Katzen- und Hundefutter sind oft um ein Vielfaches teurer als Fleisch, das für menschlichen Verzehr bestimmt ist. Tierfutter besteht aus Abfällen der 3. Kategorie...also auch Schlachtkörperteile, die als NICHT-GENUSSFÄHIG eingestuft sind. Trotzdem ist Tierfutter teurer als Wurst- und Fleischsorten, die Herrchen und Frauchen für den eigenen Verzehr kaufen. Schon bemerkenswert!
In jedem Supermarkt, bei allen Discountern oder Drogeriemärkten hat Hundefutter heute seinen festen Platz in den Regalen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass man damit gutes Geld machen kann, selbst gemessen an den Ansprüchen von Konzernen wie Aldi, Lidl oder REWE. Auch bei den Herstellern der Nahrungsmitteldindustrie hat sich längst herumgesprochen, dass auch die Nahrung für Hunde und Katzen ein sehr profitables Geschäft ist.
Die Heimtierhaltung ist nicht nur in Deutschland längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Pro Jahr wenden die Deutschen rund 9,1 Milliarden Euro für ihre tierischen Liebsten auf.
War Ihnen bekannt, dass Nestlé nicht nur der größte Nahrungsmittelgigant für Herrchen und Frauchen ist, sondern auch das Geschäft mit Haustieren für sich entdeckt hat? 8,3% seines Umsatzes macht der Konzern mit Tiernahrung. Nur ein Beispiel: PURINA ist die Nummer zwei bei Tiernahrung in Deutschland. 226,8 Mio. Euro flossen 2012 in Nestlés Kassen. Mit Gold, Silber und Bronze zeichnet das Fachmagazin Lebensmittel Praxis 2014 gleich drei Produkte von PURINA aus. Ein Jahr später folgte eine Sammelklage eines US-Hundehalters – der Vorwurf: Purina-Beneful-Futter soll Tausende Hunde vergiftet haben.
Sammelklage gibt es auch wegen Katzenfutter. In Kalifornien wurde eine Sammelklage eingereicht, die Nestlé der Beihilfe zur Sklaverei in Thailand vorwirft. Nestlé importiere über einen thailändischen Lieferanten Thai Union Frozen Products mehr als 12 000 Tonnen Tiernahrung auf der Basis von Meeresfrüchten für die großen in den USA verkauften Marken. Ein Teil der Meeresfrüchte werde unter Sklaverei-Bedingungen gewonnen. Nestlé reagierte und ließ die Vorwürfe durch die Menschenrechtsorganisation Verité überprüfen. Was Verité in der Fischindustrie im Golf von Thailand ans Licht brachte, ist erschreckend und bestätigte, dass Menschenhandel, Zwangsarbeit, Kinderarbeit und Hungerlöhne offenbar an der Tagesordnung bei Zulieferern sind. Nestlé reagiert prompt und will mit einem Aktionsplan die Arbeitsbedingungen verbessern. Wenn Sie also Katzenfutter mit Fisch kaufen, unterstützen Sie Sklavenarbeit. Dazu hier mehr: Sklavenarbeit mit Unterstützung der EU, Allianz, Goldman Sachs u. s. w.
Wir Netzfrauen schrieben bereits mehrfach über das Thema, das erste Mal 2013, wofür wir sehr viel Lob erhielten. Nun wurden wir gebeten, dieses Thema noch einmal aufzunehmen, um die Herrchen und Frauchen über die möglichen Risiken von Tiernahrung zu informieren.Schließlich geht es um Fastfood für die Liebsten.
Das Geschäft mit Haustieren kennt keine Grenzen.
Ein reinrassiger Hund gibt es beim Züchter und kostet meist über 1000 Euro, Stammbaum incl.. Der Staat kassiert Hundesteuer. Hundetrainer und -frisöre, Pfötchenhoteliers und Tierpsychologen leben von einer tierliebenden Klientel. In Hamburg gibt es seit Jahren eine Hundewaschanlage, das Dirndl für die Hündin kommt aus Bayern. Ca. 10 000 Tierarztpraxen gibt es bundesweit, nach Schätzungen sind rund die Hälfte von ihnen Kleintierpraxen, spezialisiert auf Haustiere. Operationen, Infusionen, Tabletten: Die medizinische Versorgung von Hund und Katze lässt keine Wünsche offen. Wenn das alles nichts mehr nützt, hilft der Bundesverband der Tierbestatter weiter. Nicht nur das deutsche Haustier ist von der Geburt bis zum Tod ein verlässlicher, weitgehend konjunkturunabhängiger Wirtschaftsfaktor, andere Länder haben schon längst den Rang abgelaufen. Und wer ist der führende in diesem Business? Wie kann es anders sein: der Lebensmittelgigant Nestle.
