von Solvejg Hoffmann
Für uns Menschen ist der Jahreswechsel ein Grund zum Feiern, für Tiere ist die Silvester-Knallerei hingegen eine Qual. Krachende Böller, blitzende Lichter und ungewohnte Gerüche lösen bei ihnen Stress aus. Wir geben Tipps, wie Ihr Haustier Silvester möglichst stressfrei übersteht
Gleißende Lichtblitze erhellen den dunkeln Himmel, lautes Knallen von Böllern und Raketen erschüttert die Stille der Nacht, und der beißende Geruch vom Qualm der Feuerwerkskörper legt sich wie dichter Nebel über Städte und Parks.
Für viele Tiere ist die Silvesternacht die schlimmste Nacht des ganzen Jahres. Nicht nur Haustiere, auch Wildtiere und Vögel reagieren mit Panik auf die laute Knallerei, die mitunter schon Tage vor der eigentlichen Silvesternacht beginnt.
Und die Lautstärke ist nicht das einzige Problem: Alljährlich setzt die Pyrotechnik so viel gesundheitsschädlichen Feinstaub frei wie kein anderes Ereignis: rund 4500 Tonnen. Das entspricht mehr als 15 Prozent der jährlichen Emissionen aus dem gesamten Verkehr in Deutschland. Betroffen sind vor allem die Ballungszentren, wo die Knallerei um Mitternacht Höchstwerte erreicht.
Katzenminze
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Während Tierfreunde für freilebende Tiere wie Eichhörnchen, Füchse und Vögel oder gefangene Tiere in Zoos und Tierparks nicht mehr tun können, als auf Feuerwerk zu verzichten und sich dafür einzusetzen, Feuerwerksverbote - oder zumindest feuerwerksfreie Zonen in Schutzgebieten - auf politischer Ebene durchzusetzen, kann man dem eigenen Haustier beistehen.
Zwar gibt es kein Allheilmittel und auch kein Patentrezept, das für die sofortige Entspannung bei Hund und Katze sorgt - denn ebenso vielschichtig wie ihre Charaktere sind auch die Ängste und Verhaltensweisen der Tiere. Doch wenn Haustierhalter ein paar Tricks und Verhaltensregeln beachten, können sie den Silvesterstress für die samtpfotigen Familienmitglieder zumindest abmildern.
So beruhigen Sie Hund, Katze & Co. an Silvester
Eine gute Vorbereitung kann helfen, um den Stress für Ihr Haustier - und damit auch für Sie - möglichst gering zu halten. Wohnen Sie in einem Ballungszentrum und haben Sie nicht die Möglichkeit, mit Ihrem Haustier über Silvester aufs Land zu flüchten, sollten Sie folgende Tipps beachten.
Zur Vorbeugung:
Behalten Sie Ihr Haustier ab dem Nachmittag im Haus. Lassen sie Freigängerkatzen einen Tag vor und nach der Silvesternacht nicht aus dem Haus.
Behalten Sie Hunde beim Spaziergang an derLeine, idealerweise mit Geschirr - auch vor und nach Silvester. Vielerorts liegen Raketenreste und Scherben herum, zudem werden auch nach Silvester vereinzelt Raketen gezündet, welche die Tiere verschrecken.
Vermeiden Sie am Silvestertag Spaziergänge durch Innenstädte und Wohngebiete, sondern gehen Sie mit Ihrem Hund am Vormittag durch die Natur. Dort ist die Gefahr am geringsten, auf zu früh gezündete Silvesterraketen zu treffen.
Bieten Sie Ihrem Haustier einen sicheren Rückzugsort an, der bestenfalls dunkel und möglichst lärmgeschützt ist.
Vogel- und Meerschweinchenkäfige können bei Bedarf mit Tüchern abgedeckt und in möglichst lärmgeschützte Zimmer gestellt werden.
Gestalten Sie Ihren Alltag am Silvestertag möglichst normal. Je gewohnter der Tagesablauf ist, desto entspannter und sicherer fühlt sich Ihr Haustier.
Lassen Sie Ihr Haustier am Silvesterabend nicht alleine. Wenn es an Silvester knallt und das Tier auch noch alleine ist, fühlt es sich schutzlos ausgeliefert.
Achten Sie darauf, dass alle Fenster und Türen geschlossen sind.
Ziehen die Vorhänge zu oder lassen die Rollläden herunter, um Irritationen durch blitzende Lichter zu vermeiden.
Lassen Sie, wenn möglich, Musik laufen. Einige Tiere lenkt das von den Knallgeräuschen ab.
Neigt das Haustier zu starken Panikattacken, kann in Absprache mit dem Tierarzt ein Beruhigungsmittel helfen. Besorgen Sie rechtzeitig ein entsprechendes Mittel.
Wenn noch nicht geschehen, registrieren Sie Ihr Haustier und lassen Sie es chippen, um es im absoluten Notfall mithilfe des Haustierregisters wiederfinden zu können. Befestigen Sie einen Anhänger mit Ihrer Telefonnummer am Halsband.
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Bei akutem Stress:
Auch wenn Sie selbst keine Raketen und Böller zünden, kann die Lärmbelastung in der Nachbarschaft so laut werden, dass Ihr Haustier es mit der Angst zu tun bekommt.
Denken Sie zunächst an Ihr eigenes Verhalten und bleiben Sie ruhig. Ihr Haustier orientiert sich an Ihnen. Sind Sie selbst angespannt, überträgt sich das auf das Stressempfinden des Tieres.
Hunden hilft es, sich mit ihnen zu beschäftigen. Spielen Sie zur Ablenkung zum Beispiel mit dem Lieblingsspielzeug.
Bestärken Sie Ihr Haustier nicht in seiner Angst: Übermäßiges Streicheln oder Zureden verunsichert das Tier nur noch mehr.
Nehmen Sie Ihr Tier keinesfalls mit nach draußen, sondern lassen Sie es in der sicheren Wohnung oder dem sicheren Haus.
Ihr Haustier weiß am besten, was es in der Stresssituation braucht: Sucht es Ihre Nähe oder will es sich alleine verkriechen? Lassen Sie beides zu.
Wird der Stress trotz aller Bemühungen zu groß, verabreichen Sie Ihrem Tier ein Beruhigungsmittel, wie Sie es vorher mit dem Tierarzt besprochen haben.
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