Doch nicht nur in fernen Ländern ist Vorsicht geboten. Auch hierzulande gibt es eine Vielzahl an Infektionskrankheiten, die durch Tiere übertragen werden und nicht weniger gefährlich sind. Umso wichtiger sind eine gute Kenntnis über die möglichen Gesundheitsrisiken und Vorsichtsmaßnahmen.
Was sind Zoonosen?
Der Begriff „Zoonose“ stammt aus dem Griechischen und leitet sich ab von den Begriffen „zoon“ (Lebewesen) und „nosos“ (Krankheit). Man versteht darunter Infektionskrankheiten, die von Tier auf den Menschen (Zooanthroponose) oder umgekehrt vom Menschen auf ein (Wirbel-)Tier (Anthropozoonose) übertragen werden.
Mit 60 Prozent hat der Großteil der neu auftretenden Infektionskrankheiten (Emerging Infectious Diseases, kurz: EIDs) einen zoonotischen Ursprung. Bislang sind etwa 200 Zoonosen bekannt, die sowohl bei einem Tier wie auch beim Menschen vorkommen und in beide Richtungen übertragen werden können – Anzahl steigend.
Die Anzahl an Zoonosen steigt
Warum es immer mehr werden, hat in erster Linie mit der Nähe von Mensch und Tier zu tun. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die wesentlichen sind folgende:
Der Mensch breitet sich auf der Erde immer weiter aus. Dabei dringt er auch in fremde Lebensräume ein – tatsächlich sind laut einer aktuellen Studie nur wenige Lebensräume auf der Welt noch intakt. Dadurch kommt es vermehrt zum Kontakt mit Wildtieren und den Krankheitserregern, die diese möglicherweise in sich tragen. Außerdem wird Regenwald gerodet, um Rohstoffe zu gewinnen und neue Flächen für die Nutztierhaltung zu schaffen. Auf diese Weise kommt es zum verstärkten Kontakt von Tieren untereinander und die Erreger können sich aus ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten wegbewegen und woanders ausbreiten.
Zudem spielt der fortschreitende Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung eine Rolle bei Verbreitung von Zoonosen. Tierische Krankheitsüberträger, die ursprünglich nur in den Tropen und Subtropen beheimatet waren, fühlen sich jetzt zunehmend auch in nördlicheren Gebieten wohl. Dementsprechend wandern die Krankheiten mit ihnen.
Ein weiterer Faktor sind die sogenannten „Wet Markets“. Auf diesen Märkten sind lebende und tote Wildtiere auf engstem Raum zusammengepfercht, die verkauft, geschlachtet und gekocht werden. Dadurch kommen Menschen schnell mit den Tieren sowie ihrem Blut und anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt – und damit auch mit Krankheitserregern.
Wo gibt es die meisten Zoonosen?
Grundsätzlich sind es die Gebiete mit einer großen Biodiversität, in denen es die meisten Wirte von zoonotischen Krankheiten gibt. Solche Gebiete gibt es auf nahezu jedem Kontinent:
Die Regenwälder in Mittel- und Südamerika,
Zentralostafrika,
Ost- und Südostasien,
Osteuropa sowie
Teile Westeuropas
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Zoonotische Krankheiten
Es gibt einige Krankheiten, die zu den Zoonosen zählen. Darunter sind viele, die zumindest dem Namen nach weitläufig bekannt sind:
Tollwut (Rabies)
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Borreliose
Bandwurm-Befall (Taeniose)
Tuberkulose
Schweinegrippe
Vogelgrippe (Aviäre Influenza)
Toxoplasmose
Salmonellenvergiftung (Salmonellose)
Milzbrand (Anthrax)
Welche Zoonose-Erreger gibt es?
Das Spektrum der Erreger von tierübertragenen Zoonosen umfasst
Parasiten wie Würmer (Helminthen), Gliederfüßer (Arthropoden) und tierische Einzeller (Protozoen),
Bakterien,
Viren,
Hautpilze und
krankmachende, tierische Proteine (sogenannte pathogene Prionen)
Die Zoonose-Erreger sind sehr vielfältig.
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Parasiten
Ein Parasit ist ein Organismus, der sich von anderen Lebewesen (Wirt) ernährt oder diesen zu Fortpflanzungszwecken befällt. Einige Parasiten können dabei Erkrankungen hervorrufen, die als Parasitosen bezeichnet werden.
