Essen ist politisch, das war es schon immer, aber noch nie zuvor in diesem Maße. Das globalisierte Ernährungssystem hat uns an den Rand des Abgrunds geführt. 40% aller Klimaschäden werden durch eine hochindustrialisierte Landwirtschaft verursacht. Massiver Pestizideinsatz bedroht so essentielle Bestandteile des Ökosystems wie Bienen und Insekten sowie auch zunehmend unsere Gesundheit: Durch Glyphosat verursachtes Parkinson bei Landwirten ist in Frankreich bereits als „Berufskrankheit“ anerkannt, und das Ackergift hat auch im Bier und der Muttermilch von Städtern nichts zu suchen.
Die globalisierte Agrarindustrie – eine Schneise der Zerstörung
Die Abholzung riesiger Waldflächen für den Anbau von Soja & Co. hat ungeahnte Ausmaße angenommen, Böden sind erodiert, Wasserressourcen verseucht und verschwendet. Und die Agrarlobby hat keine bessere Idee, als die durch Monokultur, Gift und Gentechnik verursachten Probleme mit noch mehr davon beheben zu wollen. Nun sollen es Drohnen, Agrarroboter, Digitalisierung und die nächste Generation von gentechnischer Manipulation an Tieren und Pflanzen richten, die uns unter Namen wie CRISPR und Genom-Editierung angepriesen werden. Der angebliche Grund: Man müsse die Weltbevölkerung ernähren.
Aber brauchen Menschen wirklich klimaschädliches Billigfleisch, nährstoffarmen Weizen und Gentechnik-Gemüse zum Überleben, die auf der einen Hälfte des Globus produziert und auf der anderen konsumiert werden? Und spiegelt der Preis von billigem Essen auch tatsächlich dessen ökologischen Fußabdruck wieder? Wäre es nicht besser, lokal zu produzieren und zu konsumieren und dadurch auch die Erzeuger zu stärken? Muss wirklich ein Großteil der Preisspanne an Handelsriesen, Supermarktketten, Treibhausgas emittierende Containertransporte und Zigmillionen von Lkws gehen? (Siehe dazu auch das Factsheet „Wie irrsinnig ist Handel heutzutage“ von Local Futures)
Und vor allem: Müssen wir wirklich Jahrtausende lang gewachsenes Wissen um Saatgutvielfalt, Sortenreichtum, ökologische Anbaumethoden und Mischkulturen sowie Zusammenhänge um Biodiversität, von Regenwürmern bis zu Schmetterlingen, über Bord werfen, zugunsten einer von Konzernriesen beherrschten Chemie- und Agroindustrie, die mehr schadet als nutzt – außer den beteiligten Aktionären und Investoren?
Wer ernährt die Welt wirklich?
Nein, es geht auch anders! Und sogar viel besser und günstiger für die Umwelt und gesünder für die Menschen. Denn es sind immer noch Kleinbauern und Familienbetriebe, die 70% aller weltweit produzierten Nahrungsmittel erzeugen. Und genau die gilt es, zu stärken, anstatt ihnen die Handlungsfreiheit zu nehmen und sie zu Sklaven eines Systems machen zu wollen, das – wenn es nach dem Willen der Agrarlobby geht – komplett durchpatentiert, durchtechnologisiert und durchautomatisiert werden soll. Würden wir diese 70% Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verdrängen und versklaven, stiegen die Klimaschäden der Agrarindustrie von 40% schnell auf 100%, und der Planet wäre bald tot.
In ihrem Buch „Wer ernährt die Welt wirklich?“, das bereits 2014 geschrieben wurde, und das aber angesichts der allgemeinen politischen Untätigkeit der letzten Jahre im Bezug auf die inzwischen von vielen gesellschaftlichen Gruppen weltweit eingeforderte Agrarwende mitnichten an Aktualität verloren hat, zeigt die bekannte Aktivistin und Wissenschaftlerin Vandana Shiva Lösungen auf und entlarvt schonungslos die lebensfeindlichen Strategien der mächtigen Global Players, die uns in schön verpackten Worten und mit wohlklingenden Namen verkauft werden sollen.