Nestlé und Mars sind weltweit führend bei der Herstellung von „Fertigfutter“ für Menschen. Sie sind mit Pedigree, Royal Canin, Purina & Co auch führende Hersteller von Fastfood für Hunde und Katzen. Der Erfinder des Schokoriegels Mars ließ es sich allein 1,5 Milliarden US-Dollar kosten, die Marke Royal Canin zu kaufen, die größte Konzerninvestition bis dato. Alleine mit Futter und Zubehör setzt die Branche weltweit mehr als 50 Milliarden Euro um – Tendenz steigend. Ein weiterer Gigant kommt hinzu – Fressnapf!
Katzen- und Hundefutter sehr viel teurer als ein Hühnchen
Die Verbraucherzentrale Bremen führte im Dezember 2014 einen Marktcheck für Katzen– und Hundefutter durch. Besonders so-genannte Premiummarken kosten meist deutlich mehr als das billigste Hühnchen im selben Geschäft: Für umgerechnet ein Kilo Katzenfutter der Marke „Sheba“ können Verbraucher fast vier Mal so viel wie für ein Kilo Geflügel bezahlen. „Cesar“ für Hunde ist bis zu drei Mal so teuer wie Billighuhn.
Für den Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Bremen die Angebote in sieben Supermärkten bzw. Discountern in Bremen verglichen. Das Ergebnis stimmt nicht nur nachdenklich. Es zeigt auch das enorme Missverhältnis, in dem Preise für Lebensmittel und Tiernahrung stehen. Damit kein Missverständnis aufkommt: Katzen und Hunden soll es gut gehen und das Futter soll ihnen schmecken. Aber wenn Geflügel für die menschliche Ernährung so viel billiger ist, dann stimmt etwas nicht.
Tierfutter enthält so-genannte tierische Nebenerzeugnisse, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Dabei handelt es sich um bestimmte Teile geschlachteter Tiere wie zum Beispiel Milz, Lunge, Euter, Harnblase oder Knochen. Viele Tierfutterhersteller werben damit, dass ihr Produkt Lachs oder Kaninchen enthält. Doch diese Zutaten machen häufig nur vier Prozent aus.
Nimm-zwei-Effekt“ („Süß und gesund, das funktioniert bei Tieren genauso wie bei Kindern“) und zeigt durch den Verzehr einiger Katzen-Snacks nebenbei, wie nah sich Zwei- und Vierbeiner heutzutage kommen.
Hundefutter: Jedem zweiten Feuchtfutter fehlen wichtige Nährstoffe
Der im Februar 2015 durchgeführte Test von 30 Nassfuttern zeigte: Eine optimale Versorgung gelingt nur mit knapp jedem dritten Futter. Kalzium, Vitamine & Co. kommen oft zu kurz – dem Hund drohen Mangelerscheinungen. Hinter den ansprechenden Etiketten steckt meist vor allem gute Werbung, gleich 14 schnitten als mangelhaft ab.
Leider wurden in dem Test nur Produkte vom Discounter, wie Aldi, Lidl, REWE oder Fressnapf getestet, noch einige andere kleinere Unternehmen waren dabei. Doch was uns eher interessiert, sind die BIG Player auf dem Markt. Hier wurden nur die Produkte Pedigree Pastete mit 5 Sorten Fleisch und Cesar Klassiker mit zartem Kalb und Geflügel getestet. Diese haben es unter die TOP Acht geschafft. Beide Produkte gehören dem Lebensmittelgiganten Mars. Nestlés Produkte wurden nicht getestet, obwohl dieser doch der Gigant unter den Hunde- und Katzenfuttern ist.