Das sind etwa Würmer (Helminthen) wie der Fuchsbandwurm (Echinococcus) und Fadenwürmer (Trichinella). Weitere Parasiten, die zu den Zoonose-Erregern gehören, sind Zecken, Mücken, Läuse und Flöhe. Sie zählen zur Gruppe der Gliederfüßer. Tierische Einzeller, sogenannte Protozoen, übertragen Zoonosen wie Malaria und Toxoplasmose.
Bakterien
Der menschliche Körper ist von Natur aus mit einer Vielzahl an Bakterien besiedelt. Durch den direkten oder indirekten Kontakt mit Tieren können sich aber welche einnisten, die Krankheiten auslösen.
Zum Beispiel wird die Borreliose über das Borrelia-Bakterium in Gang gesetzt. Ebenso erfolgt die Infektion mit einer Salmonellenvergiftung (Salmonellose) über Salmonella-Bakterien. Milzbrand (Anthrax) wird durch den Bacillus anthracis verursacht. Eine weitere bakterielle zoonotische Erkrankung ist die Campylobacter-Enteritis. Diese Durchfall-Erkrankung wird durch Campylobacter ausgelöst. Der Erreger der Tularämie ist das hochansteckende Bakterium Francisella tularensis.
Weitere bakterielle zoonotische Erreger:
Leptospira
Rickettsia
Staphylococcen
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Vibrionen
Viele dieser Bakterien sind in der Lage, Toxine (Giftstoffe) zu bilden und auf diesem Weg eine gesundheitsschädliche Wirkung zu entfalten. Bei diesen Mikroorganismen unterscheidet man zwischen Bakterien, die ihr Toxin bereits im Lebensmittel bilden können und solchen, die ihre Giftstoffe erst nach Aufnahme durch den Menschen im Magen-Darm-Trakt freisetzen.
Viren
Es gibt eine Reihe von Viren als Erreger von Zoonosen. Hantaviren können – je nach spezifischem Virus – unterschiedliche Krankheiten auslösen. Das FSME-Virus verursacht die gleichnamige Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Denguevirus ist für das Dengue-Fieber verantwortlich und Lyssaviren lösen Tollwut aus.
Weitere zoonotische Viren:
Bornavirus
Chikungunya-Virus
Hepatitis-E–Virus
Influenza
Krim-Kongo-Virus
MERS
Marburg-Virus
Rifttalfieber-Virus
West-Nil-Virus
Zikavirus
Hautpilze
Einige Tierarten können auch mit einem Hautpilz (Dermatophyten) befallen sein. Der Mensch steckt sich vor allem über Hunde und Katzen oder andere Haustiere damit an. Mögliche zoonotische Pilze sind:
Cryptococcus
Trichophyton
Mircrosporum canis
Pathogene Prionen
Prionen sind Proteine (Eiweiße), die im menschlichen/ tierischen Organismus sowohl in normaler Form als auch in einer gesundheitsschädigenden (pathologischen) Formen vorliegen können. Die krankmachenden, tierischen Proteine wiederum können beim Menschen Erkrankungen auslösen.
Tierische Infektionsüberträger in Deutschland
Es gibt eine ganze Reihe an Tieren, die in Deutschland heimisch sind oder die eingeschleppt wurden, durch die Zoonose-Erreger auf den Menschen übertragen werden können. Die Übertragung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen und je nach Erreger beziehungsweise Wirt brechen unterschiedliche Erkrankungen aus.
Über einen Stich in die Haut übertragen Zecken Krankheiten auf den Menschen.
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Zecke
Ein Tier, das beim Menschen besonders viele Infektionen verursachen kann, ist die Zecke, von der es weltweit über 900 verschiedene Arten gibt. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock am verbreitetsten. Häufig sind zudem die Auwald-, Schaf- und Taubenzecke. Letztere befallen aber vergleichsweise selten den Menschen. Die bekanntesten und häufigsten Infektionserkrankungen, die durch Zeckenstiche erfolgen können, sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose.
Bei FSME handelt es sich um eine virusbedingte Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Borreliose dagegen wird viel häufiger übertragen und von Bakterien verursacht. Die Krankheit kann das Nervensystem sowie die Gelenke schädigen.
Das Infektionsrisiko bei einem Zeckenstich hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Es gibt immer mehr Zecken insgesamt, noch dazu sind sie inzwischen in Bezug auf Höhenmeter weiter verbreitet. Wie hoch das Risiko einer Infektion mit FSME in Deutschland ist, hängt vom Bundesland ab.
