch die im Holz enthaltenen ätherischen Öle.

Im Haushalt

Sie können einige Teile des Christbaums auch ideal im Haushalt weiterverwerten. So eignen sich beispielsweise die Äste, nachdem sie von den Nadeln befreit und abgeschmirgelt sind, ideal als Quirl. Mit diesem können Sie dann beispielsweise Wandfarbe umrühren.

Tipp

Indem Sie den präparierten Ast vor der Verwendung mit Öl behandeln, verlängern Sie seine Haltbarkeit.

Tannenbaumweitwurf

In einigen Städten – beispielsweise in Wuppertal, Essen und Gera – wird mit den Christbäumen auch ein Weihnachtsbaumwerfen veranstaltet. Bei diesem Event kämpfen Frauen und Männer sowohl einzeln als auch in Teams darum, wer den ausgedienten Baum am weitesten werfen kann.

Eine Weltmeisterschaft für diese Art der Baumentsorgung gibt es ebenfalls. Sie findet jährlich in Weidenthal (Pfalz) statt. Bei dem Event werden 1,50 Meter große Bäume sowohl weit als auch hoch geworfen. Die aktuellen Weltrekorde liegen bei 5,50 Meter Höhe und 10,95 Meter Weite.

Sechs Tipps:

Ausgedienter Weihnachtsbaum – zu schade für den Müll

Nicht ins Altpapier:

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Abwechslung muss sein:

Acht Fehler auf dem Kompost

Osterfeuer

In einigen Gemeinden und Kommunen können Weihnachtsbäume auch an die Freiwilligen Feuerwehren gespendet werden. Diese lagern die Bäume, damit sie bis zum Frühjahr gut durchgetrocknet sind und für das örtliche Osterfeuer verwendet werden können. Fragen Sie am besten Ihre Feuerwehr vor Ort, ob sie Ihren alten Baum annehmen.

Tannenbäume aufgestapelt: Getrocknete Tannenbäume werden in einigen Orten für das Osterfeuer verwendet. (Quelle: Westend61/imago images)

Verwendete Quellen:

Bußgeldkatalog

Berliner Stadtreinigung

Mdr: "Das passiert mit ausgedienten Weihnachtsbäumen"

weitere Quellen

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