Bevor wir uns aber den beiden Giganten Mars und Nestle zuwenden, schauen wir uns den Konzern Fressnapf an. Im Test wurden die Produkte: Fressnapf/Bioplan Paté mit Rind, Kartoffeln & Spinat, Bio, Fressnapf/Premiere Best Meat Truthahn mit Gemüse Adult und Fressnapf/Real Nature Adult Dog Rind mit Kartoffeln und Schwarzkümmelöl getestet. Die Eigenmarke des Tierbedarfgeschäftes Fressnapf fiel im Test durch. Im Futter „Premiere Best Meat Truthahn mit Gemüse Adult“ fehlten B1 und Kupfer. Somit ist es als „Alleinfutter“ ungeeignet. Auch hier ist die empfohlene Futtermenge zu gering.
Fressnapf
Fressnapf hat 2014 einen Rekordumsatz von 1,67 Milliarden Euro erzielt – das entspricht einer Steigerung von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit dem deutschen Online-Shop setzte die Kette knapp 50 Millionen Euro um.
Fressnapf ist ein Franchise-Unternehmen mit Sitz in Krefeld mit 1347 Märkten (Stand: 31. Dezember 2014) in zwölf europäischen Ländern vertreten. In Deutschland sind es über 800 Märkte, gefolgt von Österreich und den Niederlanden. Weitere Filialen gibt es in der Schweiz, in Belgien, Frankreich, Ungarn, Dänemark, Italien, Luxemburg, Polen und Irland. In Deutschland betreibt Fressnapf selbst nur 100 Läden, 730 werden von Franchisenehmern geführt. (Stand 2013)
Torsten Toeller ist der Gründer und Chef von Fressnapf. Er baute Europas größten Händler für Tierfutter und -zubehör auf. Das Unternehmen wächst dynamisch und systematisch. Fressnapf hat etwas geschafft, wovon alle Einzelhändler träumen: Es verkauft seine Premiumeigenmarke Moments doppelt so teuer wie die konkurrierenden Spitzenprodukte der Markenartikler.
Dose auf, Löffel rein, probieren: „Ah, Thunfisch mit Shrimps!“
Torsten Toellers Eigenmarke ist doppelt so teuer wie die edle Katzenfuttermarke Sheba von Mars: „Wir liefern bei Moments Lebensmittelqualität.“, so der Gründer und fiel im Test von StiftungWarentest durch. Siehe oben.
Katzenfutter im Test von Februar 2014 – Nicht drin, was drauf steht
Unter den getesteten Feuchtfuttern versteckten sich auch Schummel-Produkte: Das „Multifit-Ragout“ von Fressnapf preist eine Zubereitung mit Kaninchen auf der Verpackung an – im Labor konnten die Tester allerdings kein Kaninchenfleisch nachweisen. Das Produkt ist somit falsch deklariert ebenso wie acht weitere der getesteten Feuchtfutter.
Die Stiftung Warentest hatte 33 Feuchtfutter unter die Lupe genommen: darunter preisgünstige Produkte von Discountern, vergleichsweise teure Markenfutter, zwei Bio-Katzenfutter und ein vegetarisches Futter für Katzen und Hunde. Nicht alle konnten überzeugen, 15 Futter könnten auf die Dauer sogar krankmachen. Immerhin sieben Futter erhielten aber auch die Noten Sehr gut oder Gut.
Fressnapf / Fit + Fun Geflügel Nassfutter „Versorgung mit K und Vitamin E nicht ausreichend, P- und Na-Aufnahme überhöht, aber noch vertretbar; Fütterungsempfehlung zu hoch.“ Ergebnis: Mangelhaft.
Sehr gutes Futter für wenig Geld
Der Preis sagt nichts über die Qualität des Katzenfutters aus. Unter den besten Produkten im Test finden sich sowohl günstige Futter vom Discounter als auch etwas teurere Markenprodukte. Wer seine Katze gesund und ausgewogen ernähren will, muss dafür also nicht viel Geld ausgeben. Der Testsieger gehört zu den preiswertesten Produkten im Test: Die Tagesration kostet 21 Cent. Laut Test ist es Sieger K-Classic: Kaufland / K-Classic Adult Zarte Häppchen in feiner Sauce mit Truthahn & Leber
1,5 Milliarden Euro gaben die Deutschen beispielsweise 2012 für die Ernährung ihrer Stubentiger aus, das meiste für Feuchtfutter in Dosen. – also Fastfood!
