02.08.2021, 10:18 Uhr
Viele Hundebesitzer lassen ihre Vierbeiner ungesichert im Auto mitfahren. Das ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch strafbar. Wir zeigen Ihnen sichere Transportmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Individuelle Absicherung: Darauf kommt es an
Wissenswert: Gibt es eine Anschnallpflicht für Hunde?
Bußgeld für Hundehalter: Diese Strafe erwartet Sie
Hund an Board: Die besten Tipps für lange Fahrten
Gerade auf kurzen Strecken nehmen Fahrzeughalter oftmals keine Rücksicht auf die Sicherheit für Mensch und Tier: Der Hund wird im Fußraum, auf dem Beifahrersitz bzw. auf der Rückbank oder auch gerne mal auf dem Schoß transportiert – ohne ihn dabei zu sichern. Und das, obwohl ein 20 Kilogramm schwerer Vierbeiner laut dem ADAC bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometer eine Durchschlagskraft von bis zu 600 Kilogramm entwickelt. Die Folgen für alle Insassen wären im Falle eines Unfalls somit lebensbedrohlich. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Hunde im Auto immer so transportieren, dass alle Beteiligten geschützt sind.
Individuelle Absicherung: Darauf kommt es an
Grundsätzlich gilt: je größer das Tier, desto höher der Aufwand. Es kommt also in erster Instanz darauf an, ob Sie einen Labrador oder einen Dackel im Auto transportieren wollen – hier bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten zur Absicherung des Tieres an. Für große Hunde eignen sich stabile Transportboxen aus Metall besonders gut, die im Kofferraum sicher unterbracht werden können. Mittelgroße Hunde können mithilfe eines Geschirrs und eines Sicherheitsgurtes gesichert werden. Für kleine Hunde hingegen gibt es ebenfalls spezielle Transportboxen, die jedoch auch auf der Rückbank einen sicheren Platz finden. Worin sich diese Methoden im Detail unterscheiden, erfahren Sie hier:
Transportboxen
Der Vorteil einer Transportbox liegt zum einen darin, dass Ihr Hund gesichert ist, und zum anderen darin, dass der Fahrer nicht gestört wird. Laut dem ADAC sind insbesondere stabile
Boxen mit Trenngitter
empfehlenswert, die im Fußraum (also hinter dem Vordersitz) untergebracht werden können – zu dem Ergebnis kam der Verkehrsclub nach einem Crashtest. Für größere Hunde ist dort jedoch kein Platz, von daher bietet sich gerade in Kombis, Schräghecklimousinen, Vans und Geländewagen eher der Laderaum für
große Transportboxen
an. Wichtig ist in dem Fall, dass die Box zusätzlich gesichert wird, immer quer zur Fahrtrichtungsteht und bis zur Lehne der Rücksitzbank geschoben wird: Bei einem Auffahrunfall würden sich dadurch die auftretenden Kräfte seitlich bzw. gleichmäßig auf den Körper des Hundes verteilen.
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Trenngitter
Wenn Sie Ihren Hund im Kofferraumtransportieren wollen, ist ein Trennnetz oder
Trenngitter
unabdingbar für die Sicherheit von Mensch und Tier. Je nachdem, wie alt Ihr Fahrzeug ist, sind die Rücksitzlehnen unterschiedlich stabil gebaut – aus diesem Grund bieten sich bei alten Autos Trenngitter, die vom Dach bis zum Boden des Laderaums reichen, die bessere Wahl. Nur so kann das Durschlagen des Tieres im Falle eines Aufpralls verhindert werden. Für neue Fahrzeuge reicht in der Regel auch ein kurzes
Trenngitter für den Kofferraum
mit integrierter Kopfstützen-Befestigung.
Sicherheitsgurt
Für kurze Strecken können Sie Ihr Haustier mit einem speziellen
Sicherheitsgurt für das Auto
anschnallen. Achten Sie jedoch insbesondere darauf, dass der Gurt in keinem Fall am Halsband befestigt wird – im Falle eines Aufpralls würden Sie den Hund sonst strangulieren. Nehmen Sie in jedem Fall ein möglichst kurzes und stabiles Hundegeschirr, das am Sicherheitsgurt befestigt wird. Das
Transport-Geschirr
sollte zudem breite Gurte und einen festen Verschluss besitzen. Darüber hinaus muss es eng am Körper anliegen, aber nicht zu eng, sodass es einschneiden könnte.
