– Digitalis (Herzglykoside): Präparate mit Digoxin oder Digitoxin werden hauptsächlich gegen Herzschwäche, mitunter auch bei manchen Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Symptome wie Sehstörungen in Form von Gelb-Grün-Sehen, Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen sowie Herzrhythmusstörungen.– Vitamin-D: Vitamin D erhöht die Kalziumaufnahme im Darm und Knochen. Bei einer Überdosierung – dann ist vor allem der sogenannte Calcidiol-Wert, eine Vorstufe des aktiven Vitamins D3, im Blut erhöht – resultiert aus verschiedenen Gründen ein zu hoher Kalziumspiegel im Blut (siehe auch oben). Es kommt zu einer Knochen"entkalkung". Möglicherweise lagert sich Kalzium in Geweben ab. Das kann zum Beispiel zu Nierensteinen, schlimmstenfalls zum Nierenversagen führen. Symptome sind unter anderem Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, starker Durst, Herzrhythmusstörungen.– Auch einige Antibiotika können als unerwünschte Wirkungen mitunter Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen verursachen. – Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ wie Nifedipin kommen vor allem bei Bluthochdruck, stabiler Herzkranzgefäßerkrankung (stabile koronare Herzkrankheit mit Brustschmerz = Angina pectoris) und dem sogenannten Raynaud-Syndrom zum Einsatz. Letzteres geht mit anfallsartigen Gefäßkrämpfen an Fingern und Zehen einher. Diese sind dann zunächst kalt, blass und gefühllos, schmerzen, verfärben sich anschließend blau, röten sich schließlich, kribbeln und klopfen. Eine häufige Nebenwirkung von Nifedipin sind Kopfschmerzen, seltener kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl und Appetitlosigkeit. – Morphinhaltige Präparate unterdrücken starke Schmerzen. Der Arzt dosiert sie genau nach Bedarf. Zu den Nebenwirkungen zählen unter anderem Appetitlosigkeit und Geschmacksveränderungen.– Appetitzügler wirken definitionsgemäß appetithemmend. Dazu gehören zum Beispiel die umstrittenen Amphetamine (rezeptpflichtig, etwa der Wirkstoff Phenylpropanolamin). Die verschiedenen Stoffe und Abkömmlinge aus dieser Gruppe können zahlreiche Nebenwirkungen haben, unter anderem gefährliche Effekte auf Herz, Kreislauf und Gefäße. Hinzu kommt, dass sie abhängig machen können. Nicht von ungefähr werden sie auch als Doping- und Rauschmittel (aufputschend = "Speed") missbraucht. Andere neuere Appetitzügler wurden inzwischen vom Markt genommen. Die Amphetamin-ähnliche Substanz Methylphenidat wird zur Behandlung der Aufmerksamkeits- / Hyperaktvitätsstörung (ADHS) eingesetzt. Als eine von vielen möglichen Nebenwirkungen lässt der Appetit nach.– Chemotherapie: Chemotherapeutika oder Zytostatika treffen Zellen, die sich schnell teilen. Das tun Tumorzellen. Aber auch gesunde Schleimhautzellen im Verdauungstrakt sind sehr teilungsfreudig. Daher gehören unangenehme Magen-Darm-Entzündungen, Entzündungen der Mundschleimhaut und Geschmacksveränderungen zu den lästigen Nebenwirkungen einiger, aber nicht aller Chemotherapien. Schon bald nach der Behandlung heilen diese Schäden wieder ab. Dann kehrt auch der vorübergehend gestörte Appetit wieder zurück.– Strahlentherapie (Radiotherapie): Strahlen können Krebszellen gezielt vernichten, allerdings nicht ohne gewisse Nebenwirkungen. Allerdings erholen sich viele gesunde Körperzellen in der Umgebung des Strahlenfeldes gut von den Nebeneffekten. Während die meisten Patienten die Strahlentherapie relativ problemlos durchlaufen, können sich bei einigen doch Folgeerscheinungen einstellen, die manchmal auch länger anhalten.Symptome:
Häufig kommt es etwa zu Allgemeinbeschwerden wie chronische Erschöpfung (chronic fatigue-Syndrom) und Appetitlosigkeit. Weitere Nebenwirkungen hängen von der Grundkrankheit, dem individuellen Gesundheitszustand, der Vorbehandlung, dem Bestrahlungsfeld sowie Art und Dosis der Radiotherapie ab. Bei Bestrahlungen im Kopf, am Hals und Verdauungstrakt ist mit Schleimhautentzündungen in den entsprechenden Körperbereichen zu rechnen. Werden die Speicheldrüsen beeinträchtigt, kommt es oft zu Trockenheit im Mund und Hals. Beides – Entzündung wie Trockenheit – kann zu Infektionen, Schluckstörungen und in der Folge wiederum zu Appetitlosigkeit führen. Mitunter droht eine Mangelernährung.
Das Behandlungsteam berücksichtigt solche Probleme schon im Vorfeld; geschulte Fachkräfte bereiten die Patienten mit einer Ernährungsberatung und auch psychologisch auf die Therapie vor.– Antidiabetika: Arzneistoffe wie Metformin, Exenatide oder Liraglutide werden neben anderen Zuckersenkern bei Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt. Antidiabetika senken den Blutzucker. Zugleich vermindern die drei genannten Arzneistoffe als erwünschte Wirkung das Hungergefühl beziehungsweise den Appetit.