Treue Seelen: Hunde
Hunde binden sich eng an ihre Besitzer, helfen gegen Einsamkeit und halten sie fit. Denn egal, ob es warm oder kalt, nass oder trocken ist – sie wollen und müssen an die frische Luft und damit auch Herrchen und Frauchen. Und auch, wenn nicht jeder Spaziergang Spaß macht, trägt er doch zur körperlichen Fitness bei. Außerdem vermitteln die regelmäßigen Gassigänge Kontakte zu anderen Hundebesitzern. Schnell kommt man ins Gespräch, verabredet sich zu gemeinsamen Runden, freundet sich an. Trotz all dieser positiven Dinge sollten Ruheständler die Entscheidung, sich einen Hund ins Haus zu holen, nicht leichtfertig treffen.
Die wohl wichtigste Frage, die sie sich stellen sollten, ist die, ob sie körperlich überhaupt in der Lage sind, das Tier beispielsweise an der Leine zu halten. Große Hunde entwickeln teilweise enorme Kräfte, denen viele nicht standhalten können. Je älter man wird, desto mehr lassen Stärke und motorische Fähigkeiten nach. Ein Sturz kann also nicht mehr einfach aufgefangen werden. Daher kommen eher kleine bis mittelgroße Hunderassen infrage wie zum Beispiel Dackel, Schnauzer, Pudel und Pekinesen.
Sich einen Welpen ins Haus zu holen, bedeutet viel Arbeit. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und Training. Und da sich Fehler in der Hundeerziehung später in unerwünschtem Verhalten bemerkbar machen, sollten sich ältere Hundeneulinge für ein erwachsenes Tier entscheiden, am besten aus dem Tierheim. Solch ein Hund ist stubenrein, kennt alle Grundkommandos, hat einen deutlich niedrigeren Bewegungsdrang als ein Welpe, ist in seiner Persönlichkeit gefestigt – und verzeiht auch kleine Inkonsequenzen bei der Erziehung leichter.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Kosten. Artgerechtes Futter ist in der Regel nicht besonders günstig. Auch für Tierarztbesuche sollte man monatlich mindestens 5 Euro bei Seite legen. Zudem müssen Hundehalter in Niedersachsen eine Hundehaftpflichtversicherung nachweisen, ihre Tiere mit einem Chip kennzeichnen lassen und bei der erstmaligen Anschaffung eine Tauglichkeitsprüfung ablegen. Hinzu kommt noch die Hundesteuer.
Elegante Samtpfoten: Katzen
Auf der Beliebtheitsskala stehen Katzen ganz weit oben. Sie sind eigensinniger sowie eigenständiger als Hunde und deswegen auch einfacher zu halten im direkten Vergleich. Spazieren gehen müssen Halter mit den Tieren nicht. Ist der Stubentiger eine Hauskatze, geht er gar nicht ins Freie. Ist er Freigänger, führt er sich quasi selbst aus, erkundet die Nachbarschaft und genießt die Momente allein im Freien. Das kommt besonders den Menschen entgegen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind.
Und auch wenn Katzen ihren eigenen Kopf haben und gern ihre eigenen Wege gehen, genießen sie dennoch ausgiebige Streicheleinheiten. Entscheiden sich Senioren für die Haltung einer reinen Wohnungskatze, raten Experten übrigens, zwei Tiere aufzunehmen. Denn fehlt der Freigang und die damit verbundenen Beschäftigungsmöglichkeiten, kann es dem Tier ohne einen samtpfotigen Gefährten schnell langweilig werden.
Ähnlich wie beim Hund sind Ruheständler gut beraten, sich ein älteres Tier aus dem Tierheim zu holen. Zum einen, weil ihre Sturm- und Drangzeit vorbei ist. Zum anderen, weil die Lebenserwartung einer Katze 15 bis 20 Jahre beträgt. Wer sich also mit über 60 ein Jungtier anschafft, läuft Gefahr, dass das Tier ihn überlebt.