Catz Finefood No.3 Geflügel (ausreichend)
Christopherus Erwachsene Katze (ausreichend)
Penny Funny Cat (ausreichend)
Rossmann Winston (ausreichend)
Schmusy Nature (ausreichend)
Whiskas Terrine mit Herz (ausreichend)
Fressnapf MultiFit Adult (ausreichend)
Yarrah Adult Cat Food (ausreichend)
Activa mit Rind und Herz (mangelhaft)
Animonda Carny Adult (mangelhaft)
Felix mit Rind und Huhn (mangelhaft)
Terra Faelis Naturkost (mangelhaft)
Defu Huhn Paté (mangelhaft)
Hier können Sie gegen eine Gebühr den vollständigen Test herunterladen.
Große Auswahl, kleine Preise – mit diesem Konzept hatte der damals 23-jährige Torsten Toeller Fressnapf 1990 gestartet und damit den Handel mit Tierfutter revolutioniert. Längst wurde das ursprüngliche Discount-Konzept um Erlebniskomponenten und Premiumangebote aus dem eigenen Hause ergänzt. Die 1240 Märkte in zwölf europäischen Ländern setzen fast 1,5 Milliarden Euro um. Die Liebe von Herrchen und Frauchen macht es möglich.
„Moments wird speziell für Fressnapf in Thailand gefertigt und hat absolute Lebensmittelqualität – die Geschmacksrichtung „Thunfisch mit Shrimps“ habe ich spaßeshalber mit meinen Kindern als Pizzabelag ausprobiert – eine tolle Qualität und echt lecker.“ so Torsten Toeller in einem Interview bei der
McKinley group. Ausgabe 1/13 Wir haben Ihnen ein Screenshot aus dem Interview erstellt.
www.mckinsey.de – Screenshot
INFOBOX
Sollten Sie also „Moments“ mit Fisch kaufen, wäre es durchaus möglich, dass dieser aus Thailand kommt, wie Torsten Toeller in einem Interview bestätigte.
Über die Situation in Thailand haben wir ausführlich berichtet. Dieses wurde sogar, wie schon oben geschrieben, von Nestlé bestätigt.( Sklavenarbeit mit Unterstützung der EU, Allianz, Goldman Sachs u. s. w.)
„Wir können uns diese hohe Qualität leisten, weil wir viel weniger in Marketing und mehr in hochwertige Rohstoffe investieren als die Markenartikler. Wegen dieser absoluten Top-Qualität können wir auch den doppelten Preis erzielen, “ so Torsten Toeller, der Gründer und Chef von Fressnapf aus 2013.
Laut Toeller: „Haustiere in Deutschland werden heute als Familienmitglieder wahrgenommen, für die das Beste gerade gut genug ist.“
Toeller: „Die Kunden wollen in tollen, modernen Läden etwas erleben, deshalb bauen wir unsere Märkte zu hellen, übersichtlichen Future Stores und XXL-Märkten um. Wir haben gelernt, dass ein attraktives Sortiment und niedrige Preise heute vom Kunden selbstverständlich erwartet werden, als „Hygienefaktor“, ohne den nichts geht. In unseren Fressnapf-XXL-Märkten in den Ballungsgebieten verkaufen wir z. B. auch lebende Tiere: Nager, Vögel, Aquaristik und Tiere aus Terrarien. Außerdem testen wir Services: Hundefriseure und -schulen, Tierversicherungen, Tierärzte, die sich auf dem Gelände niederlassen. Wir haben da viele Ideen, bis hin zu Hundehotels oder einer Art Kita-Betreuung, wenn Herrchen und Frauchen Termine haben.“Das ganze Interview können Sie hier lesen.
Emotionen als Kaufargument – reicht das?
