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Robert Bergmann
2021-02-25 08:53
Ich finde es sehr passiv von Seiten des Händlerbunds, sich in diesen Zeiten nur als Berichterstatte r zu betätigen. Warum hat der Händlerbund nicht eine Sammelklage gemacht? Warum wurde nicht z.B. zum Boykott oder Demonstrationen aufgerufen? Gemeinsam sind wir viele, aber das begreift man hier leider nicht. Wozu bin ich Mitglied?, um Nachrichten über die Missstände zu bekommen oder um einen echten Mehrwert zu erfahren? Unter'm Strich wurden doch vom Händlerbund die unwissenschaftl ichen, diktatorischen Maßnahmen der Regierung mindestens neutral dargestellt, Abweichler wurden so wie im Mainstream auch an den Pranger gestellt.Ich zu meinen Teil, werde die Lehren daraus ziehen__________________________________________Antwort vom Händlerbund:Sehr geehrter Herr Bergmann,Sie befinden sich auf OnlinehändlerNe ws.de – einem Portal, das zwar vom Händlerbund betrieben wird, sich jedoch eine neutrale Berichterstattu ng über die aktuellen Themen und Trends aus der E-Commerce-Bran che als Mission setzt. Natürlich haben wir auch meinungsbetonte Formate, wie etwa Kommentare, in denen wir in den allermeisten Fällen die Position des Online-Handels ergreifen. Sicherlich kennen Sie die News-Rubrik auf haendlerbund.de . Dort finden Sie unsere Positionspapier e, Stellungnahmen und zahlreiche kritische Schreiben rund um die Corona-Maßnahme n der Bundesregierung , die der Händlerbund an Bundeswirtschaf tsminister Altmaier, die Wirtschaftsmini ster der Bundesländer und andere Entscheidungsfi nder geschickt hat. Eine Sammelklage des Händlerbundes war bisher nicht angebracht, schließlich richten wir uns an Online-Händler. Der Online-Handel wurde durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht direkt beeinträchtigt, denn es sind keine Schließungen von Online-Shops erfolgt. Eine Klage gegen die Schließungen stationärer Geschäfte liegt daher nicht in unserem Kompetenzbereic h, wie Sie sicherlich nachvollziehen können. Wir haben stattdessen viel dafür getan, dass stationäre Händler digitaler aufgestellt werden, etwa durch Extra-Pakete für den stationären Handel und die Gastronomie oder der Forderung einer besseren Ermöglichung von Click&Collect. Und bzgl. der Maßnahmen haben wir die Sicht des Online-Handels ganz oft bei Politik und Verwaltung aktiv eingebracht. Hinzu kommt aber auch der Umstand, das eine Sammelklage in Deutschland so eigentlich nicht möglich ist. Wir haben bereits bei dem Verein aus dem Bericht angefragt, um Einzelheiten zu den rechtlichen Hintergründen in Erfahrung zu bringen. In Deutschland gibt es derzeit lediglich das Musterfeststell ungsverfahren, welches lediglich Verbrauchern offen steht.Über die Wirksamkeit und Notwendigkeit der Maßnahmen zur Eindämmung der Maßnahmen kann und muss man streiten. Als diktatorisch kann man sie aber nicht bezeichnen. Der beste Beweis ist wohl, dass Sie etwa in Ihrem Kommentar gerade Ihre Meinung ohne den Gedanken an rechtliche persönliche Konsequenzen äußern konnten. Außerdem haben sowohl Kanzlerin Merkel, Gesundheitsheit sminister Spahn, Wirtschaftsmini ster Altmaier und die Länder-Minister präsidenten ja sehr unterschiedlich e Ansichten über das Vorgehen in der Krise und verschiedene Ansätze. Durchsetzen kann sich nie jemand von Ihnen mit allen seinen Punkten, alle müssen Kompromisse machen. Definiert man Diktatur als eine Herrschaftsform , die sich durch eine einzelne regierende Person, den Diktator, oder eine regierende Gruppe von Personen mit weitreichender bis unbeschränkter politischer Macht auszeichnet, dann wäre Deutschland derzeit sicherlich die schlechteste Diktatur aller Zeiten. Die Macht der Bundesregierung wird z.B. ja schon vom übergestellten EU-Recht und dann auch noch von den Kompetenzen der Bundesländer, Kreise und Kommunen beschnitten. Von der Bundestagswahl im September fangen wir erst gar nicht an. Schicken Sie uns gerne ein Beispiel dafür, wo der Händlerbund oder OnlinehändlerNe ws Abweichler „an den Pranger gestellt" haben – ich gehe davon aus, dass sie kein Beispiel finden werden.Beste GrüßeIhr Händlerbund-Tea m
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