Neben möglicher Fellpflege, dem Füttern und Beschmusen müssen Katzenbesitzer regelmäßig die Katzentoilette reinigen und dazu natürlich in der Lage sein. Ausgaben für den Tierarzt, Katzenspielzeug, um für Abwechslung zu sorgen, und den heißgeliebten Kratzbaum müssen ebenfalls einkalkuliert werden.
Gefiederte Hausgenossen: Vögel
Kleine Vogelarten wie Wellensittiche, Kanarienvögel und diverse Finken eignen sich prima für Rentner. Spaziergänge und regelmäßige Fellpflege entfallen hier. Dennoch sollte der Aufwand für die Haltung auch in diesem Fall nicht unterschätzt werden. So muss unter anderem der Vogelsand regelmäßig ausgetauscht und dem Federvieh die Möglichkeit gegeben werden, sich zu baden – und natürlich auch durch die Wohnung zu fliegen. Wellensittiche zum Beispiel legen in freier Natur täglich etliche Kilometer zurück. Fliegen gehört zum Grundbedürfnis dieser Vögel und dieses muss auch in der Wohnung gestillt werden. Dass bei den Freiflügen auch gern am Mobiliar geknabbert wird, etwas zu Bruch geht oder die Tiere leichten Schmutz hinterlassen, muss der zukünftige Halter wissen.
Vögel brauchen zudem Gesellschaft. Das bedeutet auch, dass man sich um mehr Mitbewohner kümmern muss. So sind beispielsweise Kanarienvögel hochsoziale Schwarmtiere und sollten laut Tierschutzbund mindestens zu zweit gehalten werden. Beim Käfig gilt: je größer desto besser. Zudem sollte er in einem Raum mit möglichst viel Tageslicht untergebracht werden. Noch besser eignet sich laut Tierschutzbund eine großzügige Voliere. Interessierte Vogelhalter müssen also sicherstellen, dass sie genügend Platz haben. Dabei müssen sie auch dafür sorgen, dass in den Käfigen und Volieren genügend Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sind – zum Beispiel Äste, Steine, Schaukeln und Papierrollen.
Faszinierende Unterwassertiere: Fische
Aquarien haben nachweisbar eine beruhigende Wirkung und sehen zudem schön aus. Zudem gelten Fische m Grunde genommen als sehr pflegeleicht, denn sie benötigen außer sauberem Wasser und regelmäßiger Fütterung keine Ansprache. Dennoch sind besondere Kenntnisse erforderlich, um den Unterwasserbewohnern ein artgerechtes und langes Leben zu ermöglichen. Deswegen sollte man sich vor der Anschaffung gründlich beraten lassen – denn nicht alle Zierfische passen zusammen, benötigen unterschiedliche Wassertemperaturen und verschiedenes Futter. Auch über die Ausstattung sowie Instandhaltung des jeweiligen Aquariums sollte man sich informieren.
Diese gibt es in verschiedenen Größen. Bei der Gestaltung der bunten und möglichst naturnahen Unterwasserwelten gibt es kaum Grenzen – man braucht nur Zeit. Ebenfalls, um sich um diese nachhaltig zu kümmern. So sollten zum Beispiel die Pflanzen für ihr gesundes Wachstum laut Industrieverband Heimtierbedarf regelmäßig mit Spezialpräparaten gedüngt und bei Bedarf beschnitten, ausgedünnt oder nachgepflanzt werden. Restfutter sollten die Fischfreunde mit einem speziellen Reiniger absaugen und Wasser natürlich regelmäßig austauschen. Auch die Scheiben des Aquariums brauchen in gewissen Abständen eine Reinigung – und der Filter einen Austausch.
Ruheständler sollten vor der Anschaffung also abwägen, ob sie genügend Zeit in die Pflege des Aquariums investieren können und wollen – und ob sie körperlich dazu in der Lage sind. Regelmäßige Kosten für Futter, Wasser, Aquarientechnik und -zubehör müssen ebenfalls einkalkuliert werden. Ausgiebige Informationen holen sich Interessierte am besten in der Aquaristik-Abteilung eines Zoofachhandels ein.