Auffällig ist, dass in fast jeder Sorte Fisch oder Thunfisch enthalten ist. Ob überhaupt noch Thunfisch gekauft werden sollte? Thunfisch ist vom Aussterben bedroht (Siehe: Thunfisch ist vom Aussterben bedroht – Kiribati verhängt Fangstopp für Thunfisch)
Hinzu kommt, dass Käufer von Tiernahrungsmitteln in den USA Nestlé vorwerfen, in vollem Wissen ein System der Versklavung und des damit zusammenhängenden Menschenhandels zu unterstützen. Der Konzern verberge dieses mit der Produktion von mit Menschenrechtsverletzungen zusammenhängendem Katzenfutter Was jetzt auch Nestlè bestätigte, dieses sollte auch bei Fressnapf berücksichtigt werden, der ja auch in Thailand produzieren lässt.
Moments Hundefutter im Test: Hält das neue Premium-Nassfutter für kleine Hunde, was es verspricht?
Wir fanden einen sehr bemerkenswerten aktuellen Test auf http://kleine-hunde.org/400/. „Moments Hund Good Boy: 60 Prozent Huhn, 24 Prozent Hühnerbrühe, 10 Prozent Lachsfilet und 6 Prozent Reis. Damit ist es kein Alleinfuttermittel, weil Vitamine und Nährstoffe fehlen, ihr solltet es also definitiv nur als Ergänzung füttern, nicht als dauerhafte Hauptmahlzeit, “ so der Bericht. „Für ca. 15 Euro gibt es außerdem 10 x 125 Gramm. Das ist okay, es soll sich schließlich im Premium-Bereich ansiedeln und ist kein Billigfutter.“
Als Billigfutter sieht Torsten Toeller seine Produkte ja auch nicht, denn obwohl er wie auch die anderen großen Konzerne in Thailand produzieren lässt, verkauft er seine Produkte fast doppelt so teuer. Wie wir nun laut Stiftung Warentest erfahren konnten, war sogar der Testsieger einer der günstigsten. Dies sei hier bemerkt, wenn es unbedingt Fastfood für das Tier sein muss.
Firmen, die Tierfutter verkaufen, lassen auch Tierversuche zu – eher grotesk, oder?
Viele Futtermittelhersteller unterhalten Tierlabors im Ausland oder arbeiten mit ausländischen Universitäten zusammen. So wird Hunden z. B. im Anschluss an Futtertests der Bauch geöffnet und Proben aus dem Darm entnommen, oft mehrere Male hintereinander, nach verschiedenen Fütterungstests. Oder man probiert, ob die Fütterung einer Nierendiät Vorteile bringt, wenn man gesunden jungen Hunden künstlich einen Nierenschaden zufügt.
Niemand, und schon gar kein Haustierhalter, hat wohl Verständnis dafür, dass viele Hersteller auch Tierversuche zulassen.
Werbung mit niedlichen Szenen glücklicher Tiere
Kaum ein Tierhalter weiß, dass Firmen, die aufwendige Fotowerbekampagnen mit verspielten, niedlichen und vor allem glücklichen Tieren zeigen, an anderer Stelle Versuchstiere quälen. Qualitätstierfutter sind im allgemeinen ausgewogen und Tierärzte sehen kaum Abmagerung oder Mangelerscheinungen infolge minderwertigen Fertigfutters. Trotzdem werden weiter Tierversuche gemacht. Ständig werden Farbe, Bröckchengröße oder Geschmack des Futters geändert, werden neue Inhaltsstoffe hineingemischt, die fantasievolle Namen tragen und von denen kurze Zeit später niemand mehr spricht.
Neuerdings werden Futtersorten für bestimmte Rassen angeboten. Statt züchtungsbedingte Defekte wie z. B. Haarprobleme der Perserkatzen, Haut-, Verdauungs-, und Gelenkprobleme des Deutschen Schäferhundes und viele andere mehr durch eine Änderung des »Rassestandards« ursächlich anzugehen, bleiben die bekannten Schwachstellen der Rassen bestehen und Tierhalter werden gedrängt, die gesundheitlichen Probleme mit einem speziellen Futter zu entschärfen.
Kein Tierhalter möchte sein eigenes Tier ohne Familienanschluss lebenslang in Zwingern oder Stoffwechselkäfigen dahinvegetieren sehen. Den eintönigen Alltag und die Bewegungseinschränkung mag man sich kaum vorstellen. An vielen dieser Tieren werden zusätzlich schmerzhafte Eingriffe vorgenommen. Bitte helfen Sie, Tierversuche für Tierfutter abzuschaffen.
