Viele Menschen reagieren allergisch auf Tierhaare, besonders häufig auf die von Katzen. Doch auch das Fell von Hunden, Pferden oder auch Vogelfedern können allergische Reaktionen auslösen.
Überblick
Definition
Symptome
Diagnose
Behandlung
Tipps für Tierhaarallergiker
Ob Hund, Katze oder Meerschweinchen, Haustiere gehören für viele zum Leben dazu. Von Tierhaarallergie Betroffene sind im Alltag stark eingeschränkt. Erfahren Sie hier alles zu Tierallergien und wie diese behandelt werden können.
Definition: Was ist eine Tierhaarallergie?
Anders als es der Name vermuten lässt, sind nicht die Tierhaare an sich allergieauslösend, sondern eiweißhaltige Bestandteile wie etwa Speichel, Hautschuppen, Talg, Urin oder Schweiß. Diese befinden sich an den Haaren oder Federn des Tieres und werden über diese an die Umgebung abgegeben. Atmen Allergiker die Partikel ein, löst das bei ihnen eine allergische Reaktion aus.
Acht Tipps, um Tierhaare zu entfernen
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Typische Symptome einer Tierhaarallergie
Eine Tierhaarallergie zeigt ähnliche Symptome wie eine Allergie gegen Pollen oder eine
Hausstauballergie
.
Zu den Hauptbeschwerden zählen:
gerötete, tränende Augen
laufende Nase, allergischer Schnupofen
juckende und kribbelnde Nase und Augen
allergische Bindehautentzündung
Bronchitis, Asthma bronchiale
juckender Hautausschlag
Hustenreiz
Die Symptome treten meist direkt nach dem Kontakt mit dem entsprechendem Allergen auf. Dabei muss das Tier nicht einmal berührt werden oder anwesend sein. Auch in der Raumluft können sich Tierallergene befinden, die zu Reaktionen führen.
Welche Tiere lösen Allergien aus?
Am weitesten verbreitet sind Katzenallergien.
Denn Katzenallergene besitzen sehr gute Schwebeeigenschaften. Das bedeutet, die allergieauslösenden Partikel können auch an katzenfreie Orte über die Kleidung transportiert werden. Die Allergene befinden sich in den Talg-, Speichel- und Analdrüsen sowie in der Haut und Tränenflüssigkeit der Katzen. Nachdem das Tier die Wohnung verlassen hat, können die Katzenallergene noch mehrere Monate und Jahre in der Luft bleiben.
Hundeallergien kommen dagegen seltener vor. Das liegt daran, dass Hundeallergene weniger aggressiv sind. Es gibt sogar einige Hunderassen, die ein besonders geringes Allergie-Potenzial aufweisen. Grundsätzlich lösen kurzhaarige Hunderassen häufiger Allergien aus als langhaarige Rassen. Komplett allergenfreie Hunderassen gibt es jedoch nicht. Bei Hunden befinden sich die Allergene in Haaren, Urin, Speichel und Haut.
Tierart
Verbreitung der Allergene hauptsächlich über
Hunde
Speichel, Fell
Katzen
Speichel, Fell, Tränenflüssigkeit
Vögel
Federn, Kot
Pferde
Fell
Meerschweinchen
Urin
Katzenallergie
:
Erkennen und richtig behandeln
Hundeallergie
:
Symptome,Ursachen und Behandlung
Auch Vögel können durch ihre Federn und ihren Kot allergische Reaktionen beim Tierhalter auslösen. Häufig werden Beschwerden auch durch Milben im Gefieder der Vögel verursacht. Weitere Tiere, die Tierallergien verursachen können, sind Pferde und Nagetiere. Vor allem die Eiweißmoleküle im Urin von Meerschweinchen sind aggressiv. Bei Goldhamstern finden sich Allergene im Fell, in den Hautschuppen und im Urin. Ratten und Mäuse können sogar schweres Asthma auslösen.
Diagnose: Auf Tierhaarallergie testen lassen
Wenn Niesattacken, rote Augen und Husten nach dem Kontakt mit bestimmten Tieren auftritt, besteht der Verdacht auf eine Tierhaarallergie. Dieser sollte von einem Hautarzt oder Allergologen abgeklärt werden.
Zunächst führt der Arzt eine Anamnese durch und versucht in einem ausführlichen Gespräch zu klären, wo die Ursachen der allergischen Reaktion liegen. Auch wenn kein direkter Kontakt zu einem Tier besteht, ist eine Tierallergie nicht ausgeschlossen, da vor allem Katzenhaarallergene weit über die Luft verbreitet werden können.
Pricktest: Er wird auf der Haut an den Unterarmen durchgeführt. (Quelle: Margit Wild/imago images)
Oft führt der Arzt anschließend einen sogenannten Pricktest durch. Er tropft allergenhaltige Lösungen auf die Haut und sticht die Stelle leicht ein, sodass die Flüssigkeit in die Haut gelangt. Bei einer Allergie tritt an der entsprechenden Hautstelle eine Hautreaktion auf.
Ein Bluttest kann ebenfalls den Verdacht auf Tierhaarallergie bestätigen. Manchmal kommen auch Provokationstests zum Einsatz. Bei diesen werden die Allergene direkt auf die
Schleimhäute
der Bronchien oder Nase platziert.
Behandlung
:
Das hilft bei einer Tierhaarallergie
Für Tierallergiker ist es hilfreich, auslösende Faktoren zu vermeiden. Wer nicht auf sein Haustier verzichten möchte, erhält Hilfe durch antiallergische Medikamente wie
Nasentropfen
oder Tabletten sowie Asthmasprays. Einige von ihnen sind verschreibungspflichtig, andere sind frei erhältlich in Apotheken. Akute Allergiesymptome können auch mit Antihistaminika oder
Kortison
behandelt werden.
Eine weitere Methode, die jedoch eher selten aufgrund mehrerer Risiken angewendet wird, ist eine
Hyposensibilisierung
. Bei dieser spezifischen Immuntherapie wird das Immunsystem schrittweise an die Allergene gewöhnt. Da diese Methode aufgrund ihrer Nebenwirkungen sehr in der Kritik steht, wird sie meist nur bei besonders starker Tierhaarallergie oder einem nicht vermeidbaren dauerhaften Kontakt mit entsprechenden Allergenen, durchgeführt.
Tipps für Tierhaarallergiker
Wenn Sie
Haustiere
besitzen oder in regelmäßigen Kontakt zu Tieren stehen, gibt es einige hilfreiche Tipps, um das Allergierisiko gering zu halten und Beschwerden zu mildern:
Reinigen Sie Ihre Wohnung, Textilien und Kleidung regelmäßig und gründlich, um mögliche Allergene zu beseitigen.
Verwenden Sie beim Staubsaugen einen Mikrofilter
Achten Sie auf saubere Teppiche im Haushalt
Lassen Sie Haustiere nicht ins Schlafzimmer, ins Bett oder auf die Couch
Verzichten Sie auf Textilien aus Angora-, Schaf- oder Alpaccawolle
Verzichten Sie auf Rauchen und Nikotin
Nutzen Sie außerdem einen Luftreiniger, um Allergene aus der Luft zu filtern
Lästige Allergie:
Was tun, wenn Hund und Katze krankmachen?
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Die ''passenden'' Hunde für Allergiker
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Welche Allergietypen gibt es?
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Verwendete Quellen:
Deutscher Allergie- und Asthmabund
European Centre for Allergy Research Foundation
gesundheitsinformation.de
weitere Quellen
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