Norwegen lockert Maßnahmen für Geimpfte und Genesene
14.35 Uhr: Norwegen lockert seine Beschränkungen für Corona-Geimpfte und -Genesene. Wer einen Schutz gegen Covid-19 habe, dem rate die Regierung nicht länger von unnötigen Reisen innerhalb Norwegens ab, teilte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo mit. Als geschützt gelten dabei von nun an neben vollständig Geimpften auch diejenigen, deren erste Coronaimpfung mehr als drei Wochen her ist, sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten an Covid-19 erkrankt gewesen sind. Auch für private Zusammenkünfte gelten für diese drei Gruppen gewisse Lockerungen.
Im 5,4-Millionen-Einwohnerland Norwegen haben bislang knapp 1,4 Millionen Menschen mindestens eine Coronaimpfung erhalten. Rund 380.000 haben auch schon Dosis Nummer zwei verabreicht bekommen.
Norwegen will darüber hinaus Anfang Juni eine erste Version eines Corona-Nachweises präsentieren, mit dem im Land Impfungen, Infektionen und negative Coronatests nachgewiesen werden könnten. Laut Solberg könnte dieser Nachweis zunächst beispielsweise für den Besuch von Veranstaltungen gebraucht werden.
NRW öffnet Impfungen ab Donnerstag für weitere Berufsgruppen
14.28 Uhr: Nordrhein-Westfalen öffnet ab dem morgigen Donnerstag die Impfkampagne für weitere Berufsgruppen. Die Priorisierungsgruppe drei werde nun per Erlasse geöffnet, kündigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf an.
Termine können dann unter anderem von Impfwilligen vereinbart werden, die im Lebensmitteleinzelhandel, in der Justiz, der Steuerfahndung oder an weiterführenden Schulen beschäftigt sind. Das Gleiche gilt auch für Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen und Schwangeren sowie für Eltern schwer chronisch kranker Minderjähriger, die selbst nicht geimpft werden können.
Gebucht werden kann ab 8.00 Uhr morgens über die Portale der Kassenärztlichen Vereinigungen in einem Impfzentrum. Online ist das möglich unter www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117 oder die zusätzlichen regionalen Rufnummern 0800 116 117 02 für Westfalen-Lippe und 0800 116 117 01 für das Rheinland.
In den Impfzentren werde es allerdings zunächst kein Angebot für über 60-Jährige außerhalb dieser speziellen Berufsgruppen geben, obwohl sie eigentlich derselben Priorisierungsgruppe drei angehörten, sagte Laumann. Sie könnten sich aber in den Arztpraxen mit AstraZeneca impfen lassen. Ab der zweiten Maihälfte könnten zusätzlich Beschäftigte der Polizei sowie der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr sowie des Katastrophenschutzes einen Termin im Impfzentrum vereinbaren, so Laumann.
AstraZeneca bleibt liegen – Arzt bietet Termine via Ebay an
14.22 Uhr: Um Impfstoff von AstraZeneca nicht verfallen zu lassen, hat ein Hausarzt aus Ostwestfalen einen ungewöhnlichen Weg über Ebay gewählt. »Es wäre Wahnsinn, den zuverlässigen und wirksamen Impfstoff verkommen zu lassen«, sagte der Allgemeinmediziner und Kardiologe Peter Weitkamp aus Kirchlengern der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Zwei Tage lang habe er nun über die Internet-Plattform Impftermine mit AstraZeneca an Menschen über 60 Jahre angeboten. Er habe 80 bis 90 Impfdosen übrig. Ab der kommenden Woche werde er seine AstraZeneca-Restbestände denen verabreichen, die sich auf sein Ebay-Angebot hin meldeten. Zuvor hatte die »Neue Westfälische« über den Mediziner berichtet.
Weitkamp kritisierte, dass die Praxen fast nur noch AstraZeneca erhielten, das gefragte Biontech dagegen an die Impfzentren gehe. Er halte es aus medizinischer Sicht für falsch, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) AstraZeneca weiterhin nur für Menschen über 60 Jahre empfehle. Der Wirkstoff habe zu Unrecht ein schlechtes Image, sagte Weitkamp. Das führe dazu, dass viele noch nicht Geimpfte über 60 Jahren nun in die Impfzentren strömten, um sich dort Biontech abzuholen. »Das ist unsolidarisch. Die Alten nehmen den Jungen den Biontech-Impfstoff weg.«
Laut Bund-Länder-Beschluss können sich auch Jüngere in bestimmten Fällen in Arztpraxen mit AstraZeneca impfen lassen. Einige Bundesländer, wie Bayern, Berlin und zuletzt Brandenburg, haben die Priorisierung für den Wirkstoff bereits aufgehoben. In den Praxen darf dort frei entschieden werden, wer den Impfstoff bekommt. In den Impfzentren wird AstraZeneca Menschen unter 60 Jahren aber nicht mehr gespritzt.
Zahl der Intensivpatienten in Deutschland sinkt
13.39 Uhr: Die Zahl der in Krankenhäusern registrierten Corona-Intensivpatienten in Deutschland ist weiter gesunken. Das Divi Register meldet am Mittwoch die Zahl von 4828 Patienten. Am Dienstag lag die Zahl der versorgten Patienten bei 4955 Fällen, hier zeigt die Kurve seit Ende April tendenziell nach unten. »Der Anstieg bei der Zahl an intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten scheint aktuell gestoppt«, schreibt das RKI.
Auch die Intensivmediziner selbst verbreiten vorsichtigen Optimismus. Noch sei die Lage auf den Stationen angespannt, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, am Mittwoch. Man hoffe aber, dass bis Ende des Monats die Zahl der Intensivpatienten deutlich gesunken sei. »Das ist unser Licht am Horizont.«