Aluminium und Alzheimer
Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, ob Aluminium nun eine Ursache der Alzheimer Erkrankung sein könnte oder nicht. Offiziell wird das Leichtmetall verharmlost. Es ginge keinerlei Gefahr von ihm aus und im Hinblick auf die Alzheimer Erkrankung gäbe es keinen ursächlichen Zusammenhang. Eine Studie vom April 2021 lässt jedoch sehr wohl eine ursächliche Verbindung erkennen (4, 5). Zunächst jedoch ein kurzer Einblick in die Thematik:
Aluminium im Gehirn von Alzheimer-Patienten
In den 1980er Jahren war man noch der Meinung, dass Aluminium ein Risikofaktor für Alzheimer darstellt. Denn der Neuropathologe Daniel Perl von der Mount Sinai School of Medicine in New York hatte bei verstorbenen Alzheimer-Patienten in den zerstörten Gehirnbereichen eine Aluminiumbelastung festgestellt, was in den noch gesunden Gehirnbereichen nicht der Fall war. Diese waren nahezu aluminiumfrei (6).
Das Vorhandensein von Aluminium im Gehirn bedeute aber nicht – so wird nun immer wieder betont – dass das Metall dort Krankheiten verursachen könne. Es könnte schliesslich auch so sein, dass erst die Krankheit zu einer verstärkten Aluminiumeinlagerung führe.
BfR hält einen Zusammenhang für unwahrscheinlich
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – immerhin DAS beratende Institut der Bundesregierung in Sachen Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz – hält das Thema nun offenbar für nicht sehr wichtig. Denn die entsprechende Stellungnahme ist bereits von 2007 (2), also sicher nicht mehr aktuell. Damals hiess es, „ein Zusammenhang zwischen einer erhöhten Aluminium-Aufnahme aus Lebensmitteln inklusive Trinkwasser, Medikamenten oder kosmetischen Mitteln und einer Alzheimer Erkrankung wurde bisher wissenschaftlich nicht belegt.“ Nicht einmal bei Aluminium-Arbeitern, also einer Personengruppe, die tagtäglich mit grossen Aluminiummengen in Kontakt kommt, habe man die für Alzheimer typischen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn überdurchschnittlich oft beobachten können.
Fallbericht: Aggressive Alzheimer-Form durch berufliche Aluminiumbelastung
Ganz anders ein Fallbericht von 2014 von Forschern der Keele University in Staffordshire. Darin wird ein 66-jähriger Mann beschrieben, der 8 Jahre lang beruflich mit Aluminium zu tun hatte und dann in diesem jungen Alter an einer besonders aggressiven Alzheimer-Form verstarb. Bei der Obduktion fand man stark erhöhte Aluminiumkonzentrationen in seinem Gehirn (8).
BfR rät zur Vermeidung von Aluminium
Obwohl das BfR nun aber schreibt, es sehe daher „keine Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch eine Aluminiumaufnahme aus Lebensmittelbedarfsgegenständen und kosmetischen Mitteln“, empfiehlt es, für säurehaltige Lebensmittel keine aluminiumhaltigen Töpfe oder Schalen und auch keine Aluminiumfolie zu verwenden, um „vorsorglich eine unnötige Aufnahme von Aluminium zu vermeiden“.
Aktueller ist die Aluminium-Frage-und-Antworten-Seite des BfR vom Juli 2020. Dort schreibt das BfR unter „Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium und der Alzheimer-Krankheit?“ (1):
„Verschiedene Studien versuchten, einen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und einer Alzheimer-Erkrankung nachzuweisen, konnten aber keine eindeutigen Belege finden. Nach aktuellem Kenntnisstand ist ein solcher Zusammenhang unwahrscheinlich. Eine abschließende Bewertung ist aber aufgrund der uneinheitlichen Datenlage derzeit noch nicht möglich.“
Wie sich Aluminium unauffällig ins Gehirn schleicht
Im Ärzteblatt las man im Jahr 2013 (3) von einer italienischen Studie (7), in der man Interessantes entdeckt hatte. Sie kennen sicher Ferritin – jenen Proteinkomplex, der auch als Speicher- oder Depoteisen bekannt ist. Wenn man seinen Eisenspiegel überprüfen lassen möchte, dann ist das Ferritin einer der wichtigsten Werte. Ist der Ferritinwert zu niedrig liegt ein Eisenmangel vor. Ferritin ist aber nicht einfach nur ein Eisenspeicher.
