Was kann man einer Katze beibringen? Anders als Hunde sind Katzen nicht gerade dafür bekannt, die Kommandos von Menschen zu befolgen. Mit Einfühlungsvermögen, Geduld und der richtigen Methode kann jeder seinem Stubentiger Tricks wie Pfötchen geben beibringen.
Können Katzen Kommandos, wie Platz, Pfötchen geben, oder „Stell dich tot“ lernen? Noch immer können sich das die meisten Leute kaum vorstellen. Tatsächlich können Katzen exakt die gleichen Tricks lernen wie Hunde.
Die meisten davon beruhen auf den Prinzipien des Clickertraining. Die speziellen Clicker kann man kaufen, ein einfaches Schnalzgeräusch funktioniert aber ebenso gut. Wichtig ist das, einmal eingeführte Signal beizubehalten. Nur so kann sich eine Katze das akustische Signal einprägen.
Wichtig zu wissen: Die hier gezeigten Tricks erfordern regelmäßige Übung und müssen trainiert werden. Durchschnittlich dauert es rund eine Woche, bis eine Katze einen Trick zuverlässig beherrscht.
Um das Training zu beschleunigen, hilft positive Verstärkung: Zeigt eine Katze das gewünschte Verhalten, gibt es ein Leckerli zur Belohnung.
Clickertraining mit Katzen: Vor allem Wohnungskatzen profitieren davon
Das Clicker-Training stammt aus dem Bereich der Verhaltenspsychologie und wurde
in den 1960er Jahren
zur Erziehung von Delfinen für die
Delfintherapie
entwickelt. Schon in den 1920er Jahren hatte der russische Wissenschaftler,
Iwan Petrowitsch Pawlow
, erfolgreich Hunde mit Hilfe von akustischen Signalen trainiert.
Mittlerweile gilt es als bewiesen, dass auch Katzen, die im Allgemeinen als eher störrische Charaktere gelten, sich mit dieser Methode erziehen lassen. Vor allem Wohnungskatzen profitieren davon, denn das regelmäßige Training sorgt für mehr Ausgeglichenheit.
Das Clickertraining mit Katzen ausführlich beschrieben hat die Katzenexpertin Birgit Rödder in ihrem Buch Katzen Clicker-Box.
Clickertraining mit Katzen macht Spaß und stärkt die Mensch-Tier-Beziehung! Die folgenden 5 Tricks sind für den Einstieg geeignet:
1. Einer Katze „Platz“ beibringen
Um eine Katze ganz einfach in eine sitzende Position zu bringen, wird ein kleines Spielzeug, etwa eine Plüschmaus, verwendet. Die Plüschmaus wird direkt über den Kopf der Katze gehalten und langsam nach hinten bewegt, so dass das Tier sie mit den Augen und schließlich dem Kopf nachverfolgen will. In den meisten Fällen wird die Katze dann ganz automatisch eine sitzende Position einnehmen.
Hat die Katze sich hingesetzt, ertönt ein Klick und es gibt ein Lob für das Tier. Wer möchte, gibt zusätzlich ein Leckerli. Das Kommando „Platz!“ kann dann als Signal zum Sich-hinsetzen eingeführt werden.
2. Der Katze das Pfötchengeben beibringen
Die Übung startet, in dem Du deine Hand flach auf den Boden neben deine Katze legst und darunter ein Leckerli versteckst. Beginnt die Katze an deiner Hand zu schnuppern, ertönt ein Klick. Die Hand wird weggezogen und die Katze erhält die Belohnung.
Bei den nächsten Versuchen lässt du deine Hand auf dem Leckerli liegen. Deine Katze wird nun vermutlich deine Hand mit ihrer Pfote berühren, um an das Leckerli zu gelangen. In diesem Moment ertönt ein Click. Das Kommando „Gib Pfötchen!“ kann jetzt eingeführt werden.
Im Training kannst Du deine Hand immer weiter vom Boden abheben und schließlich deiner Katze deine Handinnenfläche präsentieren, in die sie ihr Pfötchen legen soll. Bei jeder erwünschten Handlung die das Tier zeigt sollte ein Click ertönen, ein Leckerli sorgt für positive Unterstützung.