Wussten Sie zum Beispiel, dass:
– nur 10% des weltweit angebauten Mais und Soja auf unseren Tellern landet, der Rest für Biodiesel und Futter für die Massentierhaltung verwendet wird?
– 75% der weltweiten Ressourcen (Wasser, Böden) durch die Agrarindustrie verbraucht werden, die jedoch nur knapp 30% der globalen Nahrungsmittel erzeugt?
– hingegen 70% der Nahrungsmittel (manche Quellen, wie der FAO-Bericht von 2014 nennen sogar bis zu 80%) von Kleinbauern und -bäuerinnen angebaut werden?
– die sogenannte „Grüne Revolution“ in Indien dermaßen viele Krebsopfer unter den Bauern verursacht hat, dass für sie eine ganze Zuglinie eingerichtet wurde, um sie von Punjab zur Behandlung in einen anderen Bundesstaat zu bringen?
– diese „Grüne Revolution“ auch nach Afrika importiert wurde, mit einer Milliarden-Finanzierung, die genau das Gegenteil vom erklärten Ziel erreicht hat: Der Hunger ist dort seitdem um ca. 30% gewachsen. (Siehe auch Artikel zur Studie „Falsche Versprechen“ auf www.weltagrarbericht.de)
Ag One – die drohende Rekolonialisierung der Landwirtschaft
Doch damit leider nicht genug. Das gescheiterte Modell der Allianz für die Grüne Revolution in Afrika (AGRA), die schon damals hauptsächlich von Bill Gates und seinen zahlreichen Stiftungen finanziert wurde, soll nun als neu aufgelegtes Programm unter dem Namen Ag One in Südasien und Subsahara-Afrika eingeführt werden, mit den neuesten, in der breiten Praxis noch ungeprüften Generationen der Gentechnik und unter dem Vorwand, Kleinbauern bei den Herausforderungen des Klimawandels helfen zu wollen. Effektiv handelt es sich jedoch darum, Nahrungs- und Lebensmittelsysteme auf allen Ebenen völlig neu zu gestalten – zugunsten der Monopole von GVO und digitaler Landwirtschaft der Chemie-, Agrar- und Big Tech-Industrie.
Vandana Shiva hat sich Ag One genau angesehen und ihre Erkenntnisse darüber im 2020 verfassten Anhang zum Buch unter dem Titel „Ag One: Die Rekolonialisierung der Landwirtschaft“ verarbeitet. Darin zeigt sie unter anderem auf, dass durch solche Programme wie Ag One auch internationale Verträge wie das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) oder das Nagoya-Protokoll untergraben werden. Besonders interessant und zudem hochaktuell ist in diesem Zusammenhang Punkt 10 des Anhangs „Kaperung unserer öffentlichen Institutionen: Gates stiehlt die UN und ihren Ernährungsgipfel“.
Der World Food Systems Summit 2021
Das UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 2 will Hunger und Fehlernährung bis 2030 beseitigen. Dazu hat Generalsekretär António Guterres den Welternährungsgipfel 2021 einberufen, der im Herbst diesen Jahres in New York stattfinden soll. Ohne größere Kenntnisnahme im öffentlichen Diskurs wurde jedoch ein Personalie zur Sondergesandten für den Gipfel ernannt, die höchst fraglich erscheint: Agnes Kalibata ist gleichzeitig auch Präsidentin der bereits erwähnten Allianz für die Grüne Revolution in Afrika (AGRA), die für das Scheitern der Grünen Revolution in Afrika verantwortlich ist und die wiederum durch eine Partnerschaft zwischen der Rockefeller Foundation und der Bill & Melinda Gates Foundation gegründet wurde.
„Dies bedeutet, dass die Agenda der Kleinbauern und der Agrarökologie in der UNO von Gates und dem Giftkartell gekapert wurde“, kommentiert Dr. Shiva dazu im Buch und legt die Verbindungen der vielen Stiftungen und Fonds offen, die an Ag One und ähnlichen Programmen beteiligt sind, und die immer wieder zu den Konzernriesen führen – und zur BMG Foundation.