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Die Wissenschaftler der Katholischen Universität Rom rund um Professor Pasquale de Sole stellten nämlich in besagter Studie fest, dass Ferritin genauso andere Metallionen speichern kann, etwa Aluminium. Ja, gerade bei Alzheimerpatienten zeigte sich, dass deren Ferritin sogar mehr Aluminium als Eisen enthält – und zwar 62 Prozent Aluminium und 38 Prozent Eisen, während bei Gesunden der Eisenanteil bei 75 Prozent liegt.
In Wirklichkeit scheint das Ferritin nicht einfach nur ein Speicher zu sein, sondern eher ein Schutzmechanismus des Körpers, um sich vor einem Eisenüberschuss zu schützen, der äusserst schädlich sein kann. Ferritin könnte also die Aufgabe haben, den Organismus vor einem Überschuss toxischer Metalle zu bewahren.
Da in zerstörten Alzheimergehirnen übermässig hohe Ferritinspiegel festgestellt werden können, glauben die italienischen Forscher nun, dass das Aluminium womöglich als blinder Passagier mit dem Ferritin ins Gehirn gelangen kann.
Aluminium führt bei Tieren zu den alzheimertypischen Ablagerungen
De Sole war überzeugt davon, mit den neuen Erkenntnissen zum Verständnis der Entstehung der Alzheimer-Krankheit beigetragen zu haben. Befragte man andere Fachleute dazu, etwa Prof. Dr. rer. nat. Konrad Beyreuther, Direktor des Netzwerks Altersforschung an der Universität Heidelberg, so war auch hier das Interesse gross. Beyreuther gab an, immer vermutet zu haben, dass das Aluminium aufgrund einer Störung der Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn der Alzheimerpatienten gelangen könnte. Wenn nun Ferritin aber das Trojanische Pferd ist, dann muss die Blut-Hirn-Schranke gar nicht erst defekt sein, da Ferritin gut gehirngängig ist.
Beyreuther findet, dass die mögliche krankheitsauslösende Wirkung von Aluminium keineswegs „ein Mythos“ sei, wie es oft heiss (z. B. auf der Homepage der Internationalen Alzheimer-Gesellschaft). Er weist dabei auf eine Untersuchung von 2009 hin, in der man zeigen konnte, dass Aluminium im Inneren der alzheimertypischen Ablagerungen (Amyloidplaques) zu finden ist sowie auf eine Studie mit Kaninchen. Die Tiere hätten nach einer übermässigen Aluminiumaufnahme die sog. Tau-Aggregatformen gebildet, die auch beim Menschen im Verlauf der Alzheimer Erkrankung entstehen.
Aluminium jetzt auch in den Alzheimer-Fibrillen entdeckt
In der eingangs erwähnten Studie, die im April 2021 im Journal of Alzheimer's Disease Reports veröffentlicht wurde (4, 5), stellte man nun fest, dass Aluminium nicht nur in den typischen Amyloidplaques vorhanden ist, sondern auch in den ebenfalls alzheimertypischen Tau-Proteinen (auch Alzheimer-Fibrillen genannt). Alzheimer-Fibrillen gelten als die ersten Alzheimer-Anzeichen. Die Entstehung der Fibrillen geht stets mit dem Tod von Nervenzellen einher. Wenn nun ausgerechnet hier Aluminium gefunden werden kann, dann weist dies auf eine ursächliche Rolle des Aluminiums hin, so Studienleiter Matthew John Mold von der Keele University.
Nach wie vor ist es daher sinnvoll, Aluminium bestmöglich zu meiden. Wie Sie dem Metall im Alltag aus dem Wege gehen können, erklären wir in unserem Artikel Aluminium in Lebensmitteln meiden. Im folgenden Link lesen Sie überdies, was Sie tun können, um Aluminium auszuleiten bzw. wie Sie die Aufnahme und Einlagerung von Aluminium im Körper geringstmöglich halten können.