Katzen miauen, das weiß jedes Kind. Wer die Katzensprache verstehen will sollte jedoch wissen, dass die Tiere zusätzlich viele andere Laute zur Kommunikation einsetzen. In diesem Beitrag erfährst Du, mit welchen Ausdrücken Katzen kommunizieren und was sie uns mitteilen wollen.
Wer dachte, dass Katzen sich ausschließlich miauend ihrer Umwelt mitteilen, liegt falsch: Es gibt Tierexperten die sagen, dass Katzen weit mehr als 100 verschiedene Gurr-, Knurr-, und Zischlaute kennen. Jeder von ihnen hat eine eigene, individuelle Bedeutung.
Was Katzen uns mitteilen möchten, ist also unter Umständen gar nicht so leicht zu verstehen. Doch Du musst nicht selbst zur Katze werden um zu wissen, was dein Tier dir mitteilen will: Die meisten Laute und Gesten nutzen Katzen nämlich ausschließlich in der Kommunikation mit ihren Artgenossen. Uns Menschen sind nur einige wenige Ausdrucksweisen vorbehalten.
Es gibt 16 verschiedene Laute, Gesten und Verhaltensweisen, die Katzen nutzen, wenn sie uns Menschen etwas mitteilen wollen. Es genügt also diese 16 kätzischen Vokabeln richtig zu interpretieren.
Video: Diese Frau kann Katzensprache übersetzen – mit Hilfe von moderner Technik!
Katzensprache übersetzen: Was Miauen, Fauchen, und das „Katzenjodeln“ bedeuten
Warum miauen Katzen überhaupt? Genau genommen tun sie es aus den verschiedensten Gründen. Sofern das Maunzen einen eher hellen Ton hat, gilt es meist der Begrüßung ihrer Menschen. Mit einem eher dunkel gefärbten Miauen wollen Katzen etwas fordern – etwa Aufmerksamkeit, oder ihr Futter.
Die 4 Arten des Miauens und was sie bedeuten:
1. Miauen als Signal für „Hallo Mensch, toll das du wieder da bist“
Du kommst nach Hause und hörst deine Katze zart miauen? Dann möchte sie mit dir in Kontakt treten! Je höher die Frequenz des Begrüßungsmiauens ist, umso höher ist ihr Bedürfnis danach jetzt Zeit mit dir zu verbringen.
2. Miauen als Ausdruck von „Schau, ich habe Beute gemacht!“
Wenn deine Katze Freigängerin ist, dann wird dir dieser Laut bekannt vorkommen.
Ob ihre Jagdtrophäe ein Geschenk für dich ist, oder ob sie ihre Beute ganz für sich alleine haben will, ist auch in diesem Fall abhängig von der Tonlage.
Freudiges, hohes Miauen bedeutet „Ich habe eine Geschenk für dich“. Ein eher dunkles Knurren hingegen ist ein Zeichen, dass man dem Tier seine Beute lieber nicht wegnehmen sollte – es drohen Gegenwehr und Verteidigung!
3. Miauen, um zu zeigen „Ich habe Hunger, füttere mich“ oder auch „Mensch, öffne mir die Tür“
Hierbei handelt es sich um einen sehr fordernden und durchdringenden Laut. Er wird von der Katze so lange wiederholt, oder auch in seiner Intensität verstärkt, bis ihr Wille geschieht.
Ist eine Katze jedoch eher zierlich, dann kann es möglich sein, dass der Laut eher fragend als fordernd in deinen Ohren klingt.
4. Miauen als Ankündigung für „Höre mir zu, ich habe etwas mitzuteilen“
Manche Katzen lieben es, ausgiebig zu Plaudern. Wenn du zum Beispiel gerade auf dem Sofa sitzt und plötzlich deine Katze auftaucht, dir einen durchdringenden Blick zuwirft und dabei aufgeregt und wiederholt maunzt, so ist der Fall klar: Sie hat dir jetzt etwas zu erzählen und fordert durch aufgeregtes Maunzen deine volle Aufmerksamkeit.
Diese Art des Miauens ist eine Aufforderung an den Menschen, sein aktuelles Handeln zu unterbrechen und sich stattdessen mit der Katze zu beschäftigen.
Neben den verschiedenen Arten des Miauens gibt es 4 weitere verbale Kommunikationsmittel, die Katzen in der Kommunikation mit dem Menschen verwenden:
1. Fauchen
Ein eindeutiges Warnsignal! Eine Katze will damit sagen: „Du bist bis hierher gekommen, gehst du weiter, werde ich dir zeigen, was in mir steckt!“
2. Knurren
Stellt eine Steigerung des Fauchens dar und ist als aller letzte Warnung zu verstehen. Jetzt gilt: Dem Tier lieber nicht zu nahe kommen und es am besten für eine Weile ganz in Ruhe lassen. Vor allem Kinder, die mit Katzen zusammenleben, sollten diese Regel kennen und beherzigen!
Manche Katzen knurren auch, während sie gerade fressen. Oft sind dies Katzen die gelernt haben, dass sie ihr Futter vor Konkurrenten verteidigen müssen, um selbst satt zu werden. Hier gilt auf alle Fälle: Zuschauerschaft, oder gar Mitesser, sind unerwünscht.
3. Schnattern
Klassische Situation: Die Katze sitzt auf dem Fensterbrett und beobachtet draußen einen Vogel, an den sie aber aufgrund des geschlossenen Fensters nicht herankommt. Für die Katze ist das eine buchstäblich blöde Situation, die sie verständlicherweise aufregt.
Dieser Laut klingt fast ein wenig, wie das Schnattern einer Ente. Schüchterne, oder eher zierliche Katzen, sind hier oft ebenfalls etwas zurückhaltender und zucken meist nur aufgeregt mit dem Mäulchen.
