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Toter in Westafrika: Was ist das Marburg-Virus?
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Foto: Hugh Kinsella Cunningham / Redux / laif
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Das Marburg-Virus könnte ähnlich wie Ebola durch Afrika peitschen
Foto: Hugh Kinsella Cunningham / Redux / laif
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Artikel
von:
Laura krimmer
veröffentlicht am
10.08.2021 - 11:58 Uhr
Die Corona-Pandemie beherrscht immer noch das Weltgeschehen und gerade jetzt droht eine weitere Pandemie in Westafrika auszubrechen.
In Guinea starb ein Mann nachweislich am Marburg-Virus. Forscher und Politiker schlugen sofort Alarm. Sie fürchten eine Krise ähnlich der Ebola-Epidemie 2014, denn der Erreger ist hochgefährlich und extrem ansteckend.
BILD beantwortet Ihnen die acht wichtigsten Fragen zum Marburg-Virus.
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In Westafrika ist das Coronavirus gerade kein Thema. Die Menschen haben Angst vor einem anderen unsichtbaren Todesbringer.
Was ist das Marburg-Virus?
Beim Marburg-Virus handelt es sich um einen fadenförmigen Virus. Obwohl das Virus seit 1967 bekannt ist, weiß man noch erschreckend wenig darüber. Unbekannt bleibt, wo es überhaupt vorkommt und welche Lebewesen es alles in sich tragen.
Die Wissenschaft vermutet, dass die Übertragung auf den Menschen meist über die Rasse der Nilflughunde geschieht. In ihrem Blut konnten sowohl das Virus selbst als auch die dazugehörigen Antikörper nachgewiesen werden.
Das Virus stammt auf Afrika. Nachgewiesene Fälle gab es auf dem Kontinent bisher in Kenia, Angola, Uganda, Guinea und dem Kongo. Das heißt aber nicht, dass es nicht viel weiter verbreitet sein könnte. Schon die großen Distanzen zwischen den genannten Staaten lassen dies vermuten. So trennen Kenia und Guinea über 5000 Kilometer, das entspricht der Entfernung von Deutschland und Pakistan.
Foto: Fred Murphy; J. Nakano/CDC/dpa
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Das Marburg-Virus bewohnt seinen Wirt teilweise über Monate
Foto: Fred Murphy; J. Nakano/CDC/dpa
Wie steckt man sich an?
Wenn das Virus einmal ausgebrochen ist, kann es sich rasant verbreiten, denn die Möglichkeiten der Ansteckung sind vielfältig.
Die Infektion passiert erstens über Körperflüssigkeiten, also beispielsweise Blut, Spucke, oder Sperma. Der Erreger bleibt selbst in geronnenen Blut noch für vier bis fünf Tage ansteckend. Im Sperma kann es auch MONATE nach einer Infektion vorkommen und übertragen werden.
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Zweitens geschieht die Ansteckung mittels Schmierinfektion, also durch die Berührung eines Gegenstandes oder Lebewesen. Es reicht demnach, wenn zwei Personen dieselbe Toilette benutzen, den gleichen Türgriff anfassen oder sich die Hände schütteln.
Welche Symptome treten auf?
Es handelt sich um ein sogenanntes hämorrhagisches (blutiges) Fieber. Der Krankheitsverlauf beginnt mit sehr hohem Fieber von über 40 Grad. Es folgen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
In der zweiten Woche nach dem Ausbruch der Erkrankung treten die hämorrhagischen Symptome auf. Das heißt, die Betroffenen bluteten aus Körperöffnungen und stark nach Nadeleinstichen, hinzu kamen innere Blutungen.
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Stirbt man daran?
Ja, man kann man Marburg-Virus sterben. Die Letalität (Wahrscheinlichkeit bei einer Erkrankung zu sterben) liegt bei mindestens 23 Prozent. Das heißt, jeder Vierte überlebt eine Infektion nicht.
Beim bisher größten Ausbruch in Angola im Jahr 2004 betrug die Sterblichkeitsrate sogar 88 Prozent. Von den 388 bekannten Infizierten verstarben 324, die meisten davon waren Kinder unter fünf Jahren.
Hier kamen allerdings erschwerende Umstände hinzu. So weigerte sich die Bevölkerung, die Infizierten zu isolieren. Zudem wurden große Beerdigungen veranstaltet, bei denen gemäß der angolanischen Tradition sowohl die Toten umarmt werden, als auch die Gäste sich untereinander in Umarmungen Trost schenken. Der Leichnam bleibt für circa fünf weitere Tage infektiös, weswegen die Beisetzungen höchstwahrscheinlich sogenannte Spreader-Events waren.
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Gibt es Medikamente gegen das Marburg-Virus?
Jein, es gibt ein Medikament, dieses wurde allerdings noch nie an Menschen verabreicht.
2015 stellte eine amerikanische Arbeitsgruppe ein Medikament namens AVI-7288 vor. Im Test mit Primaten überlebten alle Tiere die Infektion.
Die Ergebnisse machen Hoffnung, insbesondere weil Testergebnisse bei Primaten vergleichsweise gut auf den Menschen übertragbar sind.
Gibt es eine Impfung gegen den Virus?
Jein, es gibt erste erfolgreiche Forschung, aber noch keine, die Leben rettet.
Im April 2006 veröffentlichten Forscher aus den USA und Kanada ihre Forschungsergebnisse. Der entwickelte Impfstoff erwies sich als generell wirksam. Nichtsdestotrotz verstarben die geimpften Affen - nur eben nicht nach 12, sondern „erst“ nach 80 Tagen.
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Hat das was mit Corona zu tun?
Mit dem Coronavirus hat das Marburg-Virus wenig zu tun. Die Erreger stammen aus unterschiedlichen Familien, rufen verschiedene Symptome hervor und haben optisch keinerlei Ähnlichkeit.
Ihnen gleich ist allerdings, dass ihr Ursprung wahrscheinlich aus dem Tierreich stammt. Bei beiden tippt die Forschung auf die Gattung der Fledertiere. Beim Coronavirus vermutet man, dass der Virus von Fledermäusen stamme, beim Marburg-Virus von Flughunden.
Außerdem verbreiten sich beide Viren sowohl direkt über Körperflüssigkeiten als auch indirekt über Schmierinfektion.
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Tritt der Marburg-Virus auch in Deutschland auf?
Natürlich kann das Virus hier auftreten. Tatsächlich wurde es sogar nach einer deutschen Stadt benannt, weil die ersten aufgezeichneten Fälle im beschaulichen Marburg in Hessen auftraten.
1967 infizierten sich mehrere Laborangestellte höchstwahrscheinlich an aus Uganda stammenden Versuchsaffen.
Aktuell gibt es aber keine Fälle hierzulande. Es scheint auch relativ unwahrscheinlich, dass Fälle in Deutschland auftreten werden, denn weder sind Nilflughunde in Europa heimisch, noch handelt es sich bei Guinea um ein beliebtes Reiseziel.
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