Lepra bei wilden Schimpansen in Afrika nachgewiesen

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Lepra bei wilden Schimpansen in Afrika nachgewiesen

Forscher haben an Lepra erkrankte Schimpansen im afrikanischen Dschungel entdeckt.

Noch unklar ist, wie sich die Tiere angesteckt haben.

Wie Lepra genau übertragen wird, wissen Wissenschaftler auch nach 150 Jahren noch nicht. Sie tippen auf eine Tröpfcheninfektion.

29.01.2021, 17:41 Uhr

Dieser Schimpanse ist gesund. Artgenossen von ihm haben sich mit Lepra angesteckt.

© Quelle: picture alliance / Zoonar

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Würzburg.

In Afrika haben Wissenschaftler bei wildlebenden Schimpansen Lepra nachgewiesen. Wie sich die Tiere im Dschungel infizierten, sei noch unklar, teilte die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in Würzburg anlässlich des Welt-Lepra-Tages am 31. Januar mit. Wahrscheinlich hatten die Affen aus Guinea-Bissau und der Elfenbeinküste nie Kontakt zu einem Menschen. Dabei seien Forscher bisher davon ausgegangen, dass der Mensch das Hauptreservoir für den Lepra-Erreger ist und dass sich Tiere durch Kontakt zum Menschen infiziert haben, sagte DAHW-Sprecherin Jenifer Gabel.

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„Doch der Genotyp des Bakterienstamms, den wir in Stuhl-und Gewebeproben der betroffenen Affen in West-Afrika finden konnten, tritt beim Menschen äußerst selten auf“, erklärte Wildtierexperte Fabian Leendertz vom Robert Koch-Institut. „Es müsste daher andere Quellen in der Tier- und Umwelt geben.“

Lepra auch bei Tieren bekämpfen

Lepra-Experte August Stich, Chefarzt der Klinik für Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte, sagte: „Für die Bekämpfung der Lepra heißt das, wir dürfen uns nicht nur auf den Menschen fokussieren, sondern müssen das Tierreich mit einbeziehen.“

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Ein wildlebender Schimpanse mit einer Lepra-Erkrankung.

© Quelle: Elena Bersacola/Cantanhez Chimpa

Lepra ist eine Infektionskrankheit, deren Erreger die Haut und das Nervensystem befällt und diese zerstört. Das Bakterium (Mycobacterium leprae) wird wahrscheinlich per Tröpfcheninfektion übertragen. Genau weiß es die Wissenschaft aber auch fast 150 Jahre nach seiner Entdeckung 1873 nicht.

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Lepra ist eine Zoonose

Dass Tiere Lepra haben können, ist seit Jahren bekannt. Der Erreger wurde beispielsweise bei Gürteltieren im Süden der USA gefunden. Ein internationales Forscherteam konnte vor zehn Jahren mit Hilfe von DNA-Analysen nachweisen, dass Menschen sich bei Gürteltieren mit Lepra anstecken können.

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Lepra zählt damit zu den sogenannten Zoonosen. Das sind Infektionskrankheiten, die auf natürlichem Weg vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Aufmerksamkeit bekommen sie derzeit, weil bisherige Untersuchungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 auf Fledermäuse als Ursprung hinweisen. Einen tierischen Ursprung haben etwa auch Ebola, Vogelgrippe oder HIV.

RND/dpa