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Autositz
Ähnlich wie für Kinder gibt es auch für kleine bis mittelgroße Hunde einen Autositz, der auf der Rückbank befestigt wird und auch als Schlafplatz genutzt werden kann. Gesichert werden sollte Ihr Vierbeiner in jedem Fall durch einen zusätzlichen Sicherheitsgurt, da er sonst im Falle eines Aufpralls aus dem Sitz geschleudert werden würde. Der Vorteil bei einem
Autositz für Hunde
liegt vor allem darin, dass die Rücksitze vor Kratzern, Hundehaaren und Schmutz geschützt werden und Ihr Hund durch unvorhergesehene Fahrmanöver gestützt wird.
Schutzdecke
Im Gegensatz zum Autositz dient
die Schutzdecke
einzig und allein dazu, die Rücksitze Ihres Fahrzeugs zu schonen bzw. vor Verschmutzungenzu schützen. Hier macht der Kauf nur Sinn, wenn Sie Ihren Hund mit einem zusätzlichen Sicherheitsgurt sowie einem Geschirr während der Fahrt absichern – andernfalls lohnt sich die Anschaffung einer Schutzdecke für Ihren Vierbeiner nicht.
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Wissenswert: Gibt es eine Anschnallpflicht für Hunde?
Bis dato gibt es zwar noch keine direkte Anschnallpflicht für Haustiere, dafür aber eine Straßenverkehrsordnung. Und diese besagt – laut § 23 StVO: „Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden. Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet.“
Im Klartext bedeutet das:Hunde gelten rein rechtlich gesehen als Ladung. Dementsprechend sind Sie dazu verpflichtet, Ihr Haustier so zu sichern, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges samt ihren Insassen nicht gefährdet wird. Verstoßen Sie gegen den Paragrafen, droht Ihnen ein Verwarnungs- und Bußgeld.
Bußgeld für Hundehalter: Diese Strafe erwartet Sie
Wenn Sie Ihre Hunde im Auto nicht gesichert transportieren, müssen Sie mit einem Bußgeld von 35 Euro rechnen. Sollten Sie darüber hinaus den Straßenverkehr durch Ihr Fehlverhalten gefährden, erhöht sich die Strafe auf 60 Euro – im Fall einer Sachbeschädigung auf 75 Euro. Und das ist noch nicht alles: Sie bekommen obendrein auch noch einen Punkt in Flensburg. Das ist jedoch alles nichts im Vergleich zu Ihrem Leben und das der Insassen, das weitaus mehr Wert ist als ein Bußgeld.
Hund an Board: Die besten Tipps für lange Fahrten
Lange Autofahrten stressen Hund und Herrchen gleichermaßen
© humonia / Getty Images
Nicht nur für Menschen sind lange Fahrten äußerst anstrengend – auch für Hunde sind Autofahrten über mehrere Stunden eine Qual. Umso ebtscheidender ist es, dass Sie Ihr Haustier vor einer Reise an die Transportvariante und die Sicherheitsvorkehrungen, für die Sie sich entschieden haben, gewöhnen. Anschließend kann Ihr Vierbeiner die Fahrt in seiner „Höhle“ deutlich entspannter genießen. Das ist jedoch noch nicht alles, was Sie vor einer langen Reise mit dem Auto bedenken sollten.
Es folgen wichtige Tipps für Hundehalter:
Legen Sie regelmäßige Zwischenstopps ein, damit Ihr Hund genügend Auslauf bekommt und seine Blase leeren oder sein Geschäft verrichten bzw. Stress abbauen kann.
Bieten Sie Ihrem Hund ausreichend
Wasser
an, aber füttern Sie ihn während der Fahrt nicht –nervöse Tiere neigen beim Autofahren dazu, sich zu übergeben.
Nehmen Sie vertraute Gegenstände wie das
Lieblings-Spielzeug
oder die Kuscheldecke mit, damit sich Ihr Hund während der Fahrt wohlfühlt.
Da Hunde nicht schwitzen, sollte das Auto an heißen Tagen ausreichend klimatisiert sein. Dennoch darf das Tier keinem Zug ausgesetzt werden.
Quelle: ADAC
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