Internationaler Widerstand
Tatsächlich hatten bereits im März 2020 soziale und kleinbäuerliche Organisationen aus 80 Ländern in einem offenen Brief an die Generalsekretär der UN ihre wachsende Sorge bekundet, der Gipfel könnte zu einer reinen Industrieveranstaltung verkommen, ohne die Interessen der Landwirte und Kleinbauern miteinzubeziehen. Kurz darauf forderte die People’s Coaliton on Food Sovereignty, ein Bündnis von über 150 Kleinbauernverbänden hauptsächlich aus dem globalen Süden, die Vereinten Nationen auf, die „Entführung“ des Ernährungsgipfels durch das Weltwirtschaftsforum in Davos zu stoppen und die Partnerschaft mit diesem aufzukündigen.
Die geäußerten Bedenken blieben ungehört, und so kündigte schließlich im März 2021 das weltweit größte Bündnis CSM (Civil Society and Indigenous Peoples’ Mechanism for relations with the United Nations Committee on World Food Security) mit über 300 Millionen Mitgliedern aus 500 zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich für die Rechte von Kleinbauern und indigene Völker sowie Ernährungssouveränität einsetzen, an, als Konsequenz den diesjährigen Ernährungsgipfel boykottieren zu wollen.
Bienen, Böden und Biodiversität – nach dem weiblichen Prinzip
Es geht auch anders! Und sogar viel besser, klimafreundlicher, demokratischer, sozial gerechter und gesünder. Die Zukunft für einen intakten Planeten mit gesunden Menschen in funktionierenden Gemeinschaften ist eine ent-globalisierte und ent-technokratisierte Landwirtschaft. Sie kann die Welt sehr wohl ernähren, ohne dabei die natürlichen Ressourcen zu zerstören. Im Gegenteil: Sie schützt Wasser, Böden, Wälder, Luft, Artenvielfalt und Insekten, indem sie mit ihnen arbeitet, sie als unentbehrliche Elemente schätzt und schützt, und so auch aktiven Klima- und Umweltschutz betreibt. Slow Food, Mischkulturen, Agroforstsysteme, freie und resistente Sorten ohne gentechnische Veränderung, regenerative Anbaumethoden und vor allem Lokalisierung und Regionalität prägen sie: Konsumiert wird in erster Linie dort, wo auch produziert wird.
Anhand von Daten, Zahlen und Fakten enthüllt Vandana Shiva in ihrem Buch schonungslos, wie uns der eingeschlagene Weg der Agrarindustrie in den Abgrund führt, und stellt dem das natürliche, organisch und biologisch arbeitende System der Natur entgegen. Die einzelnen Kapitel beleuchten dabei jeweils die Propaganda und Werbe-Narrative der Industrie und im Gegensatz dazu die Lösungen der biologisch-organisch regenerativen Landwirtschaft, wie sie von 500 Millionen Kleinbauern, Familienbetrieben, Subsistenzlandwirten, Hirten, Fischern und Indigenen praktiziert wird – und ein Großteil davon sind Frauen.
Das ist eine Landwirtschaft, die den Bezug zum Leben und die Ehrfurcht vor ihm und den natürlichen Kreisläufen der Natur noch nicht verloren hat und die es zu verteidigen gilt. Denn Landwirtschaft kann nur mit der Natur betrieben werden, nicht gegen sie! Es ist das weibliche Prinzip des Bewahrens und der Kooperation, das uns aus dem Irrweg des vom patriarchalen Kapitalismus getriebenen Prinzips des Abtötens und des Konkurrenzkampfes führen wird.
Agrarökologie versus Agrarindustrie
„Jedes Samenkorn verkörpert Jahrtausende der Evolution der Natur und Jahrhunderte der Züchtung durch die Bauern. Es ist der destillierte Ausdruck der Intelligenz der Erde und der Intelligenz der bäuerlichen Gemeinschaften“, schreibt Shiva in Kapitel „Saatgutfreiheit“. Und so finden alle Elemente, die wir zur Lösung der Krise benötigen, ihr eigenes Kapitel, oft im Bezug auf Indien, wo Vandana Shiva mit Navdanya seit gut 35 Jahren eine gemeinschaftsbasierte, von Frauen geführte Bio-Farm mit zahlreichen Saatgutbanken für ursprüngliche Sorten betreibt, aber auch mit Zahlen, Fakten und Beispielen aus dem Rest der Welt, wie z.B. aus Mexiko, Kenia, der Ukraine und Europa.
