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Pfotendoctor-Gründungsteam: Roman Safronov (l.) und Daniel Janke haben ihre Plattform zusammen mit der Tierärztin Anna-Katharina Marten (M.) gestartet.
Pfotendoctor
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Wenn Daniel Janke und Roman Safronov auf 2020 zurückblicken, das erste Jahr ihres Startups Pfotendoctor, dann ist da auch Ärger. „Wir sind ein bisschen naiv an die Sache rangegangen“, sagt Janke. „Unsere Geschichte ist eine Warnung an alle Gründer, in solchen Prozessen vorsichtiger zu sein.“ Und Safronov erinnert sich: „Wir waren einfach down. Du kannst eh nix machen gegen so einen Konzern.“
Denn der Grund für den Frust sind nicht etwa die Pandemie oder ausbleibende Kunden. Sondern ein potenzieller Investor, der am Ende doch kein Geld gab – und stattdessen zum ernsten Rivalen wurde. Es ist Fressnapf, die bekannte Kette für Tierbedarf aus Krefeld.
Die Geschichte beginnt wie so oft in der Szene: Junges Gründungsteam trifft etabliertes Unternehmen. Denn wenn Mittelständler oder Konzerne zeigen wollen, wie innovativ sie sind, tun sie das gern mit Kontakten in die Startup-Welt. Manchmal investieren sie dann in die jungen Unternehmen, manchmal geht es nur um den Informationsaustausch. Und manchmal weiß man nicht so genau, was eigentlich das Ziel des Redens war. Pfotendoctor und Fressnapf, das ist so ein Fall, wenn man Safronov und Janke glaubt.
„Wir wissen nicht, ob sie jemals wirklich vorhatten, uns zu kaufen“
Die beiden betreiben von Berlin aus den Online-Tierarzt Pfotendoctor. Sind die Katze oder der Wellensittich krank, können Besitzerinnen und Besitzer sie auf der Anfang 2020 gestarteten Plattform in die Videosprechstunde bringen. „Es sollte eigentlich nur ein Kreativausflug sein, um wieder neuen Input für unser erstes Startup zu bekommen“, erzählt Safronov über die Entstehung der Idee. Janke und er haben schon einmal zusammen gegründet, die Flottenmanagement-App Brive. Doch aus dem Gedankenspiel wurde mehr, im Sommer gründeten sie gemeinsam mit der Tierärztin Anna-Katharina Marten die Petcare Solutions GmbH. Telemedizin für Tiere, für dieses Geschäftsmodell gibt es diverse internationale Vorbilder, etwa das schwedische Startup Firstvet oder Dr. Sam aus Düsseldorf.
Will „besser als Amazon“ sein: Fressnapf-Gründer Torsten Toeller
picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
Und auch in Krefeld interessierte man sich dafür. Sein Unternehmen wolle „ein komplettes Ökosystem rund ums Tier aufbauen“, sagte Fressnapf-Gründer Torsten Toeller im Herbst dem Manager Magazin (€). Ihm schwebe ein digitaler Marktplatz vor, „der nicht nur unsere Produkte anbietet, sondern auch Content, Beratung, Services und Dienstleistungen von Dritten“. Sogar „besser als Amazon“ solle dieser sein – zumindest in der Tierbedarfs-Nische. Noch so etwas, das Mittelständler und Konzerne gern tun, wenn sie zeigen wollen, wie innovativ sie sind: sich mit den ganz Großen vergleichen. Bis zu 15 Millionen Euro mehr als bisher wolle Fressnapf dafür künftig im Jahr investieren, sagte Toeller. Das meiste Wachstum erhofft er sich dabei von einem digitalen Tierarztangebot: Doktor Fressnapf ist im vergangenen Jahr als Test gestartet.