Auch Nestlé, die Firma, die das Wasser der Erde als ihren Besitz ansieht, hat das Geschäft mit Haustieren entdeckt.
Nein, es geht dieses Mal nicht um Pferde wie im Februar 2013 beim Pferdefleisch-Skandal
, sondern um Hund, Katze, usw. – den Marktführer Mars und seine Marken Whiskas, Sheba, Pedigree oder Kitekat hat der Konzern allerdings noch nicht eingeholt. Zu dem Pferdefleischskandal – wie wir oben lesen konnten, gibt es bereits Tiernahrung mit Pferd.
Die Liebe zu Vierbeinern lässt auch beim Schweizer Nestlé-Konzern verstärkt die Kassen klingeln. Im Geschäftsjahr 2012 stieg der Umsatz mit den Marken Gourmet, Felix und Purina um 10 Prozent. Nestlé ist so laut eigenen Angaben auf 15 Prozent Anteil am österreichischen Heimtiermarkt geklettert – den Marktführer Mars und seine Marken Whiskas, Sheba, Pedigree oder Kitekat hat der Konzern allerdings noch nicht eingeholt.
Die Produkte für Heimtiere sind bei Nestlé weltweit ein Wachstumstreiber, der von der Premiumkategorie angetrieben wird, insbesondere von Felix, Gourmet, Proplan und Purina ONE.
Unter den meist gekauften Produkten waren auch „Friskies Tasty Treasures“ für Katzen und „Beneful Fiesta“ für Hunde.
Besonders stark hat Nestlé bei Katzenfutter zugelegt.Überhaupt gelten Katzen als „Trendtier mit Umsatzwachstum“. Marktforscher bezeichnen sie als „Kuschel-Katalysator“, der die „natürliche Überlebenskunst“ symbolisiert, mit der man sich als Katzenbesitzer gewissermaßen selbst „ausrüsten“ und gegen härter werdende Zeiten „wappnen“ kann.
Zeit.de
Von den Gezähmten haben sie sich zu vollwertigen Familienmitgliedern entwickelt. Haustiere werden zum Akustiktest geschickt, beim Stylisten getrimmt (für diesen Beruf gibt es bereits eigene Wifi-Kurse), sie kriegen Spielsachen und haben Verdauungsprobleme.
Wirtschaftsfaktor Haustiere
Auch Pfizer hat eine eigene Tiermedizinsparte. Sie wurde unter dem Namen Zoetis an die Börse gebracht. Die deutsche zooplus AG bezeichnet sich selbst als führender Online-Händler für Heimtierprodukte.
Kurzum – Futter, Bedarfsartikel und Dienstleistungen für Heimtiere sind ein globaler und robuster Wachstumsmarkt, wie wir schon bei Fressnapf gesehen haben.
Ja, der Euro rollt...
„Wir haben ein recht krisensicheres Geschäft. Die Leute sparen in schwierigen Zeiten nicht zuerst an ihren Tieren“, sagte bereits Toeller von Fressnapf. Das dachten sich sicher auch Nestlé und Mars. Wenn die Menschen sich keine Süßigkeiten mehr leisten können, heißt es nicht, dass sie an Tiernahrung sparen.
Was also nicht Nestlé gehört, ist Mars, der Rest ist nicht marktbeherrschend!
Jetzt auch bei Katzenfutter: weniger drin, Preis gleich!
Warum soll es denn Katzenliebhabern besser ergehen als anderen Verbrauchern? Auch beim Katzenfutter werden versteckt die Preise erhöht. Bei der Marke „Sheba“ sind jetzt bei vielen Sorten in den kleinen Schalen statt wie bisher nicht mehr 100 g, sondern nur noch 85 g drin. Selbstverständlich ist der Preis von z. B. 0,49 Euro bei Edeka gleich geblieben. Damit ist etwa die „Sauce Speciale mit Kalbshäppchen“ um 18 Prozent teurer geworden. Legt man die neuen Fütterungshinweise des Herstellers zugrunde – 3 Dosen täglich aufgrund der Schrumpfpackung statt wie bisher 2,5 Dosen – benötigt man über 180 Packungen mehr pro Jahr. Das ergibt unterm Strich knapp 100 Euro Mehrkosten pro Katze und Jahr! Aber wir vermuten: Jedem Katzenfreund ist sein Haustier lieb und teuer. Auf die Anfrage von der Verbraucherzentrale Hamburg schickte uns Mars Petcare folgende Stellungnahme.