Wie relevant diese Fakten zur Entwicklung der globalisierten Landwirtschaft sind, zeigt sich am Beispiel der wachsenden Ungleichheit der Besitzverhältnisse zwischen Groß- und Kleinbauern in Europa, die durch die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) immer noch gefördert wird. So verloren im Zeitraum 2007 bis 2010 Kleinbauern, die weniger als zehn Hektar besaßen, die Kontrolle über 17% des europäischen Ackerlandes – eine Fläche, die größer ist als die Schweiz –, während Landwirte und Unternehmen, die mehr als 50 Hektar besaßen, im gleichen Zeitraum fast sieben Millionen Hektar hinzugewannen – eine Fläche, die doppelt so groß ist wie Belgien.
Graphik aus dem Buch „Wer ernährt die Welt wirklich?“, S. 103
Und bei uns in Deutschland?
Auch hier wird der Ruf nach einer Agrar- und Ernährungswende seit Jahren immer lauter und manifestiert sich in den jeweils im Januar in Berlin unter dem Motto „Wir haben es satt!“ stattfindenden Großkundgebungen, unterstützt von einem immer breiter werdenden Bündnis zivilgesellschaftlicher Gruppen. Inzwischen empfiehlt selbst der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen in seinem neuen Gutachten eine „Abkehr von der industriellen Landwirtschaft durch ihre umfassende Ökologisierung“ und die „Förderung einer auf Vielfalt beruhenden Landwirtschaft, damit die globale Landwende gelingen kann“.
Aber die deutsche Politik spielt Konsumenten und Landwirte gekonnt gegeneinander aus. Einerseits weigert sie sich standhaft, verpflichtende Angaben zu Herkunft und Art der Produktion auf Lebensmitteln einzuführen, so dass der Verbraucher keine informierte Wahl treffen kann. Andererseits wird immer wieder Verbraucher-Schelte betrieben und behauptet, sie seinen diejenigen, die den Preisdruck verursachen, unter dem die Landwirte leiden, weil sie billige Lebensmittel wollten. Doch das stimmt nicht! Der Druck entsteht durch den mit sogenannten Freihandelsabkommen globalisierten „Weltmarkt“, bei dem unsere Landwirte mithalten müssen. Der Großteil produziert schon längst nicht mehr für die heimische Bevölkerung, sondern entweder für Biokraftstoffe für die Autoindustrie oder für den Export nach Russland oder China oder anderswo. Das Tierfutter hingegen wird von auf abgeholzten Regenwaldflächen angebauten Soja-Monotonien aus Lateinamerika importiert, Gentechnik inklusive.
Wer da nicht mitmachen will oder kann, muss unter Umständen aufgeben. Der Keil geht mitten in die Bauernschaft hinein, auch sie ist gespalten, aber nicht in „bio“ und konventionell, sondern eher in systemrelevant und am Fördertropf hängend und in jene, denen Prinzipien wie Regionalität, Umwelt- und Klimaschutz, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung wichtig sind. Sie werden in Deutschland hauptsächlich durch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) vertreten, die auch Mitglied der weltweiten Vereinigung von Kleinbauern La Via Campesina ist und durch diese auch obengenannten offenen Brief an den UN-Generalsekretär mitgezeichnet hat. Mit der Unabhängigen Bauernstimme hat die AbL ein eigenes Medium, das zu lesen sich lohnt.
Lokal statt global, Bio statt Agro
„Bio-Kartoffeln“ aus Ägypten oder „Bio-Karotten“ aus Israel aus dem Supermarkt sind in Wirklichkeit weder gut für unsere Bauern noch für die Bauern in diesen Ländern. Und sie sind weder bio noch nachhaltig. Vandana Shiva schreibt dazu im Buch:
Es geht um:
• Frische, gesunde Lebensmittel ohne Chemikalien, die nicht rund um den Globus transportiert werden. • Gerechte Löhne und Preise für Erzeuger, ohne den Großteil an Agrarriesen, Handelsketten und Transportunternehmen abgeben zu müssen. • Solidarität mit Bauern und Bäuerinnen, Wertschätzung und Zusammenarbeit. • Stärkung des ländlichen Raumes, faire Preise und Löhne. • Nähstoffreiche Böden, auf denen ursprüngliche Sorten wachsen. • Artenvielfalt auf dem Acker und Regionalität im Laden. • Vitamine und Mineralien im Essen und nicht aus der Apotheke. • Genügend Nahrung für alle und • eine lebenswerte Zukunft auf unserer Erde.
