Nestlé ist einer der größten Nahrungsmittelhersteller der Welt. Sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch auf den Marktwert gehören die Schweizer zu den weltweit größten Konzernen. Die aktuelle Krise hat einmal mehr gezeigt, dass das Geschäft des Konzerns extrem stabil ist. Das macht die Aktie zu einer soliden Basis für ein ausgewogenes Depot.
Nahrungsmittel aller Art im Angebot
Der Nestlé-Konzern ist sehr breit aufgestellt. Die Warenpalette reicht von diversen Kaffeemarken bis hin zu Tiefkühlpizza und Wasser. Seit Jahrzehnten gehören beliebte Kaffeemarken wie Nespresso zum Sortiment und bescheren dem Konzern hohe Gewinne. Dieses breite Sortiment an mehr oder weniger essenziellen Produkten sorgt dafür, dass der Konzern auch tiefe Rezessionen unbeschadet überstehen kann. Denn auf Kaffee wird wohl kaum einer freiwillig verzichten, um ein bisschen Geld zu sparen.
In der aktuellen Krise hat sich diese Strategie für Nestlé als goldrichtig herausgestellt. Denn trotz des massiven wirtschaftlichen Einbruchs sind die Umsätze in der ersten Jahreshälfte um 2,8 % gestiegen, wenn man Effekte aus Verkäufen einzelner Geschäftsbereiche und Wechselkursschwankungen außer Acht lässt.
Hohe Profitabilität bietet Nestlé finanziellen Spielraum
Seit Jahren befindet sich Nestlé im Umbau. In den letzten zehn Jahren wurden zahlreiche Geschäftsbereiche, insbesondere im Medizinbereich und Kosmetik, verkauft. Beispielsweise wurde 2010 der Verkauf des Tochterunternehmens Alcon abgeschlossen. Allein für die restlichen 52 %, die zu dem Zeitpunkt den Besitzer wechselten, hat Nestlé 28 Mrd. US-Dollar eingenommen. Daher sind die Umsatzzahlen der vergangenen Jahre nicht so einfach vergleichbar. Denn durch die Verkäufe sind hohe Umsätze verloren gegangen, gleichzeitig wurden aber auch zahlreiche Unternehmen dazugekauft.
Zwischen 2015 und 2019 konnte Nestlé den Umsatz insgesamt von 88,8 Mrd. auf 92,5 Mrd. Schweizer Franken steigern. Ein Anstieg um ganze 1 % pro Jahr. Dank des starken Portfolioumbaus ist der Gewinn aber trotz des nur leicht gestiegenen Umsatzes deutlich gestiegen.
Von 9 Mrd. Schweizer Franken Nettogewinn ging es in dem Zeitraum bis auf 12,6 Mrd. im letzten Jahr bergauf. Das viele Geld wird auf unterschiedliche Arten verwendet. Einerseits ist Nestlé immer daran interessiert, interessante, schnell wachsende Marken zu kaufen. Auf der anderen Seite zahlt man eine im Verhältnis zum Gewinn sehr hohe Dividende und kauft eigene Aktien zurück. Etwa 63 % des Gewinns werden aktuell direkt als Dividende an die Aktionäre weitergereicht, da zuletzt eine Dividende von 2,70 Schweizer Franken gezahlt wurde. Damit hat Nestlé die Ausschüttung seit 1996 jedes Jahr weiter erhöht und seit 1959 nicht mehr gekürzt.
Regelmäßige Aktienrückkäufe helfen dem Kurs
Zusätzlich zu der bereits hohen Dividendenzahlung kauft Nestlé regelmäßig eigene Aktien zurück. Seit 2010 wurden mehr als 60 Mrd. Schweizer Franken in den Rückkauf eigener Aktien investiert. Dadurch hat sich die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien um mehr als 15 % verringert. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass der Gewinn je Aktie entsprechend gestiegen ist.
Ende des letzten Jahres wurde ein weiteres Rückkaufprogramm im Umfang von 20 Mrd. Schweizer Franken aufgesetzt. Dieses läuft bis Ende 2022 und wird noch einmal eine signifikante Zahl an Aktien vom Markt nehmen. Das dürfte Nestlé in den nächsten Jahren helfen, den Gewinn je Aktie zu steigern. Aber so, wie es aussieht, findet Nestlé aktuell auch andere Gelegenheiten, das viele Geld zu investieren. Denn erst vor wenigen Tagen wurde angekündigt, dass man den US-Konzern Aimmune Therapeutics kaufen möchte, der sich auf die Behandlung von Lebensmittelallergien spezialisiert hat.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.
Motley Fool Deutschland 2020
Foto: Getty Images