Zu den besonders gefährdeten Bundesländern und Risikogebieten gehören Bayern, Baden-Württemberg, und Süd-Thüringen sowie vereinzelte Regionen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Niedersachsen und im Saarland.
Zu den weiteren Erkrankungen, mit denen sich Menschen durch Zeckenstiche infizieren können, die aber seltener vorkommen, gehören unter anderem:
Anaplasmose
Schildzecken-Rückfallfieber-Borreliose
Neoehrlichiose
Fleckfieber (Rickettsiose)
Babesiose
Alpha-Gal-Syndrom
Tularämie
Krim-Kongo-Fieber
Nagetiere
Nagetiere sind global betrachtet die häufigsten Überträger von Zoonosen. Knapp 11 Prozent aller Nagetiere sind Träger von zoonotischen Erregern und exklusive Wirte für 85 Krankheiten.
Neben Ratten sind in Deutschland vor allem die Rötelmaus und die Brandmaus die Überträger der Hantaviren. Der Mensch infiziert sich in der Regel über eingeatmeten Staub, der Exkremente infizierter Tiere enthält. Seltener über Hautkontakt zu Exkrementen oder verseuchte Nahrungsmittel. Mögliche Risikofaktoren sind unter anderem Gartenarbeiten, Holzschlagen, Zelten und Forstarbeiten beziehungsweise generell Aufenthalte in der freien Natur.
Es gibt verschiedene Arten von Hantaviren, die dementsprechend verschiedene Erkrankungen hervorrufen können. Dazu zählen schwere Lungenerkrankungen, ein akutes Nierenversagen oder schwere Fiebererkrankungen.
Ratten und Mäuse sind außerdem Überträger der Leptospirose. Eine Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch den Urin infizierter Tiere. Häufig zeigen sich grippeähnliche Symptome, es können aber auch lebensbedrohliche Formen mit Leber- und Nierenversagen auftreten.
Nagetiere sind die häufigsten Überträger von Zoonosen.
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Wildtiere
Freilebende Nagetiere und Hasenartige können sich zudem mit Tularämie infizieren – einer häufig tödlich verlaufenden Erkrankung, die durch ein Bakterium ausgelöst wird. Sie zählt zu den Zoonosen und kann daher auf den Menschen übertragen werden. Etwa über den Kontakt mit infizierten Tieren (zum Beispiel beim Jagen oder Schlachten) oder das Einatmen mit erregerhaltigem Staub.
Je nachdem, auf welchem Wege der Erreger in den menschlichen Körper gelangt ist und in welcher Menge, können vielfältige Symptome und unterschiedlich schwere Verläufe auftreten:
grippeähnlichen Symptomen: vor allem Fieber, Lymphknotenschwellungen, Schüttelfrost, Unwohlsein sowie Kopf- und Gliederschmerzen
Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall
Husten, Brustschmerzen, Atemstörungen und Atemnot, Schweißausbrüche
Leber- und Nierenversagen
Herzinnenhautentzündung
Sepsis
Da die Beschwerden, denen der Pest ähneln und die Erkrankung sehr häufig Hasen und Wildkaninchen befällt, wird sie häufig auch als Hasenpest bezeichnet.
Durch Fuchslosung (Kot), welche häufig wild wachsende Lebensmittel verunreinigt, ist eine Infizierung mit dem Fuchsbandwurm möglich, wenn diese roh und ungewaschen verzehrt werden. Tollwut kann ebenfalls von Füchsen weitergegeben
Durch direkten oder indirekten Kontakt mit Hasenartigen können sich Menschen unter anderem mit Tularämie infizieren.
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werden, wenn ein infiziertes Tier einen Menschen beißt.
Nutztiere
Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel können ebenfalls Zoonosen an den Menschen weitergeben. Denn wenn es ein Erreger erst einmal in eine Nutztierpopulation geschafft hat, ist der Weg zum Menschen nicht mehr weit und dann sind auch Ansteckungen von Mensch zu Mensch möglich.
Eine typische Erkrankung, die von Nutztieren übertragen wird, ist die Salmonellenvergiftung. Die Salmonellose wird ausgelöst durch den Verzehr rohen Eiern, Produkten auf Eierbasis und in ungenügend erhitztem Fleisch, insbesondere Geflügelfleisch und Mett. Auch eine Kreuzkontamination ist möglich, also die Übertragung der Erreger von solchen kontaminierten Lebensmitteln auf andere Produkte wie Gemüse.