Zeit.de
Bis zum 1. September 2007 firmierten die europäischen Tochtergesellschaften unter dem Namen
Masterfoods
. Vor der Umfirmierung auf Mars hieß der Bereich für Tiernahrung „Effem“ nach den gesprochenen Initialen des Firmengründers Frank Mars.
Tiernahrung: Cesar, Chappi, Dreamies, Frolic, Greenies, James Wellbeloved, Kitekat, Loyal, Nutro, Pedigree, Perfect Fit, Royal Canin, Sheba, Trill, Whiskas, Winergy
Tierhygiene: Catsan, Natusan, Thomas
Was ist Tierfutter denn eigentlich?
Nach dem BSE-Skandal wurden Abfälle in drei Kategorien eingeteilt. In der dritten Kategorie, welche zur Haustiermittelherstellung verwendet werden dürfen, fallen folgende so-genannte Schlachtkörperteile, die eigentlich noch für den Verzehr gebraucht werden könnten, aber aus kommerziellen Gründen keine Verwendung mehr finden. Knochen, Fette, Schwarten und dergleichen. Hierzu gehören aber auch Schlachtkörperteile, die als genussfähig abgelehnt werden, auch wenn bei diesen noch keine Anzeichen von übertragbaren Krankheiten wie unter der Kategorie 1 aufgeführt sind – riskante Abfälle unter der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002. Weitere Verwendung finden: Häute, Hufe und Hörner, Haare und Pelze, Schweineborsten und Federn sowie Eierschalen.
Fastfood mit Zusatzstoffen für das Tier
Das sind die Zutaten für das Haustierfutter, und weil das so nicht gerade appetitlich ist, wird dem Ganzen noch kräftig mit Chemikalien nachgeholfen. Der Weg bis in den Fressnapf gestaltet sich so: Die Schlachtabfälle müssen in die Tierfutterbeseitigungsanlage gebracht werden, dann in die Tierfutterfabrik. Von dort kommen sie hübsch aufbereitet in den Supermarkt.
Unter anderem auch die viel umstrittene Zitronensäure, welche man auch in Softdrinks für uns Menschen wieder findet, die jedoch die Zähne zerstört und obendrein noch zur Aufnahme von Aluminium im Gehirn beitragen kann.
Auch ein ganz außergewöhnlicher Fleischersatz namens Erdgasschnitzel, wie der Name schon verrät aus Erdgas gewonnen, ist zulässig.
Die Geschmackverstärker „müssen“ mit in das Futter, sonst würde das Haustier wohl bereits beim Öffnen des „leckeren“ Dosenfutters Reißaus nehmen und sein Besitzer gleich mit. Auf dem Etikett übrigens müssen all diese „Zutaten“ nicht vermerkt werden.
Hans-Ulrich Grimm hat all das in einem Buch ausführlich beschrieben und der Titel könnte nicht besser gewählt sein: „Katzen würden Mäuse kaufen“.
Die Tierfutterindustrie will neue Zusatzstoffe gefunden haben, mit denen sich der Appetit von Hunden und Katzen künstlich steigern lässt. Die Enzyme der dänischen Firma Novozymes etwa verdoppeln offenbar den Hunger von Testhunden und Testkatzen auf das ihnen angebotene Fressen. Zum Einsatz kommen Enzyme mit sperrigen Namen wie Protamex oder Novo Pro D.
Sie und ihre Verwandten werkeln durchaus nicht nur im Tierfutter, wo sie als Appetitanreger dienen. Protamex beispielsweise ist eine so-genannte Protease, die die für die Verdauung notwendige Hydrolyse von Eiweißen befördert. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Das Enzym zerlegt Proteine – und zwar so, dass die „funktionellen, die Nährstoff- und Geschmackseigenschaften des Proteins“ verbessert werden. So drückt der Hersteller Novozymes aus und verweist darauf, wo Protamex zum Einsatz kommt: in der „Nahrungsmittelindustrie“.
