Der gestern ausgebrochene Vulkan im Gipfelbereich des Eyjafjallajökull hat in den Gebieten östlich der Ausbruchstelle zu Ascheniederschlägen geführt. Besonders die Bezirke Álftaver, Meðalland und Skaftártunga waren betroffen. Die Sichtweite betrug zeitweise unter 150m. Östlich von Vík musste die Ringstraße wegen des Aschefalls im Bereich des Mýrdalssandurs gesperrt werden. Die Ortschaften Vík und Skógar sowie viele Weiler sind damit derzeit weder von Osten noch von Westen aus erreichbar.Die Aschewolke hat aufgrund der Westwinde inzwischen auch die britischen Inseln erreicht. Am frühen Morgen wurden alle Flughäfen nördlich von Manchester (u.a. Aberdeen, Gatwick, Glasgow, Edinborg, Newcastle und Belfast) geschlossen. Am Mittag folgte eine Sperrung des gesamten Luftraums über Großbritannien und Norwegen sowie Teilen des Luftraumes über Deutschland, Dänemark und anderen Ländern. Weitere Einschränkungen auch im Luftverkehr zwischen Asien und Amerika werden erwartet. Der Meteorologe Þorsteinn Jónsson geht schilderte den schlimmsten möglichen Fall. Wenn der Ausbruch zumindest noch einige tagen anhält - und davon gehen fachleute aus - könnte die ganze Nordhalbkugel der Erde von der Aschewolke erfaßt werden. Dies würde eine praktisch vollständige Einstellung des Flugverkehrs nach sich ziehen. Der Flughafen Keflavik ist derzeit offen und es werden Flüge zu Destinationen abgefertigt, die nicht von den bisherigen Schließungen betroffen sind.Die Asche kann Flugzeugen vor allem gefährlich werden, weil sie Fenster der Flugzeuge regelrecht "sandstrahlen" kann und Piloten die Sicht genommen wird. Darüber hinaus können bereits kleine Mengen Asche zu Triebwerkausfällen führen und die Geschwindigkeitsmesser der Flugzeuge verstopfen.Während die Auswirkungen des Vulkanausbruches auf den Flugverkehr gerade erst begonnen haben, hat man in Island angefangen, die gestern durch die Gletscherläufe entstandenen Schäden an der Ringstraße zu reparieren, um sie wieder für den Verkehr öffnen zu können. Trotz der starken Ascheniederschläge im Bereich des Mýrdalssandurs wurde am Nachmittag ein LKW mit Lebensmitteln von Kirkjubæjarklaustur aus auf den Weg nach Vík geschickt. Dort waren im Supermarkt bereits Milch und Brot knapp geworden. Die Ringstraße konnte am Abend dann allerdings im Bereich des Myrdalssandur wieder geöffnet werden.Auch in Kirkjubæjarklaustur hat am Nachmittag Ascheniederschlag eingesetzt, in Höfn am Abend. Proben wurden per Helikopter zur Untersuchung nach Reykjavik gebracht. Von früheren Ausbrüchen ist bekannt, dass die Asche große Mengen Flour enthält. Die Auswirkungen auf die Vegetation und insbesondere die Weideflächen sind noch nicht absehbar.Am frühen Abend wurde erneut die Evakuierung zahlreicher Höfe und einiger kleinerer Orte angeordnet. Eine neue Flutwelle bewegte sich vom Gletscher in Richtung Meer. Zunächst war eine deutlich größere Flutwelle als am Vortrag befürchtet worden, sie fiel jedoch dann letztlich sogar etwas kleiner aus. Die meisten Evakuierten konnten noch am Abend wieder in ihre Häuser zurückkehren.Website mit aktuellen Flugbewegungen
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