Wir selber, jeder einzelne von uns, kann ab sofort beginnen, beim Essen politisch zu sein. Und das Schöne ist: Eigentlich haben wir als Konsumenten die Macht und müssen nicht auf den politischen Willen warten. Weniger Fertigprodukte und Supermarktfood, dafür mehr regionale Produkte, Einkaufen bei Direktvermarktern, Verbrauchergemeinschaften, Netzwerken wie der Solidarischen Landwirtschaft, Genossenschaften, Ökodörfern, gemeinwohlorientierten Unternehmen: mit gutem Gewissen gesund genießen. Die Bewegung wächst! Und so sind in den Nachbemerkungen der deutschen Fassung des Buches auch einige Adressen und Initiativen aufgelistet, die all das bereits praktizieren, leben und in die Tat umsetzen.
Der World Localization Day
Auf internationaler Ebene spiegelt sich diese Philosophie wunderbar im World Localization Day wieder, der heuer in dieser Woche vom 15. bis 20. Juni stattfindet und der natürlich auch von Vandana Shiva unterstützt wird. Ein kurzes Einladungsvideo dazu gibt es auch mit deutschen Untertiteln. Darin sagt sie sehr passend: „Wer denkt, dass eine neue Welt von oben nach unten entstehen kann, hat es nicht verstanden. Das Leben wächst von unten nach oben, und nur durch Lokalisierung wird eine neue Welt entstehen“.
Das Buch „Wer ernährt die Welt wirklich? – Das Versagen der Agrarindustrie und die notwendige Wende zur Agrarökologie“ von Vandana Shiva ist Anfang Juni 2021 im Neue Erde Verlag erschienen.
Vandana Shiva Wer ernährt die Welt wirklich? Das Versagen der Agrarindustrie und die notwendige Wende zur Agrarokologie ISBN 978-3-89060-798-6 Klappenbroschur, 256 Seiten
Link zum Buch mit 26-seitiger Leseprobe
Über die Autorin:
Vandana Shiva ist Wissenschaftlerin, Autorin von mehr als 20 Büchern, Umweltaktivistin und Verfechterin von Ernährungssouveränität und Erddemokratie. Ihre Pionierarbeit in den Bereichen traditionelle Landwirtschaft und Frauenrechte, insbesondere im Globalen Süden, hat einen grundlegenden kulturellen Wandel der Sichtweise der Welt auf diese Themen bewirkt.
Sie ist eine der Leiterinnen und Vorstandsmitglieder des International Forum on Globalization (zusammen mit Jerry Mander, Edward Goldsmith, Ralph Nader und Jeremy Rifkin), Ratsmitglied im World Future Council und eine prominente Figur der globalen Solidaritätsbewegung, die als Anti-Globalisierungsbewegung bekannt ist. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Fundacion IDEAS, dem Think Tank der Sozialistischen Partei Spaniens, und der Internationalen Organisation für eine partizipative Gesellschaft.
1993 erhielt sie den Right Livelihood Award, eine Auszeichnung, die als »Alternativer Nobelpreis« bekannt ist. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche weitere Auszeichnungen und Ehrungen, darunter den »Save the World«-Preis 2009 und den Sydney Peace Prize 2010.
Shiva arbeitet derzeit in Delhi und in Dehradun, Uttarakhand, bei Navdanya, einer von ihr gegründeten, gemeinschaftsbasierten, von Frauen geführten Bio-Farm, die zugleich eine Schule, ein Café und ein Bauern-Kollektiv umfasst. In der Bio-Farm werden Agrarökologie, Saatgutfreiheit und eine Vision der Erddemokratie gelebt, die Gerechtigkeit für die Erde und alle Lebewesen anstrebt.