INFOBOX:
In einem Boot: Hund und Herrchen
In der Regel ist der Einsatz von Geschmacksverstärkern und unzähligen anderen Zusatzstoffen kein Geheimnis, die Hersteller unterliegen Kennzeichnungspflichten, denen sie bei Nahrung für Menschen auch nachkommen – entweder in Form von Klarnamen oder mit ihren E-Nummern. Oft ist der Einsatz oder das Vorhandensein von Enzymen im Produktionsprozess nicht nur natürlich, sondern sogar nötig: Käse etwa kommt ohne proteinaufspaltende Enzyme gar nicht aus, weil nicht zustande. Wenn solche Enzyme am Herstellungsprozess beteiligt sind, im fertigen Produkt aber nicht mehr aktiv, nennt man sie Verarbeitungshilfsstoffe. Sie müssen nicht ausgewiesen werden. Sind sie dagegen auch im fertigen Produkt noch aktiv, gelten sie als ausweisungspflichtige Zusatzstoffe – denn dann bearbeiten sie beispielsweise als Geschmacksverstärker nicht das Produkt, sondern uns, die Konsumenten.
Hund und Katze aber können mit dem so intensivierten Geschmackserlebnis möglicherweise weniger gut umgehen als wir vernunftbegabten Menschen, die wir uns von chemischen Zusätzen niemals dazu verleiten lassen würden, mehr zu essen als gerade nötig. Bei unseren tierischen Mitbewohnern greift dagegen der vom pawlowschen Hund bekannte Mechanismus der Konditionierung: Gefressen wird dann nur noch, was intensiver schmeckt als die andere Dose. Nur ab und zu wirkt irritierend, wenn auch unsere Kinder beispielsweise Erdbeeren nicht mögen, weil die nicht genug nach Erdbeere schmecken. Sie kennen dann meist das in Eis, Joghurts etc. hauptsächlich verwendete intensive Erdbeeraroma, das aus Baumrinde gewonnen wird. Schmeckt viel erdbeeriger.
E-Nummern für Futterdosen
Das ist der Fortschritt, und der macht auch vor den Entwicklern schmackhafter Tiernahrung nicht halt: Seit Jahren wetteifern Futterfirmen darum, ihre Konserven attraktiver für die Tiere zu machen als die der Konkurrenz- siehe Fressnapf mit Moment:
Mögliche Nebenwirkung: In Deutschland gilt schon jedes zweite Haustier als übergewichtig – was übrigens ziemlich genau der Quote der Übergewichtigen unter den Erwachsenen in Deutschland entspricht.
Es ist auch die Frage, warum wir bei der Ernährung unseres Hundes auf die Konzerne vertrauen sollen, die uns schon beim Menschen denaturierte, mit Zucker, billigen Fetten und Glutamat vollgepumpte und möglichst auch per Gentechnik oder Imitate „veredelte“ industrielle Produkte als gesund verkaufen will. Auch wenn es genug Wissenschaftler gibt, die uns weismachen wollen, Fleisch, Knochen, Innereien seien ungesund für den Hund, so sollte sich doch jeder die Frage stellen, ob er sich selber und seine Kinder ausschließlich und ein Leben lang mit Fastfood aus dem Hause Nestlé, Mars und Co ernähren würde.
Hier hat sich eine Katzenhalterin wirklich viel Arbeit gemacht – ein Blick auf ihre Tabellen lohnt, wenn man mehr über gute Tiernahrung wissen möchte:
Nährstoffgehalt und Futterbewertung
(auf den Link klicken)
Dass es kein „natürliches Trockenfutter“ für Katzen geben kann, wird hier erklärt.
Weitere Informationen zum Hunde- und Katzenfutter haben wir in diesen Beiträgen zusammengefasst:
Vorsicht – Hundefutter genmanipuliert -The Dangers of Genetically Modified Ingredients in Dog Food
Tierfutter – Gesund oder einfach nur BIG BUSINESS für unsere Multis
Vielleicht ist es eine Fehlbitte – wir schreiben sie trotzdem zum Ende dieses Beitrags hier nieder: Überdenken auch Sie Ihr Kaufverhalten beim Tierfutter!
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
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Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit, u.v.m.
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