Stiftung Warentest hat Hundefutter geprüft. Die Ergebnisse dürften Hundebesitzer erfreuen: Es gab wenig Kritik und den Testsieger gibts beim Discounter.
Dortmund – Nassfutter, Trockenfutter, viel Fleisch, viel Getreide, Rohfütterung – das richtige Futter für den geliebten Vierbeiner ist eine Wissenschaft für sich und die Auswahl in den Fachmärkten für Haustierbedarf ist riesig. Elf Millionen Hunde leben derzeit in deutschen Haushalten. Der Markt für Hundefutter ist also da. Kein Wunder, dass sich Stiftung Warentest das Ganze mal genauer angeschaut und geprüft hat, wie gut die einzelnen Marken wirklich sind.
Stiftung Warentest
Deutsche Verbraucherorganisation
Gründung
4. Dezember 1964, Berlin
Hauptsitz
Berlin
Hundefutter im Test: Stiftung Warentest prüft 28 Sorten Trockenfutter
Darüber ob Nass- oder Trockenfutter für den Hund besser ist, scheiden sich die Geister. Während Welpentrainer André Vogt beispielsweise der Meinung ist, dass Trockenfutter mit einem hohen Getreideanteil schlecht für Hunde ist, bevorzugen andere wiederum die trockene Nahrung. So benötigt man beim Trockenfutter weitaus weniger, um den Hund satt zu kriegen.
Letztendlich kommt es auf die Zusammensetzung und die Qualität der Inhaltsstoffe an, ob das Futter für den Vierbeiner gut geeignet ist oder nicht. Das wollte auch Stiftung Warentest überprüfen und hat dafür 28 Marken Trockenfutter auf Schadstoffe, Keime und minderwertige Zutaten hin untersucht. Acht der getesteten Trockenfutter waren speziell für ältere Hunde.
Stiftung Warentest prüft Hundefutter von Aldi, Lidl und aus dem Tierfachhandel
Die Tester von Stiftung Warentest haben Hundefutter bei Lidl, Aldi oder Kaufland gekauft, aber auch Futter der Eigenmarken von der gängigen Supermärkte und Drogerien wie Rewe, Edeka und Dm. Im Test war außerdem Trockenfutter aus dem Tierfachhandel - darunter bekannte Marken wie Fressnapf, Pedigree, Frolic, Happy Dog oder Purina.
Die Noten im Hundefutter-Test reichen von „sehr gut“ bis „mangelhaft“. Aber: Gutes Trockenfutter muss nicht unbedingt teuer sein, stellten die Experten fest. Ausgerechnet das teuerste Hundefutter im Test fiel mit einer Bewertung von 5,0 regelrecht durch den Test. Die Kritik: Es enthielt zu wenig Aminosäuren und andere Nährstoffe wie Kalium. Auch die Mengenangaben für ältere Hunde war zu hoch. Alle Testsieger und -verlierer bei Stiftung Warentest sind hier nachzulesen.
Trockenfutter für Hunde im Test: Fünf Produkte schneiden „sehr gut“ ab
Die Testsieger bei Stiftung Warentest sind dahingehend vergleichsweise günstig. So ist eine sehr gute Tagesration bereits für 17 Cent möglich. Bei den drei Gewinnern im Hundefutter-Test hatten die Tester weder bei den Nährstoffanteilen, noch bei der Verpackung etwas zu meckern. Lobenswert war ebenfalls der niedrige Zuckergehalt und das keine Schadstoffe nachgewiesen werden konnten. Das sind die drei Testsieger beim Hundefutter-Test von Stiftung Warentest:
Kaufland: K-Classic Kroketten mit Lamm & Reis (8 Euro für 10 kg) – Note: 1,2
Aldi Süd: Romeo Premium Alleinfuttermittel Geflügel (3 Euro für 3 kg) – Note: 1,3
Fressnapf: Real Nature Country Selection Alpine Adult (25 Euro für 4 kg) – Note: 1,3
Für den Test haben die Experten im Labor nicht nur nach Schadstoffen gesucht, sondern auch den Gehalt an Nährstoffen wie Fett, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe bestimmt und berechnetet, was ein ausgewachsener, mäßig aktiver Hund von 15 Kilogramm braucht. Auch Merkmale wie Fütterungshinweise, Werbeaussagen und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung flossen bei der Bewertung der Tiernahrung mit ein.
Stiftung Warentest: Prüfer finden weder Schadstoffe noch minderwertige Zutaten im Hundefutter
Insgesamt fünf Trockenfutter schnitten mit „sehr gut“ ab, zwölf weitere immerhin mit der Bewertung „gut“. Die Tester konnten im Labor in keinem der Hundefutter minderwertige Zutaten wie Borsten, Knorpel oder Haare finden. In nur einem einzigen Produkt konnten Schadstoffe nachgewiesen werden. In einer Sorte aus dem Futterhaus konnte Acrylamid nachgewiesen werden (mehr Testberichte auf RUHR24).
Ein weiteres erfreuliches Ergebnis im Test: Die Experten haben das Hundefutter auch auf die Gesamtkeimzahl hin untersucht und auf Salmonellen und Enterobakterien getestet. Beides fanden die Tester in keinem der Trockenfutter. Insbesondere Salmonellen kommen immer wieder bei Tiernahrung vor und sind häufig der Grund für einen Rückruf.
Kritik gab es dafür an anderer Stelle. So hält Stiftung Warentest insbesondere die Versprechen auf dem Seniorenfutter für übertrieben. Angaben wie „Anti-Aging“ sind nicht nur in Kosmetikprodukten für Menschen wissenschaftlich umstritten, sondern auch bei Hundefutter. Wenn dann entsprechende Nährstoffe im Trockenfutter knapp bemessen waren, gab es Punktabzug von den Testern.
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