Eine Flutkatastrophe hat im Juli mehrere Ortschaften in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zerstört und für Leid und Verwüstung gesorgt. Viele Menschen starben, einige gelten noch immer als vermisst. Die Aufräumarbeiten nach der Katastrophe sind weiterhin in vollem Gange. Wie man jetzt helfen kann.
Es wird ausdrücklich davor gewarnt, auf eigene Faust in Katastrophengebiete zu fahren, um Fluthilfe zu leisten. Private Helfer stehen den Rettungskräften im Weg und bringen sich möglicherweise selbst in Gefahr. Bitte kontaktieren Sie die Organisationen vor Ort, um zu erfahren welche Hilfe benötigt wird.
Fluthilfe-Hotlines
Einige betroffene Hochwasser-Gebiete haben Hotlines eingerichtet, um die Hilfs- und Spendenangebote privater Helfer oder Firmen besser koordinieren zu können:
Der Landkreis Ahrweiler hat eine Hotline unter der Rufnummer 02641 – 975 900 eingerichtet. Auch per E-Mail kann man Hilfsangebote an hochwasserhilfe@kreis-ahrweiler.de richten.
Der Landkreis Euskirchen hat eine Hotline unter der Rufnummer 02251 – 15910 eingerichtet.
Der Rhein-Erft-Kreis hat eine Hotline unter der Rufnummer 02271 – 83 222 22 eingerichtet.
Der Verbandskreis Adenau hat eine Online-Plattform eingerichtet, um dort freiwillige Helfer zu registrieren.
Sachspenden oder Geldspenden?
An Sachspenden mangelt es derzeit nicht mehr. Die Lager mit Lebensmittel und Kleiderspenden sind gut gefüllt. Grundsätzlich können die Helfer vor Ort Geldspenden auch meist flexibler und effizienter einsetzen als Sachspenden.
Wer Geld spenden will, dem hilft das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) als Hinweis auf seriöse Organisationen. Trägt ein Spendenaufruf das Logo, ist garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und außerdem nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.
Hier eine Auswahl an Spendenorganisationen:
Aktion Deutschland Hilft leistet Unterstützung in den betroffenen Regionen: Das Bündnis hilft beispielsweise bei Evakuierung, Aufräumarbeiten und der Organisation von Notunterkünften. Spenden können Sie überweisen oder online bezahlen. Hierzu finden Sie Details auf der Webseite der Aktion.
Gemeinsam mit der Caritas ruft die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ zu Spenden für die Opfer des Hochwassers auf. Über ihre Ortsverbände will die Caritas in den besonders schlimm betroffenen Gebieten schnell und unbürokratisch helfen. Spenden an: Caritas, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, Verwendungszweck: Funke hilft – CY00899.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist mit mehr als 3500 Helferinnen und Helfern in NRW und Rheinland-Pfalz im Dauereinsatz. Auf seiner Webseite bittet das DRK um Spenden für Betroffene – entweder klassisch per Banküberweisung oder online über verschiedene Zahlungsmethoden wie beispielsweise Paypal.
Das ZDF ruft zu Spenden für das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe auf. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Caritas international, DRK, UNICEF und Diakonie Katastrophenhilfe. Details auf der Webseite.
Die Malteser helfen mit 300 Ehrenamtlichen in den Hochwasser-Gebieten. Sie stellen unter anderem Seelsorgerinnen und Seelsorger, um die Einsatzkräfte psychosozial zu unterstützen. Über die Homepage wird zu Spenden aufgerufen.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist mit ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern vor Ort, um beispielsweise Personen aus eingeschlossenen Häusern zu befreien oder Haustiere zu retten. Mit einer Spende wird die Einsatzausrüstung für die DLRG finanziert. Details auf der DLRG-Homepage.
Auch das Technische Hilfswerk (THW) ist im Hochwassergebiet im Einsatz – dank des ehrenamtlichen Engagements seiner Helferinnen und Helfer. Es wird nur zum Teil aus Steuermitteln finanziert und ist deshalb auf Spenden angewiesen, erklärt das THW auf seiner Webseite.
Die Organisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ koordiniert eine schnelle und unkomplizierte Wiederaufbauhilfe für die Betroffenen des Hochwassers. Dafür bittet sie um Geldspenden. Alle Informationen gibt es auf der Homepage.
Werkzeugspenden
Wer Fluthilfe leisten will, kann Werkzeuge, Trockengeräte, Stromerzeuger und Wasserpumpen spenden, denn die sind in den Krisengebieten dringend gesucht. Doch auch hier gilt: vorher informieren, was genau benötigt wird. Wenig hilfreich sind Spenden von Elektroschrott oder Billigware.
Hier einige Anlaufstellen:
Der Baumarkt Obi hat seine Kunden aufgerufen, gebrauchte Trocknungsgeräte, Pumpen oder andere akut nützliche und schwer verfügbare Geräte und Werkzeuge im nächsten Markt abzugeben, damit das Unternehmen die Hilfsgüter schnell an die Betroffenen verteilen kann. Als Gegenleistung erhalten die Spender einen Gutschein im Wert eines neuen Geräts.