Gängige Symptome sind:
plötzlicher Durchfall
Kopf- und Bauchschmerzen
allgemeines Unwohlsein
gelegentlich Erbrechen
Häufig tritt auch leichtes Fieber auf. Die Beschwerden halten dabei oft über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab.
Ähnliche Symptome ergeben sich bei einer Infektion mit einer Campylobacter-Enteristis, einer bakteriellen Durchfall-Erkrankung. Eine Infektion erfolgt meistens durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitzten Geflügelprodukten, Rohmilchprodukten und nicht durchgegartem Hackfleisch.
Nutztiere können außerdem Toxoplasmose an den Menschen weitergeben. Die Erreger werden am häufigsten durch den Verzehr von rohem beziehungsweise nicht ausreichend erhitztem Fleisch übertragen. Vor allem bei Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch ist Vorsicht geboten.
Eine Infektion verläuft in der Regel harmlos und geht mit Fieberschüben und grippeähnlichen Symptomen einher. Für Schwangere, die vorher noch nicht mit Toxoplasmose infiziert waren und daher noch keine Antikörper gebildet haben, kann die Krankheit allerdings riskant sein, da sie dem ungeborenen Kind schaden kann.
Rinder sind ideale Wirte für verschiedene zoonotische Krankheiten.
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Möglich sind schwere Fehlbildungen oder eine Fehlgeburt.
Haustiere
Aber nicht nur Wild- und Nutztiere, auch Haustiere können Zoonosen auf den Menschen übertragen. Die bekannteste ist Tollwut. Die Viren gelangen in der Regel durch den Biss von Hunden oder Katzen in den menschlichen Körper. Genauso ist aber eine Infektion durch kontaminierten Tierspeichel bei oberflächlichen Hautverletzungen oder direktem Kontakt mit der Schleimhaut möglich.
Außerdem sind Katzen der Hauptwirt für den Parasit Toxoplasmose. Das gilt aber nur für die Tiere, die keine reinen Wohnungskatzen sind und damit die Möglichkeit haben, infizierte Mäuse zu fressen. Ein weiteres Risiko besteht, wenn Katzen mit rohem Fleisch oder Schlachtabfällen (Schwein, Ziege, Schaf) gefüttert werden. Eine Infektion des Menschen erfolgt nur durch Kontakt mit Katzenkot.
Zudem können Haustiere ebenfalls die bereits genannte Leptospirose übertragen. Vor allem Hunde und Katzen können auch von einem Hautpilz befallen sein und ihn über Körperkontakt an den Menschen weitergeben. Hautpilz ist sehr ansteckend und nistet sich in den Haarfollikeln von Kopfhaar, Augenbrauen und/oder Wimpern ein. Meist bildet sich ein eitriges Sekret, es kann außerdem zu tumorösen Wucherungen kommen.
Grundsätzlich können nicht nur Hunde und Katzen, sondern alle Haustierarten, also auch Vögel, Nagetiere, Reptilien, Amphibien und Fische Krankheiten auf den Menschen übertragen.
Hauskatzen, die viel draußen herumlaufen, sind häufig Wirte für Taxoplasmose.
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Eingeschleppte Mückenarten
Zu den hierzulande heimischen Tieren, die Zoonosen übertragen können, kommen einige Mückenarten, die eigentlich nicht in Deutschland vorkommen. Sie werden immer wieder unbemerkt von Reiserückkehrern eingeschleppt – vor allem aus Afrika und Asien.
So kommt es, dass sich auch hier Menschen mit Malaria infizieren können, wenn sie von einer eingeschleppten weiblichen Anopheles-Mücke gestochen werden. Eine der häufigen Infektionen bei Reiserückkehrern ist das Dengue-Fieber, das normalerweise nur in den Tropen und Subtropen verbreitet wird – vor allem in Thailand, Indonesien und Indien. Ein Überträger der Krankheit ist die asiatische Tigermücke.
Mögliche Übertragungswege
Nahezu zwei Drittel aller bekannten Erreger, die beim Menschen eine Krankheit auslösen können, werden vom Tier zum Menschen weitergegeben. Wie bereits angeklungen ist, gibt es verschiedene Wege, wie ein Tier einen Menschen mit einem Zoonose-Erreger infizieren kann.
Füchse übertragen Krankheiten vor allem über ihre Ausscheidungen.