3. Einer Katze High Five beibringen
Die Geste „High Five“ gehört zu den beliebtesten Tricks für Stubentiger. Die Basis für diesen Trick ist das Pfötchen geben, welches die Katze zuerst beherrschen sollte. Das Pfötchen geben wird dann zu einem High Five erweitert.
Der Trick eine Katze an die High Five Geste heranzuführen, besteht darin ihr Verhalten nach dem Pfötchen geben weiter zu formen. Im Unterschied zum Pfötchen geben hebst Du deine Hand im Training Schritt für Schritt noch weiter vom Boden ab, bis sie schließlich eine aufrechte, vertikale Position hat (wie zum Klatschen beim High-Five).
Der Trick High-Five ist eine Herausforderung und nicht alle Katzen spielen hier sofort wie gewünscht mit. Wenn es nicht gleich funktionieren will, ist es immer ratsam im Training auch immer mal wieder einen Schritt zurück zu gehen und geduldig zu bleiben.
4. Katze apportieren beibringen
Wichtig für diesen Trick ist eine ablenkungsfreie Umgebung. Er funktioniert am besten, wenn die Katze ein wenig hungrig ist.
Zum Apportieren eignet sich eine Plüschmaus, ein Ball aus Zeitungspapier, oder ähnliche kleine Dinge, die eine Katze gut ins Maul nehmen kann. Das Tier darf sich zunächst frei mit dem Spielzeug beschäftigen. Ziel ist, dass die Katze den Gegenstand freiwillig ins Maul nimmt. Geschieht das, ertönt ein Klick und es gibt eine Belohnung.
Im nächsten Schritt wird das Spielzeug einige Zentimeter entfernt auf den Boden gelegt. Nimmt die Katze es auf und lässt sich mit dem Spielzeug im Maul zurück zu dir locken, gibt es wiederum Lob und Belohnung. Bitte sei nicht enttäuscht, wenn das nicht auf Anhieb glückt: Katzen diesen Trick beizubringen, erfordert einiges an Geduld.
Sobald die Katze das Spielzeug aus kurzer Distanz wiederbringt, kannst Du versuchen, es einige Meter weit zu werfen. Es ist übrigens eine gute Idee, das spezielle „Apportier-Spielzeug“ deiner Katze nur zu besonderen Gelegenheiten hervorzuholen. So bleibt es langfristig interessant.
5. Einer Katze das Kommando „Peng“ beibringen (Stell dich tot)
Für diesen Trick sollte die Katze zuerst das Kommando „Platz!“ beherrschen. Statt das Spielzeug in Höhe des Kopfes der Katze nach hinten zu bewegen, wird dieses an der Seite vorbei, schräg über den Rücken der Katze, gezogen.
Das Ziel ist, dass die Katze beim Verfolgen des Spielzeugs ihren Kopf verdrehen muss. Sie wird sich möglicherweise dabei von sich aus zur Seite werfen, um es sich leichter zu machen.
Falls das nicht sofort funktioniert, kannst Du deiner Katze eine kleine Hilfestellung geben: Während sie mit den Augen das Spielzeug verfolgt, drückst du sie sanft zur Seite, so dass sie geneigt ist umzufallen.
Lässt die Katze sich das gefallen, gibt es natürlich ein Leckerli und ein Lob zur Belohnung. Erst wenn das funktioniert, kann das Signal „Peng!“ eingeführt werden, damit sich die Katze auch auf Kommando in die gewünschte Haltung wirft.
Um den Peng-Trick zu erlernen, braucht es einiges an Geduld und Training. Nach und nach wird die Katze schließlich selbstständig umfallen, sobald sie das passende Signal dazu hört und eine Belohnung erwartet.
Hast Du gewusst: Auch Katzen können lernen,# auf ihren Namen zu hören. Wie genau das funktioniert, verrät der folgende Artikel: Einer Katze ihren Namen beibringen: So klappt`s!
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