Christoph Becher hat eine Spendensammel-Aktion für die von der Flut Betroffenen in Ahrweiler gestartet. Er ruft konkret dazu auf, Werkzeuge abzugeben. Nicht oder nur noch selten gebrauchte Werkzeuge können ab sofort bei diesen Firmen abgebeben werden:Buchen Stahlbau (ehemals Buchen Landtechnik/ Morsbacher Straße 15, 57537 Wissen/ 8 bis 16 UhrBosch-service-Rosenbauer (Bahnhofstraße 17, 57584 Wallmenroth/ 8 bis 16 UhrFischer Landtechnik (Gewebestraße 3, 57612 Kroppach/ 9 bis 17 UhrLandtechnik Ströder (Kumpstraße 1-2, 57610 Altenkirchen / 9 bis 17 Uhr
Akkuschrauber, Sägen, Werkzeug, aus allen Gewerken sammelt Tischlermeister Niels Hoffmann aus Nahe. Wer bei ihm Sachspenden (nur funktionstüchtiges Werkzeug und Arbeitsmaterialien) abgeben möchte, sollte vorher anrufen unter der Telefonnummer 0176/96886711
Das Nachbarschaftshilfswerk der Stadt Erkrath such ebenfalls nach Menschen, die Werkzeuge, Pumpen oder Trocknungsgeräte zur Verfügung stellen wollen.Kontaktmöglichkeiten:Tel. 0211 – 54 24 95 65E-Mail: nachbarschaftshilfe@erkrath-haelt-zusammen.deKontaktzeiten:Mo-Sa 9-11 UhrMo+Do 17-19 Uhr
Die Handwerkskammer Region Stuttgart sammelt Trocknungsgeräte und Notstromagregate. Diese können als Spende oder Leihgabe Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr zur Zwischenlagerung bei der Handwerkskammer abgeben können. Weitere Infos.
Die Website Materialrest24.de bietet die Möglichkeit nicht benötigte Maschinen unkompliziert den Flutopfern zur Verfügung zu stellen. Wer eine Maschine spenden möchte, kann dies in dem Portal mit dem Stichwort Fluthilfe machen. Menschen, die diese Geräte gebrauchen können, können sich kostenlos über die Website melden und werden dann mit dem jeweiligen Anbieter in Kontakt gebracht.
Fluthilfe durch Handwerker
Zum Wiederaufbau werden vor allem auch Handwerker aus entfernteren Gebieten gesucht, da die Fachkräfte vor Ort komplett überlastet sind. Wie Handwerker helfen können hat die Deutsche Handwerks Zeitung zusammengestellt.
Handwerk hilft Handwerk
Mit „Handwerk hilft Handwerk“ hat die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler / Mittelrhein / Rhein-Lahn auf der Internetseite www.fachhandwerk.de eine zentrale Anlaufstelle zur gegenseitigen Hilfe ins Leben gerufen. Dort können Betriebe unkompliziert und schnell Hilfe anbieten.
Hilfsangebote können unter folgendem Link abgegeben werden.
Außerdem hat die Handwerkskammer Koblenz die E-Mail Adresse – hochwasserhilfe@hwk-koblenz.de – eingerichtet, unter der Handwerker ihre Hilfe anbieten können.
SHK-Gruppe „Handwerkerhelfen.de“
Eine Möglichkeit handwerkliche Dienstleistungen direkt anzubieten, besteht über die Website www.handwerkerhelfen.de. Hier können sich sowohl betroffene als auch hilfsbereite Handwerker melden.
Die Initiatoren arbeiten, nach eigenen Angaben, zusammen mit Innungen, Handwerkskammern sowie THW, um den Aufbau nach den Aufräumaktionen zu stemmen und örtlich zu unterstützen.
Hilfsaktion der Parkett- und Bodenleger
Wer Bautrockner, einen Stripper oder Arbeitskraft zur Verfügung stellen will, kann sich bei einer Aktion der Parkett- und Bodenleger beteiligen. Die Handwerker wollen in den Hochwassergebieten helfen, Böden rauszureißen und zu erneuern.
In einem eigens eingerichteten Camp werden die Bodenprofis professionell von THW-Katastrophenhelfern auf ihren Einsatz vorbereitet, der in beschädigten Privathäusern ebenso vorgesehen ist wie in Schulen, Kindergärten und öffentlichen Gebäuden.
Als Scout vor Ort koordiniert Günter Bochenek den Einsatz. Er ist erreichbar unter 0176 84038434 oder per E-Mail: gbochenek@holzschwab.deRüdiger Dicke ist telefonisch erreichbar unter 0174 919 20 30, E-Mail: r.dicke@unifloor.infoAnsprechpartner im Camp ist Daniel Pieczkowski, Telefon 02225 94 26-0, E-Mail: d.pieczkowski@pieczkowski-gmbh.de
Fluthilfe des Dachdeckerhandwerks
Dachdeckerbetriebe, die in Not geraten sind, aber auch Handwerker, die mit Material und Arbeitskraft helfen wollen, können sich direkt an den Zentralverband Deutsches Dachdeckerhandwerk (ZVDH) wenden. Der ZVDH hat dafür eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet: fluthilfe@dachdecker.de
Quellen: morgenpost.de, Deutsche Handwerks Zeitung, ak-kurier.de, In-online.de
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