Gefahr für Mittelmeer-Urlauber: Diese tödlichen Tiere lauern im Wasser

Von

Lisa Klein

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Wer im Mittelmeer eine Abkühlung sucht, sollte sich auskennen. Denn unter Wasser lauern einige Gefahren für Menschen. Was Urlauber wissen sollten.

Nicht nur an Land lauern am Mittelmeer tödliche Gefahren – wie der Gelbe Mittelmeerskorpion* oder die Spanische Trichternetzspinne* – sondern auch unter Wasser. Die meisten werden vermutlich als Erstes an Haie denken. Ja, auch Haie gibt es im Mittelmeer, aber Haiangriffe sind in Europa doch eher selten. Die viel größeren Gefahren gehen von kleineren Tieren aus, die gerne schnell mal übersehen oder unterschätzt werden.

Unter den 20 gefährlichsten Meerestieren der Welt von taucher.de sind auch einige, die im Mittelmeer leben, wie das Petermännchen, Leuchtquallen und Seeschlangen. Davon können nicht alle Tiere auch Menschen töten, eine Begegnung kann allerdings sehr schmerzhaft enden. *echo24.de verrät, vor welchen Tieren im Mittelmeer sich Urlauber besser in Acht nehmen sollten.

Tödliche Gefahr unter Wasser: Giftige und gefährliche Tiere im Mittelmeer

Wie bereits erwähnt: Eine Begegnung mit einem Hai gibt es im Mittelmeer eher selten. Dennoch gibt es mehrere Haiarten, die im Mittelmeer leben. Tatsächlich kommt aber auch der gefährlichste und größte aller Haie im Mittelmeer vor, wie WWF Deutschland berichtet: der weiße Hai. Dieser gilt wegen seiner Seltenheit als gefährdet. Weltweit kommt es pro Jahr zu etwa drei bis sieben Angriffen durch weiße Haie, von denen etwa 20 Prozent tödlich enden. Zu den meisten Angriffen kommt es vor den Küsten Kaliforniens, Südafrikas, Südaustraliens und Japans – nicht aber im Mittelmeer.

Die meisten anderen Haie im Mittelmeer sind eher harmlos und Planktonfresser oder ernähren sich von Fischen. Viel gefährlicher für den Menschen ist das Petermännchen. Der kleine unscheinbare Fisch zählt zu den giftigsten Fischen Europas und hat es auch unter die Top 11 der giftigsten Tiere in Deutschland geschafft. Das Tierchen vergräbt sich im Sand und ist somit unsichtbar für Badegäste – doch wer auf das Petermännchen tritt, bekommt seinen giftigen Stachel zu spüren. Das bedeutet starke Schmerzen und lang anhaltende Schwellungen – wer allergisch ist, kann sogar einen Herzstillstand erleiden.

Giftige Tiere im MIttelmeer: Diese Quallen sind besonders gefährlich

Zwar nicht tödlich, aber richtig schmerzhaft, kann eine Begegnung mit der Leuchtqualle werden. Sie lebt vor allem rund um die Balearen, bei Berührungen verfärbt sich das Tier zartrosa - und löst beim Menschen starke Verbrennungen aus, die nur langsam heilen und Narben hinterlassen können. Besonders dramatisch ist das für Allergiker. Bei ihnen können die Quallennesseln auch Wochen später noch zu Bläschen auf der Haut führen. Dasselbe gilt auch für die Kompassqualle, die an ihren braunen Streifen erkannt werden kann.

Ebenfalls zu den Nesseltieren gehört die Portugiesische Galeere. Sie wird auch „Floating Terror“ genannt – der Name ist hier Programm. Eigentlich ist das gefährliche Tier im Mittelmeer nicht beheimatet, kann allerdings durch die Strömungen auch bis in die Gewässer der Balearen getragen werden. An den Tentakeln der Portugiesischen Galeere befinden sich bis zu 1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Giftgemisch aus verschiedenen Proteinen enthalten.

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Die giftige portugiesische Galeere ist nahe Mallorcas Hauptstadt Palma gesichtet worden. (Symbolbild)

© picture-alliance/ dpa / epa Nic Bothma

Das Gift wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen und kann kleinere Fische sowie andere Beutetiere töten – bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln. Das Gift kann auch die Lymphknoten erreichen, wo es noch größere Schmerzen verursacht. Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch die Qualle ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, der schlimmstenfalls auch tödlich enden kann.

Giftige und gefährliche Tiere im Mittelmeer: Tödliche Gefahr unter Wasser

Auch unter Wasser und nicht nur an Land gibt es Giftschlangen*, deren Biss für Menschen unangenehm werden kann. Weltweit sind 56 Arten von Seeschlangen bekannt, einige davon leben auch im Mittelmeer. Nach einem Giftbiss beim Menschen treten innerhalb weniger Stunden erste Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Schwindel und Krämpfe auf. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Tod durch Atemlähmung kommen.

Ziemlich schmerzhaft kann auch die Begegnung mit einem Stechrochen im Mittelmeer werden. Der flache Knorpelfisch besitzt einen langen Schwanz mit Giftstachel und wird bis zu drei Meter groß. Der Stechrochen wehrt sich gegen Feinde mit seinem Stachel, an dem sich Widerhaken befinden. Dieser kann auch bei Menschen tödliche Verletzungen verursachen. Eine Begegnung mit einem Stechrochen im Mittelmeer ist allerdings eher selten und ein Angriff erfolgt in der Regel nur, wenn sich das Tier bedroht fühlt.

Gefährliche Tiere im Mittelmeer: Das sollten Urlauber beachten

Vor allem Barfußgänger sollten sich vor diesen Tierchen in Acht nehmen: Seeigel. Die Stacheln der Tierchen brechen ab, sollte aus Versehen auf sie draufgetreten werden und bleiben in der Haut stecken. An der Eintrittsstelle entsteht dadurch eine Rötung, die anschwillt und schmerzt. Der Stachel sollte sofort entfernt und desinfiziert werden, um einer Infektion vorzubeugen.

Generell gilt: Wer im oder am Mittelmeer von einem Tier gebissen oder gestochen wird, sollte sich nach Möglichkeit das Aussehen genau merken oder bestenfalls noch ein Foto machen. Entwickeln sich Symptome, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, bevor noch schlimmere Symptome auftreten. Denn wie wir gelernt haben, kann ein Stich oder Biss im schlimmsten Fall schnell tödlich enden – meistens aber nur, wenn nicht adäquat gehandelt wird. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.