4. Katzenjodeln
Können Katzen jodeln? Wer diesen Laut einmal gehört hat, kann ihn kaum anders bezeichnen und wird ihn auch niemals wieder vergessen. Er klingt ein bisschen so, als ob kleine Kinder miteinander streiten.
Zu hören ist er oft, wenn sich zwei fremde Katzen begegnen. Dieser Laut wird von Tierforschern auch als Paarungs- und Kampfgesang gedeutet. Bringt eine Katze ihn gegenüber einem Menschen zum Ausdruck, besteht höchste Gefahr: Das Tier fühlt sich massiv bedroht und steht kurz vor einem Angriff.
Katzensprache verstehen heißt auch die Körpersprache richtig zu deuten
Die Verständigung von Katze zu Mensch funktioniert nur zu einem Teil über Miauen und ähnliche Laute. Gesten und spezielle Verhaltensweisen werden ebenso genutzt und sind ein unverzichtbarer Teil in der Katzenkommunikation.
1. Zwinkern
Hat dir deine Katze schon einmal zugezwinkert? Dann darfst du dich absolut glücklich schätzen, denn es ist ein untrügliches Zeichen, dass sie dich sehr gern hat!
Menschen, die von einer Katze angezwinkert werden, stehen bei dem Tier in hoher Gunst. Dieses Verhalten ist mit dem Lächeln beim Menschen vergleichbar. Du kannst einer Katze auf diese Weise ebenfalls deine Zuneigung mitteilen. Mehr dazu liest Du im Artikel Wie Du einer Katze ganz einfach „Ich liebe dich“ sagst
2. Geweitete Pupillen
Bedeuten nichts Gutes! Die Pupillen von Katzen weiten sich, wenn ein Angriff unmittelbar bevorsteht. Sie sind das äußerlich sichtbare Zeichen, dass jetzt verstärkt Adrenalin durch die Adern einer Katze fließt.
3. Um die Beine streichen
In der Regel ist es ein Zeichen der freudigen Begrüßung. Weil Katzen intelligent sind wissen sie aber auch ganz genau, wie sie dieses Verhalten als Mittel der Verführung einsetzen können.
4. Die ‚Katzenmassage‘
Wenn Du deine Katze streichelst und sie beginnt, dich zu „treteln“, dann zeigt sie eine ähnliche Verhaltensweise, wie eine Babykatze gegenüber ihrer Mutter. Dieses Überbleibsel aus der Kindheit heißt so viel wie: „Ich fühle mich gerade pudelwohl, höre nicht auf mich zu streicheln“.
Als deine Katze noch klein war, hat sie das Treteln dazu genutzt, um die Milchdrüsen ihrer Mama zu aktivieren. Auf bloßer Haut kann das Treteln uns Menschen manchmal ganz schön weh tun. Dafür dürfen wir den Tieren nicht böse sein, denn sie können dieses Verhalten nicht bewusst kontrollieren.
5. Köpfeln und Stupser mit der Nase verteilen
Das Köpfeln ist ein ehrlicher Vertrauensbeweis von Katzen gegenüber uns Menschen. Wird ein Mensch von einer Katze mit der Stirn angestoßen, bedeutet es: „Dich mag ich!“. Gegenüber ihren Haltern ist es ein Verhalten das zeigen soll: Wir beide gehören zusammen!
Der Schwanz: Ein wenig beachtetes, aber dennoch wichtiges Kommunikationsmittel für Katzen
In der Körpersprache von Katzen ist der Schwanz ein wichtiges Mittel zur Kommunikation. Wie eine Katze ihren Schwanz in einer bestimmten Situation trägt, kann Menschen wichtige Auskünfte über die aktuelle Stimmung des Tieres geben.
1. Die Schwanzspitze zeigt in Richtung des Kopfs einer Katze
Ein klares Signal, verbunden mit einer Aufforderung: Es kann zum Beispiel bedeuten: „Los Mensch! Folge mir! Mein Futternapf ist schon wieder leer!“
2. Peitschen
Es ist ein Ausdruck höchster Erregung, wenn Katzen mit dem Schwanz wild hin und her peitschen. Das Peitschen gehört, neben der Weitung der Pupillen, zur Vorbereitung eines Angriffs.
In der milderen Form ist das Schwanzpeitschen ein Zeichen dafür, dass eine Katze sich gerade über etwas geärgert hat.
3. Die Katze legt den Schwanz in eine lockere S-Form
Legt eine Katze ihren Schwanz in die Form des Buchstaben S, ist sie in der Regel entspannt. Es ist ein Ausdruck von Gelassenheit und Freude und oft auch eine Form der Begrüßung.
Katzensprache und Menschensprache: Verstehen uns unsere Katzen?
Können Katzen Menschen verstehen? Ob Haustiere ihre Halter verstehen können ist eine Frage, die in der Wissenschaft immer wieder diskutiert wird. Tatsächlich gibt es einige Anzeichen dafür, dass Katzen (und auch Hunde) uns besser verstehen, als noch vor einigen Jahren im allgemeinen angenommen wurde.
So konnten Forscher aus Japan erst kürzlich in einer Studie mit fast 80 Katzen nachweisen, dass die Tiere ihre Namen kennen und auch verstehen, wenn wir Menschen sie mit diesen zu uns rufen.
Ein kleiner Wermutstropfen: Laut der Studie hören Katzen nur auf ihre Namen, wenn sie gerade Lust dazu haben. Grundsätzlich gilt: Vertrauen ist die wichtigste Basis für eine gelungene Kommunikation zwischen Mensch und Katze!
Ob dir eine Katze vertraut, liest Du in diesem Beitrag: 5 Hinweise die zeigen, dass dir eine Katze zu 100 Prozent vertraut.
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