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Über direkten Kontakt mit einem infizierten Tier
Für manche Zoonosen ist ein direkter Kontakt mit einem infizierten Tier notwendig, damit sich die Krankheit auf den Menschen übertragen kann. Das ist zum Beispiel bei Tollwut der Fall, deren Infektion über Tierbisse erfolgt. Zudem ist eine Weitergabe von Tularämie beim Jagen und Schlachten befallener Tiere möglich.
Über kontaminierte Lebensmittel
Die Krankheitserreger können auch in tierischen Produkten wie zum Beispiel Milch, Fleisch oder Eiern stecken. Werden diese Lebensmittel nicht ausreichend erhitzt oder unter unhygienischen Bedingungen gelagert oder zubereitet, können sie zur gefährlichen Infektionsquelle werden. Auf diese Weise gelangen etwa Salmonellen in den menschlichen Körper, aber auch der Fuchsbandwurm. Die Gefahr besteht durch den Verzehr von ungekochten, wild wachsenden Waldbeeren, Pilzen, Gemüse oder Fallobst. Sie sind häufig mit Fuchslosung verunreinigt.
Über Kontakt mit tierischem Kot
Generell ist der Kontakt mit tierischem Kot eine weitere Infektionsmöglichkeit. Katzen können den Toxoplasmose-Erreger über den Kot ausscheiden. Der Mensch kann sich über Schmierinfektion anstecken, ebenso durch den Kontakt mit Gartenerde oder Sand im Sandkasten, die durch Katzenkot verunreinigt wurden. Auch durch den Verzehr von kontaminiertem, ungewaschenen Gemüse oder Salat ist eine Ansteckung möglich.
Über Vektoren
Vektoren sind Tiere, welche die Krankheit nicht selbst verursachen, sondern lediglich den Erreger vom Wirt auf den Menschen übertragen, ohne selbst zu erkranken. Zu den typischen Vektoren zählen Zecken und Mücken. Hier erfolgt die Infektion über einen Stich in die Haut.
Über die Atemluft
Vereinzelt befinden sich Zoonose-Erreger in der Atemluft. Etwa die Hantaviren, die über den Kot und Urin von Nagetieren ausgeschieden wird. Das hochansteckende Bakterium Francisella tularensis, das Tularämie auslöst, kann neben anderen Infektionswegen ebenfalls über erregerhaltige Luft eingeatmet werden. Zum Beispiel bei verunreinigtem Heu und Silofutter oder kontaminiertem Staub.
Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten
Mit den richtigen Schutzmaßnahmen können sich Menschen wirkungsvoll gegen eine Infektion mit einigen Zoonosen schützen. Falls dennoch eine Infektion erfolgt ist, gibt es in vielen Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten.
Gegen manche Zoonosen ist eine Impfung als Schutzmaßnahme möglich.
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Schutzmaßnahmen
Sich gegen Zoonosen wie FSME und Tollwut impfen lassen
Auf den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch und wildwachsenden Lebensmitteln verzichten
Lebensmittel aus dem Garten vor dem Verzehr immer gut reinigen
Bei Kontakt mit Erde im Garten oder Sand im Sandkasten Handschuhe tragen und im Anschluss gründlich die Hände waschen
Katzen nicht mit rohem Fleisch oder Schlachtabfällen füttern
Als schwangere Frau nicht das Katzenklo reinigen
Generell Kontakt mit tierischen Ausscheidungen und Blut vermeiden
Unterwegs in der Natur immer lange Kleidung und festes Schuhwerk tragen zum Schutz vor Zecken
Risikogebiete möglichst meiden
Haus- und Nutztiere regelmäßig vom Tierarzt untersuchen und impfen lassen
Gute Küchen- und Handhygiene zum Schutz vor einer Salmonellenvergiftung
Behandlungsmöglichkeiten
Antibiotika: Bakterielle Erkrankungen wie Borreliose, Salmonellenvergiftung und Tularämie können mit Antibiotika behandelt werden.
Wurmmittel: Gegen einen Befall mit Bandwürmern kann man mit speziellen Medikamenten angehen.
Parasiten entfernen: Wer eine Zecke auf seiner Haut entdeckt, sollte schnell handeln und das Krabbeltier mit einer Pinzette entfernen. Denn je länger die Zecke am Körper bleibt, desto mehr Krankheitserreger kann sie übertragen. Entsprechend größer ist das Risiko einer Infektion und eines schweren Krankheitsverlaufs.
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